Will hielt eine dumpf flackernde Öllampe in der Hand. Auf den Felsen um uns herum lagen vereinzelt Knochen, Skelette und andere verwesende Dinge herum. Es roch modrig und schimmelig, so sehr dass ich angewidert die Nase rümpfte.
„An was für einen Kodex soll sich Gibbs halten?" fragte Will nach einiger Zeit etwas skeptisch nach. Innerlich verdrehte ich die Augen.„An den Piratenkodex, geschrieben von Morgan und Bartholomew."antwortete ich abwesend, den ich hatte etwas anderes entdeckt, dass meine Aufmerksamkeit sofort auf sich zog. „Wer zurück bleibt, wird zurück gelassen." setzte Jack meine Erklärung fort, während ich mich nach vorne lehnte um das Glitzern im Wasser, dem wir immer näher kamen, genauer zu betrachten.
„Keine Helden unter Piraten, was?" meinte Will daraufhin, ich konnte mich auch täuschen aber ich meinte etwas Verachtung und Hohn aus seiner Stimme herauszuhören. „Weißt du, wo du so eine Finstere Einstellung zu Piraten hast bist du auf dem besten Weg einer zu werden." sagte Jack daraufhin. Ich lachte leise. „Da hast du nicht ganz unrecht. Was hat die Landratte angestellt?" fragte ich nur halb interessiert nach. „Er befreite einen Mann aus dem Gefängnis, kaperte ein Schiff der Flotte, segelte mit einer Piratenmeute aus Tortuga und einer der meist gesuchtesten Frauen auf den sieben Meeren, und..." er wendete sich von mir ab und blickte nun Will direkt in die Augen. „...du bist völlig besessen von einem Schatz."
Will sah Jack nur verwirrt an. „Hört sich ziemlich Piratig an, wenn du mich fragst." gab ich beiläufig von mir. In diesem Moment passierten wir die Stelle die zuvor meine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Mit einem schnellen Griff, der an einen zugreifenden Falken erinnerte, hatte ich aus dem seichten Wasser unter uns eine Hand voll Goldmünzen und eine Perlenkette heraus gezogen. Mit leuchtenden Augen betrachtete ich das tropfende Gold. Will hatte sich zu mir umgedreht und betrachtete mir mich mit einem abwertenden Blick. Ich zuckte nur mit den Schultern und beachtete ihn nicht weiter.
„Wenn Barbossa sein Gold so wertlos ist dass er es hier schon verliert, wie viel muss dann wohl im Inneren sein?" Ein fanatisches Grinsen zog sich über meine Lippen bei der bloßen Vorstellung. Ein Schatz der sich in zehn Jahren Piraterie und Plünderei angehäuft hatte,wahrscheinlich ohne irgendetwas davon auszugeben. Meine Aufregung hatte sich ins unermessliche gesteigert bei der Vorstellung.
Ich hielt mir die Perlenkette an den Hals und betrachtete mein im Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Dabei vermied ich krampfhaft die Reflexion meiner Augen. „Was denkst du Jacky?" meinte ich etwas abwesend. Erst als die Worte meinen Mund schon verlassen hatten, bemerkte ich meinen Ausrutscher und versteifte. Vielleicht würde Turner es nicht bemerken wenn wir nicht weiter darauf eingingen. Gott sei Dank schien er es nicht bemerkt zu haben, denn er war anscheinend zu beschäftigt damit empört über die Aussage meines Bruders zu sein.
Als das Boot an einem Felsvorsprung anlegte Will gab Will seine empörte Antwort. „Das ist nicht wahr, ich bin nicht besessen von einem Schatz." Jack, der auf eine Anhöhe geklettert war antwortete.,,Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold, weißt du..."Wir sahen uns unauffällig an. Ich stopfte das Gold und die Perlen in meine Rocktasche, raffte den Saum meines Kleides etwas um erst aus den Boot zu springen und dann zu ihm nach oben zu klettern. Dabei flüsterte ich ein kaum hörbares ,,Schleimer." Jack grinste mich nur wohl wissend an. Ich sah nun ebenfalls über den Rand und in diesem Moment schien mein Herz für einen Moment stehen zu bleiben.
Barbossa stand auf einem Hügel der nur aus Gold zu bestehen schien. Neben ihm befand sich eine steinernen Truhe. Hinter genanter Truhe stand,gefesselt eine junge Frau. Sie hatte blonde Haare und trug ein rotes Kleid. Das musste dann wohl Turners Täubchen sein, Elisabeth. Konnte mir eigentlich egal sein, denn meine Aufmerksamkeit galt im Moment den UNMENGEN AN GOLD. Gold, Gold, Gold, wohin das Auge auch blickte.Juwelen, Schmuck, kostbare Stoffe in veredelten Truhen und sogar Kronen, Tiaras und Diademe. Und das bergeweise. Meine Erwartungen waren sogar noch übertroffen worden. Ich fühlte mich wie ein Kind,dass ein neues Spielzeug bekommen hatte.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als Barbossa lauthals eine Rede begann. ,,Gentleman, die Zeit ist gekommen." Die Crew antwortete lautstark. ,,JAA!" ,,Unsere Rettung naht. Unsere Qualen haben bald ein Ende." ,,Elisabeth." ertönte Turners Stimme auf einmal neben mir. Ein Blitzmerker wie mir scheint.
,,Zehn Jahre lang wurden wir auf die Probe gestellt und gequält. Und jeder einzelne von euch hat seinen Mut hunderte Male bewiesen. Hunderte und aberhunderte Male!" Die Crew stimmte ihrem Captain wiederbrüllend zu ,,JAA!" Ein hagerer, blonder Typ mit Holzauge schrie daraufhin ,,Was habe ich gelitten!" Mimimimi.
,,Bestraft wurden wir für unsere Verbrechen. Völlig unangemessen."faselte Barbossa weiter, und ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen, während die Piraten ihm wieder brüllend zustimmten. Kein Pirat ist unschuldig. Ich kannte zumindest keinen der es war, und wenn sie es sich noch so sehr wünschten.
,,Hier ist er!" Der Meuterer trat den Deckel der Truhe weg und fuhr mit den Fingern durch das vermutlich verfluchte Aztekengold. Okay,notiert, davon die Fingerchen lassen. ,,Der verfluchte Schatz von Cortéz. Jedes einzelne Stück das auf Abwege geraten ist, haben wir zurück gebracht. Das gilt auch für dieses." Er zeigte mit einem seiner schmutzigen Finger auf Elizabeths Hals. Ich konnte eine Kette mit einem Anhänger des verfluchten Goldes erkennen.
,,Jack!"rief Turner auf einmal gedämpft aus, und wollte schon nach vorne stolpern als Jack und ich ihn mit Gewalt am Kragen zurück zerrten.Ein paar Goldmünzen, die vor uns gestapelt gewesen waren fielen klimpernd nach unten. Ich hielt Will den Mund so zu, dass ich seinen Hinterkopf an meine Brust drückte. Danach riss ich mir, von ihm unbemerkt die Kapuze vom Kopf und lauschte angestrengt für einige Sekunden. Jack, der Turners Arme festhielt sah mich erwartend an. Ich lauschte wie Barbossa ununterbrochen seine Rede fortsetzte. Ich atmete erleichtert aus und zog mir die Kapuze zurück über den Kopf.
,,Bist du den vollkommen bescheuert, du verdammtes Erbsengehirn? Du hast wohl wirklich einen Todeswunsch!" fauchte ich nach unten ehe ich seinen Kopf los lies. Sofort stolperte er etwas nach vorne und rieb sich den Mund. Weichei. Allesamt.
,,Wenn du dort runter gesprungen wärst, hättest du uns nicht nur auffliegen lassen und unseren Vorteil verspielt, nein du hättest dich selbst umgebracht. Wir dürfen noch nicht handeln. Wir warten auf den passenden Augenblick." Jack rutschte die Anhöhe weiter runter und ich folgte ihm.
,,Wann ist das? Wenn für euch der größte Profit raus springt?" fingWill nun an uns anzufauchen. Irgendwo schon, ja. Jack drehte sich umund ging wieder auf Will zu. ,,Darf ich dich etwas fragen? Haben wirdir je Anlass gegeben uns nicht zu vertrauen? Tu uns einen Gefallen.Ich weiß es ist schwer für dich, aber bitte bleib hier, und stellja nichts blödes an!"
Jackfing an um die Ecke einen Gang entlang zu schleichen, wobei ich nurvermuten konnte, dass es sich um einen Weg zum großen Raum handelte,den wir gerade eben gesehen hatten. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Will nachdenklich vor sich hin starrte. Ich stellte mich neben Jack um ihn nach seinem Plan zu fragen. Ich hatte schon den Mund geöffnet,doch weiter kam ich nicht, als ich eine Bewegung im Augenwinkel sah,drehte ich mich in diese Richtung, ein Fehler. Denn im nächsten Moment sah ich bloß noch wie die Flache Seite eines Paddels auf mein Gesicht zu rauschte.
Ich HÖRTE wie meine Nase unter dem Aufprall brach. Es war ein ekelhaft knirschendes Geräusch das in meinem Schädel wie ein Echo wieder zuhallen schien. Mir wurde unglaublich schwindelig und rasant schwarz vor den Augen, als mir auch schon die mir die Beine weg sackten. Mit einem dumpfen Knall kam ich auf dem Boden auf. Nur noch schemenhaft nahm ich war, dass ein zweiter Körper neben mir auf die eiskalten Steine fiel, dabei teilweise auf meinen Beinen landete. Alles drehte sich, aus mir unerfindlichen Gründen schmeckte ich Eisen auf meiner Zunge, und ich hörte nur noch dumpf und von weit weg eine Stimme sprechen. ,,Entschuldigt, aber ich werde nicht euer Druckmittel sein." Ich konnte die Worte nicht wirklich verarbeiten. Das war das letzte was ich wahrnahm ehe alles andere in Schwärze versank.
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Red eye Cat - The curse of the Black Pearl
FanfictionWas währe wenn Jack Sparrow eine Zwillingsschwester hätte, die noch dazu auf allen Meeren gefürchtet ist? Sogar Davy Jones vor ihr Respekt hat! Scarlett Sparrow alias Red eye Cats Leben und Verangenheit ist für die Royl Navy und den Rest der Welt ei...