Kapitel 22

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Zwei Tage später stand ich an Deck, an die Reling gelehnt und betrachtete das näher kommende Tortuga. Bald musste ich mich wieder von Jacky trennen. Das tat jedes mal aufs neue in der Seele und im Herzen weh. Schwermütig wante ich mich ab und ging zu Jacks Kajüte in der er sich seit gestern Abend beinahe verbarikadiert hatte. Nur mich lies er herein (und kaum wieder hinaus). Ich drehte meinen Schlüssel im Schloss und trat ein, hinzer mir sperrte ich wieder zu, und lies meine Augen kurz suchend durch den Raum wandern. Jack lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Bett starte an die Decke. Auf dem Boden standen und lagen überall Rumflaschen (was, in solchen situationen, nicht ungewöhnlich war). Er hatte sich gestern ziemlich zulaufen lassen (was ebenfalls nicht ungewöhnlich war), bis ich ihm die Flasche wegnahm und ihn ins Bett verfrachtete. Was nicht so leicht war, da er wie ein nasser Sack  in meinen Armen hing. Als er mich bemerkte setzte er sich auf die Bettkante und streckte wie ein kleiner Junge die Arme nach mir aus. Ein lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich öffnete die Schnürung des Umhangs und lies ihn im vorbeigehen auf einem Stuhl fallen, bevor ich mich seitlich auf Jacks schoß setzte und meine Arme um ihn schlang. Auch seine Arme legten sich sofort schraubstockartig um mich. Mein Schweif wickelte sich wie von selbst um sein Bein. Seine Nase kitzelte mich am meinem emprindlichen Ohr. Ich kicherte, schloss die Augen und begann zu schnurren. Wollte einfach nur die letzten Minuten mit meinem Bruder genießen bis wir uns wieder auf unbestimmte Zeit trennen mussten. Traurig legte ich die Ohren an und drückte mich fester an ihn.

Jack:"Wir sind bald da..."

ich nickte. Die Zeit verging viel zu schnell und ich sah wie in Zeitlupe wie wir uns (wiederwillig) lösten, ich mir den Umhang wieder anzog. An Deck ergriff ich wieder das Wort.

Scarlett:" Pass auf deinen Hals auf Sparrow. Du hast nicht nur Verbündete auf den Meeren."

Dabei spielte ich besonders auf ein  Tentakeliges, stinkendes etwas an, bei dessen Namen ich schon würgereiz bekam.

Jack: " Kann ich das nächste mal wieder auf eure Hilfe zählen?"

Selbst wenn es ein Selbstmordkommando währe!

Scarlett:"Kommt ganz auf die Situation an."

Ich drehte mich um und marschierte die Planke zum Steg hinunter. Ein letztes mal drehte ich mich um und schenkte meinem Bruder mein liebevollstes Lächeln. Was er natürlich erwiederte. Ich hatte den Verdacht dass Gibbs es gesehen haben könnte, doch dann verwarf ich den Gedanken und ging zurück zu meinem Schiff.

Ein paar minuten später...

Endlich! Die Dark Diomond! Schnell stieg ich die Planke hinauf. Verwirrt sah ich mich um. Niemand da. Hatten die sich zu tode gesoffen, oder was? Mein Schiff einfach so hier stehen lassen, ohne Bewachung, wo es jeder drittklassiger Dieb es stellen könnte. Denen werd ich-

...: "Captin!"

Verwirrt lies ich meinen Blick kurz umherwandern bevor meine Aufmerksamkeit nach oben schweifte.  Jason kletterte gerade das Netz vom Ausguck herunter. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Auf Jason war schon immer verlass gewesen. Mein erster Maat sprang den letzten Meter herunter und sah mich dann grinsend an.

Jason:" Ich wusste dass ihr nicht tot seid."

Ich hob, immer noch lächelnd, eine Augenbraue.

Scarlett:" Sollte ich etwa tot sein?"

Jason schüttelte den Kopf.

Jason: " In Tortuga geht die Nachricht um, dass ihr in Port Royl hingerichtet wurdet. Auch eure Mannschaft glaubt das. Ich bin der letzte der der dem Glauben geschenkt hat. Und siehe da, ich hatte recht!"

Scarlett:"  Und was machte dich so sicher dass ich nicht tot war?"

Er zuckte mit den Schultern und ein hauchfeiner rotton legte sich auf seine Wangen.

Jason:" Ich wusste es einfach..."

Aaaawww. Wie süß! ... SÜß? Reiß dich am Riemen Scarlett!

Scarlett:" Und wo ist das Pack dass sich meine Mannschaft nannte?"

Er deutete auf die Insel.

Jason:" Überall auf der Insel verstreut. "

Genervt verdrehte ich die Augen.

Scarlett:" Dann werden wir wohl einen kleinen Spaziergang machen."

Jason:" Und das Schiff?"

Scarlett:"  Das Schiff ist nicht beladen, also währe es nicht sehr klug damit aufs offene Meer zu fahren. Zweitens kommt hinzu dass es MEIN Schiff ist. Drittens schicken wir den ersten den wir finden hier her."

Jason nickte. Damit gingen wir hinunter und in die Stadt. Sie sah jetzt aus wie fast jede, wenn mann mal von dem immernoch ekelhaften Gestank und den Leichen absieht die gerade weggeschaft wurden. Wir traten auf den Platz auf dem ich Jack getroffen hatte. Sämtliche Köpfe wanderten zu mir. In der hintersten Ecke hatte sich ein großer Teil der Mannschaft versamelt, schienen mich aber noch nicht bemerkt zu haben. Ich ging auf sie zu und trat dem vordersten, der mit dem Rücken zu mir saß, das Fass under dem Hintern weg. Mit einem kurzen Aufschrei ging er zu Boden und sah mich von unten herauf erst ungläubig dann mit einer Mischung aus Angst und Freude an. Auch die Aufmerksamkeit der anderen Mitglieder hatte ich.

Scarlett:" Aufs Schiff aber ein bisschen plötzlich."

Damit wante ich mich um und marschierte mit Jason im Schlepptau zurück.

Ein paar Stunden später

Wir waren gerade dabei die Bucht in der Tortuga lag zu verlassen. Die untergehende Sonne malte die schönsten Farben auf den Himmel. Doch dafür hatte ich keine Augen. Meine Aufmerksamkeit galt der Black Perl. Traurig lies ich meinen Blick über die Relig des schwarzen Schiffes wandern. Doch da bewegte sich etwas. Schnell griff ich nach meinem Fernrohr. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Jack. Ebenfalls mit Fernglas in der Hand.

Bis hoffentlich bald.

Dachte ich.

Red eye Cat - The curse of the Black PearlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt