Gähnend öffnete ich die Augen und streckte mich, wobei meine Gelenke laut knackten. Mir den Schlaf aus den Augen reibend setzte ich mich auf. Jack saß in voller Montur auf dem Stuhl, die Arme auf der Tischplatte, den Kopf auf den Armen liegend und tief und fest schlafend. Lächelnd erhob ich mich und zog mich an um schließlich vor ihm in die Hocke zu gehen. Ein diabolisches Grinsen zog sich übermein Gesicht als ich es auf die Höhe des seinen senkte. Ich tippte ihm immer wieder leicht gegen den Arm. Ganz sachte wie eine nervtötende Fliege. Es dauerte nicht lange bis er murrend und noch im Halbschlaf die Augen öffnete. In diesem Moment schrie ich ihm laut ins Gesicht.
Billig aber Wirkungsvoll. Mit einem Schrei seinerseits kippte er vom Stuhl und landete auf seinem Hintern. Er brauchte ein paar Sekunden bis er begriffen hatte was geschehen war. Spätestens als ich mir vor lachenden Bauch hielt musste es ihm klar geworden sein. Sein Gesicht war einfach unbeschreiblich dämlich gewesen.
,,Warum muss du nochmal immer so nervtötend sein?" nörgelte er, immer noch bedröppelt. Ich grinste noch fieser. ,,Weil ich deine kleine Schwester bin und es mein Job ist dich zu nerven!" Jack schloss aufgebend seine Augen und ließ seinen Kopf nach hinten fallen. Ein mitleidiges Lächeln schlich sich auf meine Lippen.,,Komm Großer, wir haben fast den ganzen Tag verschlafen." Ich ging neben ihm in die Hocke und rieb ihm aufmunternd über den Arm.
,,Wie kannst du nur so guter Laune sein?" fragte er mich mit geschlossenen Augen. ,,Weil wir uns der Isla de Muerta nähern. Ich kann Barbossas Verwesungsgestank fast schon riechen. Die Zeit ist nahe, dass wir ihn endlich los sind, Jack. Wir sind fast da!"Jack grinste mit immer noch geschlossenen Augen.
Nach einigem guten zureden meinerseits und weitern Gemurre und Genörgel seinerseits, verließen wir die Kajüte und aßen erst einmal etwas.
Es dauerte nicht lange bis die Insel endlich in Sicht kam. Je näher wir segelten desto mehr konnte man erkennen. Die Isla de Muerta war eigentlich nicht mehr als ein sehr großer, nebliger und kahler Felsbrocken, der aussah als wäre er vielleicht irgendwann mal ins Meer gefallen.
Der Nebel wurde etwas lichter und die pechschwarzen Segel Black Pearl kam in Sicht. Sie sah vollkommen verlassen aus, im Nebel fast schon wie ein Geisterschiff. Ich verzog den Mund bei dem Anblick. Ironisch, ich weiß. Ha ha ha, ich lach mich tot.
Irgendwo über mir saß Cottons Papagei und krächzte irgendetwas mir unverständliches. Die Crew sammelte sich an den Relings und starrte nach unten ins Wasser. Interessiert folgte ich ihrem Blick. Mit einem leichten Knurren lies ich einen Piraten der neben Gibbs gestanden hatte das Weite suchen und beugte mich über die Reling um besser sehen zu können. Die Unterarme stützte ich dabei auf dem Holz auf. Gibbs rutschte einige Zentimeter zu William hinüber als er mich bemerkte, doch ich beachtete es nicht weiter.
Ich starrte in das fast klare Wasser hinab. Zuerst konnte ich nur Schemen erkennen und es dauerte etwas bis ich erkannte um was es sich handelte, dass sich da unter uns erstreckte. Schiffswracks, und davon Unmengen. Ich konnte alles erkennen, von den Schiffen von lebensmüden Piraten die auf das Gold aus waren, bis zu Schiffen der Marine. Egal wer es war, sie alle waren mittlerweile lange tot und einander gleich. Jack hatte die Segel fast komplett einholen lassen und die Interseptor trieb nun nur noch langsam zum Ufer.
Ich gebe zu, die ganze Umgebung war mir ganz und gar nicht geheuer. Die Haare in meinem Nacken hatten sich schon vor einigen Minuten aufgestellt, meinen Schwanz auf gepuschten Schwanz versteckte ich so gut wie möglich unter dem Saum meines Kleides. Dass er unruhig hin und her pendelte half nicht wirklich. Meine Ohren zuckten von einer Seite zur anderen, um jedes mögliche, gefahrbringende Geräusch wahrzunehmen.
,,Geht einem durch Mark und Bein, wie viele aufrichtige Seeleute in der Passage gestorben sind." lies Gibbs ehrfürchtig verlauten. Mein Blick, der immer noch durchs Wasser wanderte, erkannte zwischen einer Gruppe Hammerhaien die Reste einer weiteren Totenkopfflagge.,,Aufrichtige Seeleute wahren hier eher weniger unterwegs vermutlich." und deutete auf eine die, gut Sichtbar noch am Mast flatternd, aus dem Wasser ragte.
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Red eye Cat - The curse of the Black Pearl
FanfictionWas währe wenn Jack Sparrow eine Zwillingsschwester hätte, die noch dazu auf allen Meeren gefürchtet ist? Sogar Davy Jones vor ihr Respekt hat! Scarlett Sparrow alias Red eye Cats Leben und Verangenheit ist für die Royl Navy und den Rest der Welt ei...