Teach me

Kapitel 16

Gabriellas P.O.V.

„Ich trinke nicht“, gab ich als Antwort und hob ablehnend meine Hand ein Stück hoch. Doch Liam ergriff die Chance und drückte mir einen der Plastikbecher in die Hand. „Liam ich habe noch nie Alkohol getrunken, das wird nicht gut ausgehen“, machte ich ihm klar, nachdem ich kurz an der durchsichtigen Flüssigkeit gerochen hatte.

Auch Liam nahm sich einen Becher und trank einen großen Schluck. „Mach dich locker und probier neues aus, Süße“, sagte er und drückte mir auf einmal einen Kuss auf die Lippen, der allerdings viel zu früh endete.

Ich war etwas verwirrt über diese Nähe vor seinen ganzen Freunden, doch als ich nach links sah, konnte ich denken, weshalb er das getan hatte. Niall stand etwas von uns entfernt und starrte uns mit einem emotionslosen und doch harten Blick an, während irgendein Mädchen mit pinken Haaren ihn vollquatschte. Doch er schien auf uns fixiert zu sein und der Kleinen nicht zuzuhören.

Mein Mund war unglaublich trocken und mein Hals wurde kratzig. „Also gut“, sagte ich schließlich, da ich einfach irgendwas zu trinken brauchte. Und ein verdammter Becher würde schon nicht so viel ausmachen, oder? Nein.

Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf Liam’s Lippen breit, als ich erneut kurz an dem Getränk roch und mein Gesicht leicht verzog. Es stank widerlich und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dieser Mist schmecken konnte. Doch nun hatte ich zugesagt und ich würde mich jetzt nicht schon wieder davor drücken. Schließlich würde ich auch nicht mein ganzes Leben lang drum herum kommen, Alkohol zu mir zu nehmen.

Ich atmete nochmal tief durch, bevor ich ansetzte und einen kleinen Schluck der Flüssigkeit zu mir nahm. Sie brannte in der Kehle und der Nachgeschmack war einfach nur widerlich.

Sofort begann ich, mein Gesicht wieder zu verziehen und leicht zu husten. „Ew, was zum Teufel ist das?“, fragte ich Liam, während ich krampfhaft versuchte, einfach so viel Spucke wie möglich runter zu schlucken, um den Geschmack wegzubekommen. Doch das klappte nicht wie geplant sondern verschlimmerte die ganze Sache nur noch.

Ein raues Lachen entsprang seiner Kehle. „Purer Wodka, Süße“, klärte er mich auf, woraufhin ich angewidert den Kopf schüttelte und den Becher zur Seite stellte. „Ich kann dir einen Energydrink darunter mixen, dann ist es nicht mehr so heftig. Für eine Alkoholjungfrau ist das vielleicht besser“, sagte er, ehe er seinen Becher neben meinen stellte.

„Alles klar“, murmelte ich und ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Niall fing meinen Blick ein und ich lächelte ihn an, doch sein Blick blieb hart. „Du Liam, ich geh kurz zu Niall, ja? Ich bin gleich wieder da“, informierte ich ihn und verabschiedete mich mit einem kurzen Kuss auf die Wange, bevor ich auf meinen besten Freund zusteuerte.

Sein Blick erhellte sich ein wenig, als ich zu ihm lief und schließlich vor ihm stehen blieb. „Na? Macht es Spaß, sich von Mr. Ich-bin-so-perfekt abfüllen zu lassen?“ Er schien den herablassenden Unterton verstecken zu wollen, was ihm aber nicht besonders gut gelang.

Ich rollte mit den Augen und legte meine Hände auf Niall’s Oberarme. „Höre ich da eine Spur von Eifersucht?“, fragte ich, um ihn etwas zu necken. Er hob eine Augenbraue und mein zuvor aufgetretenes Grinsen verschwand. „Schau mich nicht so an. Liam wird mich nicht abfüllen, ich werde aufpassen, ja? Und du scheinst mich ja sowieso die ganze Zeit im Auge zu behalten“, sagte ich – vielleicht etwas zu schnippisch – und strich ihm seine Haare kurz zurecht, woraufhin er die Stirn runzelte, mich aber dennoch machen ließ.

„Gabby, ich kann aber nicht die ganze Zeit nach dir sehen. Auch wenn ich auf dich aufpassen möchte, heißt das nicht, dass ich heute keinen Spaß haben werde“, sagte er ernst und legte seine Hände an meine Taille. „Hier sind eine Menge heiße Frauen, die ich noch nicht kenne und die lasse ich mir sicher nicht entgehen“, fuhr er fort und bat mich mit seinem Blick eindeutig um Verständnis.