Kapitel 12

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"Ich hab dich schon wieder gefunden!"

Ich schloss die Augen und seufzte gespielt ergeben. Mit erhobenen Händen kam ich aus der Hecke, die Haare voller blätter, und erwiederte:" Tja, Melly. Du bist einfach zu gut, um  verstecken zu spielen. Wie wäre es mit einer kleinen Pause?" Bevor sie zu murren begann, erwiederte ich noch schnell:" Danach können wir gerne weiterspielen, inordnung?" Aufmunternd sah ich ihr in die grünen Augen, die nur so vor Lebensfreude sprühten, und wünschte mir, dass ich für immer bleiben konnte. Doch das ging nicht.  Melly nickte so eifrig, dass ihre braunen Locken wild umher flatterten. Ich grinste. So verspielt konnte nur Melly sein. Während Melly sich wieder ihren Puppen im Garten wand, ging ich zurück zum Haus. Maroon hatte ich immer noch nicht seid der Misslichen Lage gesehen. Inzwischen war schon eine Woche vergangen, und er hatte mich nicht mehr aufgesucht. Also musste ich ihn aufsuchen. Ich konnte hier nicht bleiben. Das war zu gefährlich.  Ich hatte schon Gerüchte gehört, dass die schwarzen Reiter, so wurden sie inzwischen genannt, von Dorf zu Dorf gingen, um nach einer jungen Herzogin mit goldenem Haar zu suchen. Ihr Vater sei wohl sehr besorgt um die entführte Tochter. Ich war sowas von wütend. Wie konnte mein Vater nur so ein verlogenes... Ich holte tief Luft. Als ich mich etwas beruhigt hatte, bemerkte ich, dass mich jemand beobachtete. Ich blickte mich um, und tatsächlich.  Dort, auf einem Tisch sitzend im Wohnbereich, saß Maroon. Der schöne Fremde mit den grünen Augen. Voller Geheimnisse. Ich schritt auf ihn zu und bemerkte, wie er mir mit Blicken folgte. Als ich eine Handbreit vor ihm stehen blieb, sah ich in seine unglaubliche Augen und sagte entschlossen:" Ich kann hier nicht mehr bleiben. Wenn ich hier bleibe,.. seid ihr alle in gefahr." Ich sah ihn an:" Und das will ich nicht." Er atmete hörbar aus." Elayn, ich darf dich doch dutzen?" Ich nickte." Es ist mir klar." Er sah kurz auf seine Schuhspitzen. "Ich weiß mehr über dich,  als du denkst.  Ich weiß, dass diese..Bestien die die Dörfer verunsichern, nach dir suchen, und dass es dein Vater war, vor dem du geflüchtet bist. Ich weiß, dass du dich vor ihm fürchtest, auch wenn du es nie zugeben würdest. Und ich weiß, dass du ihn dennoch liebst." Er sah mich ernst an." Ich weiß alles über dich. "

Ich hatte während seiner erzählung kaum geatmet. Nun explodierte ich regelrecht:" Was soll das heißen, du weißt alles über mich? Ich habe nie über mich geredet und auch hat nie jemand anderes etwas erwähnt! Woher also weißt du das alles?"Ich hielt die Luft an, während er langsam vom Tisch glitt und sich direkt vor mir aufrichtete. " Ich weiß all diese... Dinge über dich,  weil ich es spüren kann." Ich sah ihn verwirrt an:" W..was?" Er antwortete ernst:" Wir sind Seelenverwandte."

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