"Hast du sie etwa gefesselt?!"
"Was hätte ich denn sonst tun sollen? Sie einfach auf ein Stuhl setzten, und dann hoffen, dass sich ein bewusstloses Mädchen aufrecht halten kann?"
Ich stöhnte. Mir tat alles weh. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch sie waren so schwer. Bei meinem dritten Versuch schaffte ich es, trotz heller beleuchtung ...( in einem Keller?) meine Augen einen spaltbreit zu öffnen.
"Psst! Jetzt hast du sie geweckt!"
Ich versuchte mich zu bewegen, doch ich schien auf einem Stuhl zu sein. Gefesselt. Ich versuchte etwas zu sagen, doch das ging nicht. Also auch geknebelt. Nun bekam ich es mit der Angst zu tun. Wo war ich hier? Und wer sprach hier mit wem? Wer hielt mich hier gefangen?
Mein steifer Nacken versuchte sich etwas zu bewegen, doch ich war so fest mit dicken Stricken an den Stuhl gefesselt, dass ich mich nicht richtig umsehen konnte.
Eine kalte Hand packte meinen Nacken. Ein Gesicht näherte sich dem meinen. Kühler Atem streifte meine schwitzige Wange. Ich erstarrte. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Vater.
"Na? Wie geht es dir, Elayn? Hattest du angenehme Träume?" Seine Stimme triefte vor falscher besorgnis. Ich war wie verankert. Ich konnte nicht mal mehr richtig atmen. Wie konnte.. Er.. hier sein? Ich schien von meinem blickwinkel aus in einem Verlies zu sein. Kahle steinwände, stroh auf dem kalten boden. Ich sah eine Ratte vorbeihuschen. Es war nur spärlich beleuchtet, sodass ich nicht Sein ganzes Gesicht sehen konnte. Doch es war in mein Kopf eingebrannt. Wie eine Narbe.
"Ich habe dich was gefragt!"
Er schüttelte mich. Nicht so wie Maroon. Nein. Er schüttelte mich so heftig, dass mein Kopf, der ansich schon schwummrig war, gegen die harte, wirklich harte Steinwand knallte. Ich wollte aufjaulen, doch dazu war ich nicht fähig. Eine zweite schlankere Gestalt trat aus dem Schatten. Eine Frau. Geesa.
"Lass sie! Siehst du nicht, dass sie geknebelt ist? Auf ihre Antwort kannst du lange warten." Sie klang ganz anders, als ich in Erinnerung hatte. So kalt. Gefühllos.
Was machte sie hier? Und wo war Melly??
Gott steh mir bei, lass sie in Sicherheit sein! Der Knebel wurde mir unsanft aus dem Mund gerissen, sodass ich husten musste. "Wie geht es dir, liebes?" Täuschend sanft klang die Stimme meines Vaters.
Ich versuchte, so verächtlich wie möglich auszusehen. "Bestens. Ausser zu viel Ungeziefer in der nähe.." Ich sah an seiner wutverzerrten Miene vorbei zu Geesa. Der Verräterin. Das war bitter." Und wie geht es dir, Geesa? Hast du schon geputzt?"
Ihrer Miene nach zu urteilen wollte sie mich am liebsten erwürgen, doch mein Vater schob sie aus dem Kerker, und schloss hinter sich die Tür. Ich wusste nicht was gruseliger war. Mit beiden in einem Raum zu sein, oder nur mit meinem Vater.
"So. Ich will mal ungestört mit dir reden können." Er schob sich ein Stuhl vor mich, und ließ sich gemächlich nieder, während er mich auf eine Art musterte, die mir mehr als zuwider war.
"Um auf den Punkt zu kommen, frage ich dich: Wo ist dein Seelenberwandter?" Als ich ihn nur musterte, obwohl mir mein Herz zu bersten gedrohte, wiederholte er deutlischer:" WO ist dein Seelenverwandert? Deine Verbindung, dein Schicksal?" Er zog so fest an meinen Haaren, dass mir Tränen in die Augen traten. Ich sah ihn tapfer an. " Fahr zur Hölle." Er lächelte mich böse an." Mit Vergnügen."
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fight for freedom
Romance1886: Elayn, 17, will endlich ihrem grausamen Vater entfliehen, der mehr Macht hat, als er haben sollte. Doch dann lernt sie den Schönen und schweigsamen Erben Maroon kennen. Er lässt niemanden an sich heran, doch Elayn verändert alles. Als ihr Vate...