32: Das Outing

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"Mama? Ich muss dir etwas erzählen.", sagte ich schließlich und schaute sie mit großen Augen an. Die Angst überkam mich und meine Mutter schien es zu merken.

"Was ist denn los? Du brauchst keine Angst haben, egal was es ist, ich reiße dir schon nicht den Kopf ab.", sagte sie und versuchte mich dadurch runter zu bringen.

"Hm, naja, also... ich habe mich verliebt.", brachte ich verlegen hervor. "Das ist doch etwas schönes. Doch in dieses Leo?", fragte sie und lächelt.

"Hm, ne. In ihn bin ich nicht verliebt.", sagte ich und schaute auf meine Hände. "In wem denn dann? Einen Jungen aus deiner Klasse oder kennst du ihn vom Chor?", fragte sie mich weiter aus. Ich wurde rot.

"Naja, es ist kein Junge aus meiner Klasse... Es ist... Katarina.", brachte ich es endlich hervor und werde noch röter.

Meine Mutter sagte nun nichts mehr, aber auf schauen, um zu gucken, wollte ich auch nicht. Ich starrte meine Hände also weiter an und wartete auf eine Reaktion von ihr.

Nach einigen Minuten bekam ich endlich eine. "Ach Schatz, ich freue mich für dich. Seid ih zusammen?", fragte sie und ich schaute sie überrascht an.

Das sie so gut reagierte, hätte ich echt nicht gedacht. "Du findest das nicht schlimm?", fragte ich erstaunt mit großen Augen.

"Wieso sollte ich das schlimm finden?", fragte sie und runzelte ihre Stirn. "Ach, nur so. Ich hatte nur gedacht, dass du es nicht so gut finden würdest. Ja, wir sind zusammen.", antwortete ich auf ihre Frage.

"Nein, sowas finde ich doch nicht schlimm!", sagte sie schockiert. "Ich muss mal kurz in die Küche, mich um das Essen kümmern."

Als meine Mutter in der Küche war, holte ich mein Handy aus der Hosentasche.  Ich hatte eine neue Nachricht von Katarina.

Katarina: Hey, als ich an dem Baum vorbei gegangen bin, habe ich einen Antwortbrief gefunden. Ich habe ihn jetzt erst einmal mit genommen und gebe ihn dir morgen in der Schule.

Sue: Okey, darf ich jetzt fragen wieso du sauer auf mich bist? Ich habe übrigens meiner Mutter erzählt, dass wir zusammen sind. Ich hoffe sehr, dass es für dich in Ordnung ist.

Ich steckte das Handy wieder ein, da ich hörte wie meine Mutter aus der Küche zurück kam. "Willst du auch etwas noch essen?", fragte sie mich noch einmal. Ich schüttelte nur den Kopf.

"Ich muss auch noch Hausaufgaben machen, deswegen gehe ich jetzt wieder in mein Zimmer.", sagte ich noch zu ihr und mache mich auf in mein Zimmer.

Um mich abzulenken, machte ich tatsächlich alle Hausaufgaben. Sogar die für nächste Woche. Das nächste mal auf die Uhr schaute ich um 20:00 Uhr und erschrak mich.

Ich wollte gerade mich auf den Weg ins Badezimmer machen, da merkte ich, dass mein Handy eine neue Nachricht anzeigte.

Katarina: Oh, das finde ich richtig stark von dir! <3 Ich erzähle dir morgen, wieso ich so sauer war, okey?

Sue: Alles klar. Ich wünsche dir eine gute Nacht. <3

Katarina: Ich dir auch <3 Freue mich dich morgen wieder zu küssen. ;)

Mit einem Grinsen legte ich mein Handy wieder weg. Zum Glück war sie anscheinend nicht mehr sauer auf mich, was mich über glücklich machte.

Jetzt machte ich mich aber auf den Weg ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu bürsten.

Als ich mich ins Bett legte, waren meine Gedanken nur bei Katarina und unserem Kuss heute nachmittag. Ich musste wieder grinsen bei dem Gedanken, wie sie meine Seite gestreichelt hatte.

Mit diesen Gedanken schlief ich ein und träumte von Katarina. Auch mein erster Gedanke am nächsten morgen galt nur Katarina.

Als ich in der Schule angekommen bin, war Katarina schon da und lächelte mich an. Ich setzte mich zu ihr und sie küsste mich zur Begrüßung auf die Wange, die sofort warm wurden.

"Du wirst immer so niedlich rot, wenn ich dich küsse.", sagte sie und strich mit einem Finger über die Wange.

"Guten Morgen zusammen.", sagte der Lehrer, der gerade durch die Tür kam. Schnell packte ich meine Unterlagen auf den Tisch und der Unterricht begann.

"Den Brief habe ich dabei. Wir lesen ihn in der nächsten Pause im Baumhaus.", flüsterte sie mir noch schnell zu, während der Lehrer etwas an die Tafel schrieb.

Ich nickte ihr noch kurz zu und lauschte dann dem Unterricht, der heute mal nicht so langweilig wie die letzten Stunden war.

Wenn das Leben anders denkt||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt