38: Das Essen mit meiner Mutter und Katarina

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"Da seid ihr ja.", sagte meine Mutter und lächelte weiter. Katarina erwiderte ihr Lächeln und meine Mutter deutete auf den Tisch.

"Ich hab schon fertig gekocht. Es gibt Spagetti mit Hackfleischsoße.", fügte sie hinzu.

"Mhhh. Eines meiner Lieblingsgericht.", sagte Katarina und leckte mit ihrer Zunge über ihre Lippen. "Danke Mama.", sagte ich und meine Mutter schaute mich besorgt an, sagte aber zum Glück nichts.

"Jetzt euch, sonst wird es kalt", sagte meine Mutter und wir setzten uns alle an den Tisch.

"Vielen Dank, dass ich mit essen darf.", sagte Katarina, als meine Mutter ihr die große Schüssel mit dem Spagetti zu schob.

"Das ist doch selbst verständlich.", antwortete diese und lächelte wieder. Danach schaute sie mich wieder besorgt an.

"Mama, mir geht es gut, wenn du deswegen immer so zu mir schaust.", sagte ich, weil mich dieser Blick langsam nervös machte. "Sue, du siehst aber irgendwie nicht gut aus."

Ich verdrehte nur die Augen und griff nach der Schüssel mit den Nudeln, die mir Katarina hin hielt. "In der Schule soweit alles gut?", fragte meine Mutter, um mir weiter auf den Zahn zu fühlen.

Ich stöhnte auf. "Ja! Ich will darüber nicht reden.", sagte ich in einem nicht mehr so netten Tonfall. Man wurde echt nicht in Ruhe gelassen, wenn man es gerade brauchte.

"OK, ok. Ich höre ja schon auf.", sagte meine Mutter, die kapiert hatte, dass ich gerade meine Ruhe haben wollte.

Wir aßen und meine Mutter unterhielt sich nun mit Katarina. "Du bist also in der neuen Klasse von Sue. Wie gefällt es dir denn an der Schule? Bist du schon seit der Grundschule dort?"

"Ne, ich bin seit der fünften Klasse erst da. Naja, also die Schule ist eigentlich ganz in Ordung. Es gibt halt immer Leute in der Klasse, die man mehr mag und die man weniger mag.", redete sich Katarina gekonnt raus.

"Deine Eltern machen was genau?", fragte meine Mutter Katarina weiter aus. Ich verdrehte deswegen innerlich die Augen. Sowas machte meine Mutter wirklich immer.

"Sie arbeiten beide als Designer, aber ich interessiere mich nicht ganz so dafür. Meine Mutter will zwar, dass ich nach der Schule dort arbeite, aber ich habe andere Pläne.", antwortete Katarina höflich und lächelt.

"Oh, was denn für Pläne?", fragte meine Mutter mit neugieriger Stimme. "Mama, lass uns doch erst einmal essen. Katarina hat ihr Teller noch kaum angerührt.", funkte ich der Ausfragerrei dazwischen.

Meine Mutter nickte nur und endlich konnten wir in Ruhe essen. Natürlich ging es aber weiter, als wir fertig waren und ich mich innerlich schon darauf eingestellt hatte aufzustehen.

"Also, ich bin wirlich neugierig, was willst du nach der Schule denn schönes machen? Sue hat, soweit ich weiß, noch nichts näheres sich überlegt.", sagte meine Mutter und ihr war ihre Neugier ins Gesicht geschrieben.

Irgendwie war ich aber auch neugierig, denn darüber hatten Katarina und ich auch noch nie gesprochen. Was würde sie wohl gerne werden? Lehrerin? Pilotin? Arzthelferin? Bei Katarina konnte ich mir keinen Beruf so richtig vorstellen.

"Ich würde gerne Englisch und Französisch studieren und dann als Übersetzerin tätig sein. Wenn das nicht klappen sollte, würde ich sonst gerne eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte anfangen.", antwortete Katarina und ich sah sie beeindruckt an.

Englisch war mein aller größtes Hassfach. Nicht mal im Traum könnte ich mir vorstellen Englisch zu studieren.

"Dann kannst du ja Sue Nachhilfe geben. Ihr Englisch ist, naja, halt nicht unbeding das Beste von allen.", sagte meine Mutter und grinste.

"So schlecht ist es auch wieder nicht.", nuschelte ich ein wenig gekränkt.

"Ich hab in der alten Schule noch eine 4 auf dem Zeugnis bekommen.", ergänzte ich noch. Erst ab einer 5, fand ich, war man wirklich schlecht.

"Wenn du willst, können wir trotzdem ein bisschen zusammen lernen. Mir würde das sogar Spaß bringen.", sagte Katarina und grinste.

"Man kann viele tolle Dinge nach der Nachhilfe tun.", flüsterte sie mir zu, als meine Mutter aus dem Raum gegangen war.

"Du kleiner Lustmolch.", sagte ich zu ihr und stieß ihr sanft in die Seite.

Wir kicherten beide. "Na, was ist denn so lustig?", fragte meine Mutter, die gerade wieder rein kam.

"Ach nicht!", sagten wir beide gleichzeitig und kicherten wieder los.

Wenn das Leben anders denkt||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt