Sofort begann ich den Kuss zu erwidern. Unsere Lippen bewegten sich, als ob sie sonst nichts anders tun würden, als den ganzen Tag zu küssen.
Überall wo ihre langen Finger längs stricken begann es wundervoll zu kribbeln und mein Herz kloppfte so schnell, dass ich glaubte, es würde gleich aus meiner Brust springen und davon hüpfen.
Langsam öffnete Katarina ihre Lippen, um irgendwas zu sagen, aber das ließ ich nicht zu und küsste sie weiter und merkte wie sie dabei leicht lächelte. Ich wollte einfach nicht, dass dieser Moment durch falsche Wörter zerstört werden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns von einander und waren vollkommen außer Atem.
So ein Kuss hatte ich noch nie erlebt und ich wollte ihn unbedingt wiederholen."War das ok? Also das ich dich geküsst habe? Und war es... naja gut?", fragte Katarina verlegen.
"Habe ich etwa so gewirkt, als ob es für mich nicht okay ist?", fragte ich und war etwas entsetzt. "Ähh... Nein. Ich wollte nur sicherheitshalber fragen, weil sonst..."
"Weil sonst was?", fragte ich und war irgendwie leicht genervt. Wie konnte sie nur denken, dass es für mich nicht in Ordnung gewesen war? Wie muss ich bloß gewirkt haben? Endlich traute ich mich und jetzt denkt sie ich habe es gar nicht richtig gewollt oder wie meinte sie das?
"Ach scheiße! So war das gar nicht gemeint. Eigentlich wollte ich fragen ob es im Ordnung ist, dass ich ein Mädchen bin. Du bringst mich vollkommen aus der Bahn!", sagte sie und sprang auf.
"Man Sue! Was machst du bloß mit mir?" Das klang eher wie eine rhetorische frage, also stand ich ohne ein Wort auf und ging auf sie zu.
Ich nahm ihre Hände in meine und guckte ihr in ihrer absolut wundervollen Augen. Sie sahen noch ganz wild von unserem Kuss aus.
"Wenn es nicht für mich in Ordnung wäre, würde ich das was ich jetzt mache tun?", fragte ich und zog sie an mich, um sie zu küssen.
Ein leises Stöhnen kam aus ihrem Mund, bevor sie mich heftig und voller Leidenschaft zurück küsste.
Das nächste mal wir uns voneinander lösten, lag nur daran, weil es an der Haustür klingelte.
"Ich guck mal kurz, wer das ist.", sagte Katarina und richtete sich ihre Haare, weil ich die ganz schön zerzaust hatte. Nach einigen Minuten kam sie wieder.
"Meine Eltern sind da. Du musst jetzt leider gehen.", sagte sie und guckte ein bisschen traurig zu Boden.
"Ähh... Okay. Hast du Lust morgen zu meinem Chorauftritt zu kommen?", fragte ich sie schnell und sie nickte.
"Schreib mir einfach nachher schnell wann und wo ich sein soll." Zum Abschied küssten wir uns noch einmal und am liebsten hätte ich mich nie wieder von ihr gelöst.
Zu Hause angekommen fragte mich meine Mutter, was ich denn gemacht hätte, weil meine Wangen so rot seien.
Ich antwortete schnell, dass ich einfach Fieber hätte und eben noch beim Arzt war, was mir meine Mutter sofort komischerweise glaubte.
Sie wollte nicht einmal wissen ob ich ein Rezept bekommen habe oder krankgeschrieben wurde.
"Kannst du dann überhaupt morgen singen?", fragte sie und in ihrem Blick war die Besorgtheit zu sehen.
Mist! Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht... "Ja... Ehm... also der Arzt meinte, morgen wäre alles wieder gut.", log ich schnell und verschwand direkt in meinem Zimmer ohne noch ein weiteres Wort zu sagen.
Ich hörte meine Mutter nur seufzten, kurz bevor ich die Tür zu meinem Zimmer schloss.
Den Rest des Tages lernte ich, bis mir einfiel, dass ich ja Katarina die Uhrzeit und den Ort noch schrieben wollte.
Ich kramte mein Handy heraus und schaute mit entsetzen Blick auf darauf.
Mein Handy zeigte ein paar neue Nachricht an und das von unbekannten Nummern.
Was ich laß war schrecklich.
'Du Hure' und 'dreckige kleine Nutte' waren noch nie harmlosen Nachrichten. Ich merkte, wie mir schlecht wurde und rannte zum Klo, um mich zu übergebenen.Nach dem ich meinen gesamten Mageninhalt vollkommene raus gekotzt hatte, brach ich vor dem Klo zusammen.
Was zur Hölle sollte ich jetzt tun? Und woher hatten die alle meine Nummer? Anna hatte ich meine Nummer doch nie gegeben.
Nach einiger Zeit rappelte ich mich hoch und putze mir die Zähne.
Sollte ich es meinen Eltern erzählen? Nein! Auf gar keinen fall! Die würden sich bloß unnötige Sorgen machen.
Wen sollte ich es sonst erzählen? Katarina? Nein, dass war glaube ich auch keine gute Idee, denn sie würde bestimmt wieder ausrasten. Am besten ist ich erzähle es einfach niemanden, dachte ich und ging in mein Zimmer.
Als ich wieder auf mein Handy guckte, hätte ich am liebsten wieder gekotzt, denn es waren noch ein paar Nachrichten dazu gekommen.
Ich ignorierte sie einfach.
Ich: Hey Katarina. Kannst du morgen, um 13 Uhr an die Tankstelle, die direkt bei dir ist kommen?
Katarina: Klar. Bis morgen!
Als ich am nächsten Tag aufstand, hatte ich 32 neue Nachrichten und alle waren gemeiner Natur.
Woher zum Teufel hatten die bloß meine Nummer?, fragte ich mich schon wieder. Hatte Leo sie weiter gegeben? Würde er echt sowas machen?
Um kurz vor 13 Uhr machte ich mich auf den Weg zur Tankstelle und wartete auf Katarina. Als ich sie sah klopfte mein Herz schneller.
"Hey.", sagte sie. "Hey.", sagte ich und dann sagte lange niemand mehr etwas.
Wie unterhaltsam das Gespräch gewesen ist, dachte ich und ärgerte mich, dass ich nicht mehr raus bekommen habe als dieses blöde 'Hey'.
In diesen Moment klingelte mein Handy und auf dem Display stand Unbekannt.
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Wenn das Leben anders denkt||girlxgirl
RomansaSue hat die Schule gewechselt und plötzlich ist ihr Leben anders. Sie ist keine Außenseiterin mehr und Jungs scheinen sich für sie zu interessieren, doch dann wird alles anders als gedacht und ihre Welt verändert sich komplett, als Katarina in ihr L...