5. Kapitel

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Die nächsten Tage in meiner Wahlheimat Los Angeles vergingen wie im Flug. Ich hatte Einiges zu erledigen, während meines Aufenthalts in Kanada waren unzählige E-Mails, Anfragen und Rechnungen liegen geblieben, welche nun meine Zeit raubten.

Außerdem hatten sich einige Produzenten gemeldet, die mich tatsächlich gerne für weitere Schauspielcastings sehen wollten. Zu meiner großen Erleichterung lag aber all unter diesen erschlagenen Formalitäten keine Nachricht von meiner „Ach-so-tollen" neuen Betreuerin meiner Agentur, von der ich die Nase erst mal gründlich voll hatte.

Auch von Shawn hatte ich die letzten Tage nur sporadische Nachrichten bekommen, wobei es sich meist um unpersönlichen Smalltalk handelte. Doch darüber war ich sogar ganz erleichtert, da ich immer noch verunsichert war, was das für mich zwischen uns werden sollte.

Am nächsten Morgen stehe ich verschlafen vor meiner Kaffeemaschine und warte sehnsüchtig darauf, dass das schwarze Gold in meine Tasse läuft und ich mir dies einflößen kann.

Ich bin seit fünf Tagen wieder zurück an der Westküste und für heute steht tatsächlich ein Drehtag für mich an. Solche Tage sind für mich die schönsten Stunden meines Berufes und auch wenn es anstrengend sein kann, jede Szene 1000 mal zu wiederholen, erfüllt es einen mit unsagbarer Freude, das fertige Resultat später zu sehen.

Ein Piepen reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken. Angestrengt ziehe ich mein Handy aus meiner Tasche während ich gleichzeitig in der anderen Hand meine Tasse und ein halbes Brötchen balanciere.

Als ich erkenne, dass die Nachricht von dem kanadischen Lockenkopf stammt, stelle ich meine Tasse vorsichtig ab, da ich nicht leugnen kann, dass der Namen eine Beschleunigung meines Herzschlags, sowie ein leichtes Zittern meiner Hände hervorruft.

Ich öffne den Chat mit ihm und muss schmunzeln, als ich das Bild sehe, welches er mir gesendet hat.

Seinem begeisterten Blick auf dem Foto und den vielen beigefügten Emojis zu folge, scheint mein Geschenk gut angekommen zu sein. Ich betrachte das Bild noch mal etwas genauer, während ich erkenne, wie Shawn auch online kommt.

Er scheint förmlich auf eine Antwort zu warten. Unerwartet fängt das Gerät in meiner Hand an zu vibrieren und die Anfrage eines Facetime-Anrufes kommt rein.

Ich nehme diesen an, ehe mich schon sein breites Grinsen erreicht. Auch jetzt trägt er mein Geschenk und ich bin positiv überrascht, wie gut ihm weiß steht.

„ Bonjour Liza, die Jacke ist der Hammer! Sie ist so kuschelig, ich mag sie gar nicht mehr ausziehen", spricht er auch schon und ich freue mich, dass mein Geschenk so gut ankommt.

„Das freut mich Shawn", lächle ich, bevor ich scherze:" Aber Bonjour? Bist du jetzt Franzose geworden?"

Ein lautes Lachen ertönt und er dreht sein Handy, so dass ich einen Blick auf ein Meer erhasche. „Das, meine Liebe, ist die Côte d'Azur. Ich bin in Cannes für eine Preisverleihung."

„Achsooo ich dachte du wärst in New York bei der Victoria Secret Show als Guest Act. Zu mindestens schreiben das die hiesigen Klatschmagazine", erzähle ich ihm, wohlbedacht nicht zu verraten, wie häufig ich mich dabei erwische, nachzuschauen, wo er sich gerade befindet.

„Bis gestern war ich dort auch noch, aber nun bin ich hier", antwortet er, wobei ich kurzzeitig in seinem Gesicht die Erschöpfung der letzten Tage erkenne. Ich probiere ihn etwas aufzumuntern, doch erst als wieder das typische Grinsen auf seinen Lippen liegt, bin ich etwas beruhigter.

Wir sprechen noch einige Zeit miteinander, so dass ich Zeit und Raum komplett vergesse. Als ich gefühlte Sekunden später wieder einen Blick auf die Uhr werfe, erschrecke ich mich fürchterlich. „Shawn, es tut mir wirklich leid", würge ich seinen gerade begonnen Satz ab, „aber, es ist schon über eine Stunde vergangen und ich muss echt los. War total schön mit dir zu reden", fasle ich. Dann würge ich ihn auch schon ab und begebe mich zügig zum heutigen Drehort.

Die nächste Woche vergeht und ich stehe mittlerweile fast 24/7 mit Shawn in Kontakt. Trotz Zeitverschiebungen finden wir immer Lücken miteinander zu schreiben, zu telefonieren oder zu facetimen. Auch vermeintlich lustige Memes senden wir uns fleißig hin und her, so dass mein Speicher bald von tollpatschigen Pinguinen, süßen Tierbabys und witzigen Parodien verstopft ist.

Zudem sind Selfies von Shawn in allen Lebenslagen, Videos in denen er wahlweise jongliert oder Coladosen stapelt, sowie Audios in denen er mir unbekannte Melodien trällert, keine Seltenheit. Im Gegenzug erhält er auch von mir tägliches Bild-und Videomaterial über meinen Alltag in Amerika.

Während unserer regen Kommunikation erfahre ich so einige Dinge über Shawn. Nicht nur, dass er eine kleine Schwester hat, welche er über alles liebt und dass er eine Hundehaarallergie hat, auch unter welchem enormen Druck er steht und welche Ängste er durchlebt, deutet der Braunhaarige in einigen Unterhaltungen an.

Doch egal, um welches Thema es geht, ob ernst, lustig, tiefsinnig oder peinlich – wir befinden uns auf einer Wellenlänge und es fühlt sich so an, als ob wir uns schon Ewigkeiten kennen.

„Liza, es gibt Neuigkeiten", verrät mir Shawn bei einem erneuten Telefonat. Ich höre neugierig zu, während er fortfährt:" Mach dich bereit. Ab morgen machen wir Los Angeles zu zweit unsicher!" Kurz rattert es in meinem Kopf, dann realisiere ich, was Shawn damit meint. „Du kommst nach LA? Schon morgen? Oh mein Gott Shawn, dass ist fantastisch", rufe ich enthusiastisch.

„Nur Shawn reicht", feixt der Lockenkopf, woraufhin ich meine Augen verdrehe, was dieser aber nicht sehen kann. „Und ich weiß, dass du gerade deine Augen verdrehst Liz", schallt es da schon aus dem Hörer.

Er kennt mich wohl doch schon besser als gedacht.

„Jaja, wann kommst du denn morgen an?", lenke ich ab. Der Flieger würde schon gegen 10:00 landen, erklärt mir Shawn. Er würde dann noch kurz mit seinem Manager reden und dann hätten wir den restlichen Tag Zeit zusammen. Zufrieden mit dieser Abmachung, lade ich ihn zum morgigen Mittagessen in meine Wohnung ein und plane gedanklich schon einige Aktivitäten durch.

„Wir sehen uns dann morgen Liza. Ich freue mich schon. Gute Nacht und Träum schön", spricht er noch bevor die Leitung erlischt. Noch einige Sekunden starre ich auf das dunkle Display. Süße Träume.. Ein Kribbeln erfasst mich und ich ermahne mich selber mich zu erinnern, dass wir nur Freunde sind, welche sich wohlgemerkt erst seit einigen Wochen kennen. Und trotzdem lässt sich dieses doofe Flattern in meiner Brust einfach nicht abstellen. 

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Naa, wer hätte gedacht, dass Liza Shawn eine Jacke kauft?^^ Ich persönlich bin ja ein riesen-Fan von Shawns weißer Kuscheljacke haha. 

Von Lizas Seite wird das ja langsam schon ziemlich ernst - ob das gut geht..?

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx 

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt