18. Kapitel

167 2 0
                                    


Zwei Stunden später bereue ich meine Aussage zutiefst. Ich liege in meinem gewählten Zimmer, in einem wunderschönen Kingsizebett und sollte schon längst im Land der Träume sein, doch ich friere.

Es geht auf vier Uhr morgens zu, aber meine Füße fühlen sich trotz zwei Paar Socken wie Eisklötze an. Vielleicht sind sie auch schon abgefroren, zuzutrauen wäre es ihnen.

Unzufrieden wälze ich mich noch ein wenig hin und her, ehe ich einen Entschluss fasse. Auf leisen Sohlen verlasse ich meinen Raum, darauf bedacht den Kanadier nicht zu wecken. Dieser hatte sich das Zimmer schräg gegenüber genommen, so dass ich nun zu einem anderen Nachbarzimmer schleiche, um mir daraus eine Decke zu holen.

Immer noch verschlafen öffne ich die Tür und mache das Licht an.

Doch urplötzlich nehme ich eine Bewegung in dem Bett wahr. Erschrocken zucke ich zusammen und schreie auf – das Zimmer soll doch leer sein!

Erst nach ein paar Sekunden erkenne ich, dass die Person, die dort nun senkrecht im Bett sitzt Shawn ist. Erleichtert atme ich ein paar Mal tief ein.

„Liza, was zur Hölle ist los?", ertönt es da verschlafen vom Bett. Aus kleinen Augen und mit verstrubbelten Haaren starrt mich der Kanadier müde an. Dass er so verschlafen zum Anbeißen süß aussieht, verrate ich ihm natürlich nicht, sondern beantworte stattdessen seine Frage.

„Es ist so arschkalt in meinem Zimmer, dass ich mir eine Decke holen wollte. Ich kann ja nicht ahnen, dass du mitten in der Nacht auf die Idee kommst dein Zimmer zu wechseln"

„Achso", murmelt mein Gegenüber.

„Ich hab hier in dem Zimmer einen Heizlüfter entdeckt. Obwohl dieser jetzt wohl auch schon seinen Geist aufgegeben hat, ist es hier echt etwas wärmer drin", klärt er mich auf.

Und tatsächlich spüre ich den Temperaturunterschied nach dem er mich darauf Aufmerksam gemacht hat. In dem Moment fasse ich einen Entschluss.

Ich stolziere auf das große Doppelbett zu und schnappe mir die zweite Decke.

„Was genau wird das?", fragt mich der verwirrte Lockenkopf.

„Na siehst du doch", gebe ich ihm als Antwort.

„Ich werde hier die letzten Stunden der Nacht verbringen. In dem anderen Raum e-r-f-r-i-e-r-e ich sonst", mache ich ihm dramatisch klar.

Shawn zuckt nur übermüdet mit den Achseln, wartet bis ich es mir auf der zweiten Betthälfte bequem gemacht habe und löscht dann das Licht.

Während seine Atmung von Minute zu Minute ruhiger wird, lässt bei mir langsam das Adrenalin von dem kleinen Schreck nach und ich spüre wie die Kälte wieder meine Glieder hochkriecht.

Von wegen Wärmer, denke ich mir frustriert. Wieder wälze ich mich herum und probiere gegen das Absterben meiner Hände und Füße anzukämpfen, als plötzlich eine Stimme neben mir ertönt. „wenn du dich weite so herum wälzt, schläft diese Nacht keiner von uns"

„Mir ist halt kalt", maule ich zurück.

„Neben dem Bett liegen noch ein paar Klamotten von mir, vielleicht helfen die dir weiter", gibt mir mein Bettnachbar noch einen Rat, bevor er sich wieder wegdreht.

Erschöpft suche ich mir die Kleidungsstücke zusammen. Ein kuscheliger Hoodie, eine viel zu lange Jogginghose und ein dickes Paar Socken finden ihren Weg an meinen Körper und zufrieden kuschle ich mich wieder unter die Decke. 

So geht's.

„Sind ja echt süß die Beiden zusammen"

„Hast du ein Foto gemacht?"

„Wie er sie umarmt"

„Psst, wir wecken sie noch"

Müde probiere ich die Stimmen in meinem Kopf zu ordnen. Träume ich nur? Dafür kommen mir die Stimmfarben merklich bekannt vor.

Ein kleiner Lichtstrahl streift mein Gesicht und müde kneife ich meine Augen weiter zusammen. Kurz darauf schaffe ich es tatsächlich sie etwas zu öffnen, doch der Raum vor mir ist leer. Anscheinend habe ich mir das wirklich nur eingebildet.

Nach dem ich mich etwas gesammelt habe, fällt es mir auf. Mir ist warm. Aber nicht nur leicht sondern richtig. Es fühlt sich an, als ob ich direkt vor einem Ofen liege, der mich aber gleichzeitig von allen Seiten umschließt.

Verwirrt von meinen Gedanken, wache ich nun richtig auf. Und plötzlich weiß ich auch was beziehungsweise vielmehr wer mein Ofen ist. Shawn.

In den letzten Stunden muss ich unbewusst mit unter seine Decke gekrochen sein, doch er hatte damit wohl eher weniger ein Problem, schließlich ist er derjenige, der mich eng umschlossen an seine Brust drückt. Ich spüre seine langsame und gleichmäßige Atmung in meinem Nacken und probiere nicht auszuflippen. Er und ich. Unter einer gemeinsamen Decke. In einem gemeinsamen Bett. Scheiße.

Neben meinen anfänglichen Schock beginnt sich ein neues Gefühl dazu zumischen. Geborgenheit? Zufriedenheit? Bevor ich dieses merkwürdige Kribbeln in meinem Bauch weiter zuordnen kann, nehme ich hinter mir eine Bewegung wahr.

Anscheinend ist auch der Kanadier aufgewacht. Ich gebe ihm kurz einen Moment bevor ich mich umdrehe und dabei aus seinen Armen wende.

„Guten Morgen", flüstere ich verunsichert, doch ihm scheint die Situation keineswegs unangenehm.

„Morgen", antwortet dieser mit seiner verboten rauen, verschlafenen Morgenstimme, ehe er mir ein süßes Grinsen hinterherschickt und ich kann nicht verhindern, dass sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildet. Dieser Anblick eines verschlafenen Shawns so nah neben mir raubt mir für einen kurzen Moment den Atem.

Auch ich lächle ihn kurz an, obwohl ich mich plötzlich merklich unwohl neben ihm fühle. Bestimmt habe ich Mundgeruch und habe ein Vogelnest in meinen Haaren, denke ich mir. Doch bevor meine Gedanken überhand nehmen können, höre ich plötzlich ein lautes Poltern von unten. Erschrocken schaue ich zu dem Braunhaarigen, der neben mir sitzend plötzlich nicht mehr so entspannt aussieht.

„Was war das?", flüstere ich panisch.

„Keine Ahnung", bekomme ich prompt meine Antwort.

„Das werden wir wohl rausfinden müssen", meint der Lockenkopf bevor er sich schon aus dem Bett schwingt.

„Warte, was", kreische ich leise.

„Und wenn das Einbrecher sind? Oder Mörder? Auftragskiller vielleicht? Oh Gott wir sind verloren", hyperventilliere ich schon wieder halb.

„Glaube ich nicht Liza", probiert Shawn mich zu beruhigen.

„Und wir können uns doch auch verteidigen", spricht dieser und nimmt dabei eine kleine Metallstange in die Hand. Woher er diese so schnell hat, will ich gar nicht wissen, doch auch ich will mich jetzt bewaffnen. 

Hektisch schaue ich mich nach einem geeigneten Gegenstand um. Aber meine Begleitung hat es ziemlich eilig, so dass ich nur noch einen Boot von Shawn schnappen kann. Ein gezielter Wurf in die Weichteile, könnte mir sicherlich Zeit verschaffen.

~~~

Und schon wieder ein update, nach dem es gestern Proteste über die Länge des Chapters gab:D (props gehen raus<3)

Zuerst möchte ich auch noch mal hier erwähnen, dass ich so, so stolz auf Shawn bin und was er alles schon mit 20 Jahren erreicht hat!  Auch wenn es gestern noch nicht geklappt hat, bin ich  mir sicher, dass er in den nächsten Jahren auf jeden Fall zu einem der Preisträger gehören wird.

Aber nun zu dem neuen Kapitel: endlich mal ein bisschen Kuschelzeit^^ Ob es bei den Beiden lange harmonisch bleiben kann? Jetzt geht es zumindest erst mal mit einem Schuh bewaffnet auf Gangsterjagd. Ohje, was wird das bloß. xD

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt