15. Kapitel

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Shawns angespannte Miene lockert sich etwas und ein leichtes Lächeln erscheint auf seinen Lippen. Niall neben mir zeigt ihm einen Daumen nach oben und ich sehe, wie gerne Shawn in unsere Richtung steuern mag, doch einer seiner Kollegen zieht ihn mit Richtung Bühne.

Ich schenke ihm ein letztes Lächeln, bevor er endgültig verschwindet und kurz darauf ohrenbetäubender Lärm ertönt.

Es geht los.

Schon ab der ersten Sekunde zieht mich Shawn komplett in den Bahn. Die ersten Takte des Songs ertönen und sofort geht die ganze Menge mit. Ich sehe wie Shawn kurz lächelt, in unsere Richtung schaut und dann anfängt zu singen. Ich höre ihn zum ersten Mal live singen und kann nicht anders als ihn fasziniert anzustarren.

Engelsgleich harmoniert er mit dem Rhythmus. Jeder Ton scheint perfekt und schon als der Refrain zum zweiten Mal ertönt, singe ich entfesselt mit.

Wie in einem Rausch bekomme ich mit, wie Shawn nach seinem Song „There's nothing holdin' me back", noch drei weitere performt, ehe er eine kleine Ansprache hält.

Begeistert lausche ich seinen Worten, bevor sein letzter Song beginnt, welcher den Namen „in my blood" trägt.

Schon als Shawn die ersten Worte voller Gefühl und Schmerz singt, brechen bei mir alle Dämme. Leise laufen die Tränen in gleichförmigen Bächen meinen Wangen herab, während ich das Gefühl habe, dass die Musik bis auf den Grund meiner Seele vordringt. Jedes einzelne Wort, sauge ich in mir auf, wie ein Verdurstender lechze ich nach den Tönen, die wie Balsam auf mich wirken.

Immer noch etwas neben mir stehe ich gut fünf Minuten später wieder neben Niall. Wir haben uns direkt nach den letzten Tönen von Shawn in dessen Umkleide zurückgezogen und warten nun auf diesen.

Während ich noch hektisch probiere meine verwischte Mascara zu richten, schwingt plötzlich die Tür auf und ein durchschwitzter aber überglücklich wirkender Shawn steht vor uns.

Er strahlt uns an, bevor er mit großen Schritten auf mich zukommt und mich in eine feste Umarmung zieht. Nur zu gerne erwidere ich diese und vergesse für einen Moment alles um uns herum.

Einige Augenblicke später lösen wir uns.

„D-Das war der W-Wahnsinn!", probiere ich meine Begeisterung über seinen Auftritt in Worte zu fassen. „Du und die Musik – es war magisch"

„Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet." Dankbar lächelt er mich an.

Wir beide versinken erneut in unserer eigenen Welt, bis sich plötzlich der Nervtötende Ire neben uns zu Wort meldet.

„Ist ja super süß. Wie ihr euch mit euren Blicken fast auszieht und auf euren Schleimspuren kurz davor seid auszurutschen, aber ich muss mir das nicht geben.". 

Unter gespielten Würgegeräuschen und höchstdramatisch verlässt Niall die Umkleide und der Lockenkopf können nicht anders als uns gegenseitig anzusehen und in haltloses Gelächter zu verfallen.

„Hast du diesen Blick gesehen", pruste ich noch, bevor ich wie ein gestrandetes Walross zu Boden falle und dort erstickende Laute von mir gebe.

Auch Shawn ergeht es nicht viel besser, so dass wir beide wie zwei Gestörte grunzend und erstickend lachend am Boden liegen. 

Erst nach einigen Minuten können wir uns beruhigen. Mir tut mein Bauch von dem ganzen Lachen weh und vollkommen gelöst schaue ich Shawn. Auch er starrt intensiv zu mir rüber und wiedermal fallen mir die wunderschönen Sprenkel in seinen Augen auf.

Langsam kommen sich unsere Gesichter näher, bis sich mein Gegenüber plötzlich räuspert und den Kopf wegdreht.

Die Verbindung zwischen uns ist unterbrochen und die besondere Atmosphäre zerstört. Unwohl erhebe ich mich. Uns beiden ist die Situation mehr als unangenehm und ich erkenne an Shawns unsicheren Auftreten, dass ihm diese Abfuhr selber zusetzt. Doch wir wissen beide auch, dass ein erneuter Kuss zwischen uns und dann auch noch im nüchternen Zustand alles zerstören kann. 

„Ähm, ja, ich wollte mich eh noch umziehen", spricht Shawn vorsichtig, während er sich hektisch durch die Haare fährt.

„Achso, ja, klar, ähm", stottere ich unbeholfen und trete von einem Bein auf das Andere, verunsichert was ich jetzt tun soll.

„Ich würde auch gerne duschen, vielleicht kannst du draußen warten?" Etwas überfordert schaut der Kanadier mich an, während er sich erhebt. Mir schießt die Röte ins Gesicht und plötzlich ist mir das alles furchtbar peinlich.

Hektisch stürze ich auf die Tür zu, knalle mit meinem Knie noch gegen einen Schrank, ehe ich die rettende Tür erreiche und halb laufend halb humpelnd der Situation entflüchte.

Draußen lehne ich mich erst mal erschöpft gegen die Wand und probiere mich zu beruhigen. Was war das bloß wieder für eine peinliche Aktion Liza, denke ich mir. Kurz straffe ich die Schultern und atme tief durch, bevor ich mich in den größeren Gemeinschaftsraum begebe, wo ich Niall am Buffet wiederfinde. 

~~~

Oha, da ist ja einiges in dem Kapitel passiert.

Erst erlebt Liza unseren Lieblingskanadier das erste Mal live und dann gibt es schon wieder so einen geladenen Moment zwischen den Beiden, wo soll das bloß enden. ^^

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx 

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt