24. Kapitel

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Am nächsten Morgen erwache ich wie gerädert. Noch lange lag ich gestern wach in meinem Bett und hing meinen vielen Gedanken nach, die sich letztendlich doch nur um eine Person drehten. Shawn. Ich hatte erkannt, dass ich mehr von ihm wollte, doch der Gedanke wie, wann und ob ich dies ihm überhaupt mitteilen würde, lies mich bis in die frühen Morgenstunden hinein nicht einschlafen.

Dementsprechend gestimmt laufe ich nach unten in den Essbereich und renne dort schon prompt den Kanadier halb in die Arme. Gerade noch weiche ich aus und husche zügig an ihm vorbei, bevor er auf die Idee kommen kann, mit mir eine längere Konservation zu beginnen. Ich weiß, dass ein Gespräch unvermeidbar ist, alleine schon wegen meinem gestrigen Verhalten, doch ich will den unangenehmen Teil noch so lange wie möglich vor mir her schieben.

Ich betrete die Küche und entdecke dort Jon, der schon an der Theke steht und sich Kaffee einschenkt. Als er mich entdeckt, nickt er mir erstaunlich freundlich zu und hält fragend die Kanne hoch. Lächelnd nicke ich und nehme kurz darauf eine Tasse mit dem heißen Gebräu entgegen.

Gemeinsam schlendern wir hinaus auf die Terrasse, wo die anderen Fünf sich für ein gemeinsames Frühstück versammelt haben. Auch Tess ist bewaffnet mit einer monströsen Sonnenbrille dabei und grinst mir zaghaft zu. Nicht weniger unsicher lächle ich zurück, bevor ich mich zwischen Prashan und Brian niederlasse. Die Laune unserer sonst so fröhlichen Gruppe ist gedrückt und es macht mich traurig, dass die Stimmung an Jons Geburtstag eher zu einer Beerdigung passt.

Deshalb räuspere ich mich kurz und fange an zu sprechen: „Es tut mir leid, dass ich gestern so Mies drauf war, euch angezickt habe und gestern so kommentarlos gegangen bin. Das war nicht Fair von mir und vor allem dir Jon gegenüber respektlos, aber ich hatte einige Probleme und war wohl mit meinem Leben selber etwas überfordert.". Vorsichtig schaue ich in die Runde und obwohl alle noch etwas verstimmt wirken, zeigt mir das vorsichtige Lächeln von Jon und das freundliche zunicken von Prashan, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Auch Brian scheint wieder etwas besser gelaunt und widmet sich hingebungsvoll seinem Essen.

Nur Shawn schaut immer noch verkniffen. Der Kanadier schlingt zügig sein Frühstück herunter, ehe er sich auch schon erhebt und den Tisch verlässt. Bis auf die Terrasse kann man hören, dass der Lockenkopf da Geschirr wohl nicht sehr sanft in der Küche abstellt. Verwundert schauen sich die Anderen an und ich ahne, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre mit ihm zu reden. Ich bekomme einen letzten auffordernden Blick von Tess, dann stehe ich auf und folge ihm in die Villa.

Ich sehe gerade noch wie der Lockenkopf den Küchenbereich Richtung Flur verlässt, weshalb ich ihm zügig hinterhereile.

„Shawn", rufe ich und tatsächlich bleibt er kurz vor dem Treppenansatz stehen.

„Ja?" Kalt schaut er zu mir.

„Alles okay?", will ich vorsichtig wissen.

„Ganz ehrlich Liz", beginnt er, während er sich angestrengt durch die Haare fährt.

„Nein, es ist nicht alles okay. Ich dachte wir wären Freunde. Die einander erzählen, wenn es ihnen nicht gut geht, oder sie Probleme haben. Stattdessen meidest du mich, wie ein Parasit, hängst sogar mit den Jungs die du erst wenige Tage kennst, mehr ab als mit mir. Du fühlst dich in meiner Gegenwart unwohl. Ich habe das Gefühl als ob wir uns kaum noch kennen. Als ob du das alles zwischen uns nicht ernst nimmst. Als ob ich dir nichts mehr bedeute."

Ein letzter aufgewühlter Blick, dann eilt der Braunhaarige nach oben. Sprachlos und erschüttert lässt er mich zurück, ohne den Hauch einer Chance mich zu erklären. Wie eingefroren starre ich auf den Punkt, wo Shawn bis vor kurzem noch stand. Das saß.

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt