11. Kapitel

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Schweigend lausche ich dem Herzschlag von Shawn, während ich in meine eigene, kleine Welt abdrifte. Der Schlafmangel der letzten Tage macht sich bemerkbar und langsam aber sicher döse ich weg.

Als ich wider erwache, liegt der Braunhaarige immer noch neben mir. Auch er hat die Augen geschlossen und vollkommen fasziniert beobachte ich den ruhig und gleichmäßig atmenden Kanadier neben mir. Erst als sich meine Blase meldet, schaffe ich es mich zu erheben und das Badezimmer aufzusuchen.

Dort erschrecke ich mich vor meinem eigenen Anblick. Meine Wimperntusche ist verwischt, so dass ich aber nicht wie ein süßer Pandabär aussehe, sondern eher einem Horrorgespenst gleiche. Meine abstehenden Haare und meine zerknitterte Bluse tun ihr übriges, so dass ich schleunigst beginne mich wieder in ein ansehendes Etwas zu verwandeln.

Mit gebändigten Haaren, Schlabberlook und einer großen Tasse Tee in der Hand kehre ich einige Minuten später in das Wohnzimmer zurück. Von dem Sofa aus schaut mir ein verschlafener Shawn entgegen und mir wird bei dem Anblick ganz warm um mein Herz.

Ich setze mich vorsichtig zu ihm, stelle meine Tasse ab und fahre ihm sanft durch seine Haare. Ich weiß, dass diese Geste sicherlich schon wieder eine gewisse Grenze überschreitet, doch er lässt mich gewähren.

Irgendwann richtet er sich auf. Wir befinden uns mittlerweile schon in den Abendstunden und gerade sind die letzten Sonnenstrahlen untergegangen. Langsam beginnt Los Angeles sich in ein einzigartiges Lichtermeer zu verwandeln.

„Liz", beginnt Shawn sanft. „Magst du mir erzählen, was heute los war? Ich weiß, dass dich unser Streit sicherlich belastet hat, mir erging es ja nicht anders, aber da war doch sicher noch mehr dahinter, oder?". Fragend schaut mein gegenüber mich an, ehe er sanft meine Hände in seine nimmt. Stumm schaue ich auf die kleinen Kreise, die Shawn auf meine Handrücken malt, bis ich mich genug gesammelt habe und zu erzählen beginne.

Ich erzähle ihm alles.

Von meinem Heimweh und der Angst meine Familie zu enttäuschen. Von Mrs Higgings der Schreckschraube und ihrem Vorschlag eine Scheinbeziehung zu führen.

Obwohl sich der Kanadier bemüht mir erst mal ruhig zuzuhören, merke ich an dem verstärkt ausgeübten Druck seiner Hände, dass ihm meine Erzählungen zu schaffen machen. Als ich dann auch noch meine Begegnung mit Hailey detailliert schildere, zieht er scharf die Luft ein.

„Tja und als sie mir dann auch noch erzählt hat, dass ich nicht gut genug bin, war es endgültig vorbei bei mir. Ich wollte nur noch nach Hause", beende ich meine Erzählungen. „Sie haben es echt geschafft. Ich bin nicht gut genug. Ich habe es wirklich probiert. Ich habe alles gegeben. Aber manchmal ist das wohl nicht genug."

Eine einsame Träne rinnt meine Wange hinab, während ich Shawn niedergeschlagen in die Augen schaue.

Ich habe versagt.

Einige Sekunden vergehen, in denen ich mich wiederholt in den wundervollen Augen des Lockenkopfs verliere, bevor dieser mich wieder in eine feste Umarmung zieht.

Als wir uns wieder lösen, baut der Kanadier erneut einen tiefen Blickkontakt zu mir auf, ehe er anfängt zu sprechen: „Liza, versprich mir, nie, nie wieder zu sagen du wärst nicht gut genug. Du bist so eine wundervolle und starke Frau voller Leidenschaft und Charakter. Noch dazu bist du wunderschön und trägst stets ein so wundervolles Lächeln auf deinen Lippen. Du bist eine Kämpferin und du lässt dich weder von Mrs Higgings, einem zu hoch geflogenen Supermodel oder sonst wem von deinem Traum abbringen. Es ist okay hinzufallen, doch viel wichtiger ist es wieder aufzustehen, egal wie viele Hindernisse noch auf dich warten. Du hast es verdient glücklich zu werden und ich werde dir verdammt noch mal helfen alle deine Träume zu erreichen."

Gerührt und sprachlos schaue ich mein Gegenüber an. Solche emotionalen und starken Worte hatte ich nicht erwartet. Überwältigt schaue ich ihn an. „D-Danke Shawn", spreche ich. „Du kannst dir nicht vorstellen wie viel mir das bedeutet"

„ ich würde alles für dich tun, um dich glücklich zu sehen Liz", antwortet er und in diesem Augenblick glaube ich ihm jedes Wort.

„Und jetzt zeig mir mal, ob du noch dieses wunderschöne Lächeln besitzt", ruft der Lockenkopf, bevor er sich schon auf mich stürzt und beginnt mich zu kitzeln. Leise kreische ich auf und fange an zu lachen, sowie um Gnade zu betteln.

Schwer atmend lässt mich der Größere nach einigen Minuten von mir ab. „Geht doch", grinst dieser verschmitzt und gespielt empört schlage ich ihm gegen seinen Unterarm.

„Pfff, das war echt unfair Shawn. Du bist viel größer und stärker", schmolle ich, doch kurz darauf ziehen sich meine Mundwinkel schon wieder nach oben und leicht lächelnd schaue ich Shawn an.

Als dieser etwas näher rutscht und sich unsere Knie berühren, fährt ein leichter Stromschlag durch meinen Körper und sofort ist die Atmosphäre zwischen uns wieder seltsam angespannt.

Gefesselt starre ich ihn in die Augen, als plötzlich eine schrille Melodie unsere Zweisamkeit zerstört. Die seltsame Luft zwischen uns ist verschwunden und während Shawn nach seinem Handy kramt, schüttle ich meinen Kopf.

Was war das bloß schon wieder, frage ich mich. Wir haben uns doch auf nur Freundschaft geeignet, ermahne ich mich selbst.

Als ich Shawn lautstark diskutieren höre, finde ich zurück in die Realität. Schon nach wenigen Sätzen bin ich mir sicher, dass er mit Niall redet.

Nur einer kann so fröhlich und gleichzeitig anstrengend auf einen einreden. Immer wieder probiert Shawn ihn genervt abzuwimmeln, doch der Ire lässt sich davon anscheinend nicht beirren.

~~~

Ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich hoffe ich versüße euch damit trotzdem den Start in die neue Woche!

Shawn ist ja ein richtiger Cutie und da hat es tatsächlich schon wieder ordentlich geknistert zwischen den Beiden. <3

Aber Nialler darf natürlich auch nicht fehlen. Was er wohl schon wieder will?^^

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt