26. Kapitel

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Am nächsten Morgen werde ich durch das durchdringende Klingeln eines Weckers geweckt. Schlaftrunken probiere ich mich zu orientieren. Einige Lichtstrahlen finden ihren Weg durch das große Fenster in dem Raum. Das Bett unter mir fühlt sich sehr weich an und gemütlich kuschle ich mich näher an das große Kissen hinter mir ran. Soll der Wecker doch zur Hölle fahren und als ob er meine Worte gehört hat, verstummt dieser tatsächlich kurz darauf. 

Müde will ich schon wieder einschlafen, als mir etwas auffällt. Mein Kissen ist warm, atmet und hat anscheinend einen Arm, um mich geschlungen. Dass das nicht zusammenpasst bekommt sogar mein halbschlafenes Gehirn mit, also fange ich wohl oder übel an meine Gehirnzellen anzustrengen, um meine aktuelle Situation korrekt zusammen zu puzzlen.

Ich hatte Shawn meine Gefühle gestanden und er hatte sie tatsächlich erwidert. Ein Fakt der auch jetzt erneut Stromstöße des Glücks durch meinen Körper schickt. Danach hatten wir uns geküsst und dann.. 

Plötzlich wird mein Hals ganz eng und ich zwinge mich tief ein- und aus zu atmen. Ich schlucke. Hatten wir wirklich...?

 Ein Blick unter die Decke genügt. Ja wir hatten. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Zum einen fühle ich mich besser als die ganzen letzten Wochen zuvor zusammen.

Ich glaube in meinem Kopf befindet sich nur noch rosarote Zuckerwatte, die meinen ganzen Verstand ausgeschaltet hatte und hat. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Shawn und ich nur wenige Minuten nach dem wir es endlich mal hinbekommen hatten uns unsere Gefühle zu gestehen, sofort im Bett gelandet waren. Ist. 

Ob das ein Fehler gewesen ist?

Mit gemischten Gefühlen drehe ich mich zu dem Lockenkopf.

Und schon fast automatisch legt sich bei seinem Anblick ein liebevolles Lächeln auf meine Lippen. Gleichmäßig atmend liegt er neben mir, seine Gesichtszüge sind vollkommen friedlich und entspannt. 

Versonnen beobachte ich ihn und hätte so sicherlich noch Stunden weiter machen können, wenn sich der Wecker nicht wieder einschalten würde. Unendlich laut fängt dieser erneut an zu klingeln und bevor ich überhaupt einen ernsthaften Versuch unternehmen kann diesen abzuschalten, erwacht auch Shawn neben mir. Vom Schlaf vernebelt erhebt er sich und torkelt auf das nervige Gerät zu, was sich übrigens als sein Handy herausstellt und schaltet die unangenehme Weckfunktion ab.

„Morgen", grinst er mit seiner verboten attraktiven Morgenstimme und lacht leise. Dass er so wie Gott ihn schuf vor mir herum turnt, macht das Ganze nicht besser. Peinlich berührt versenke ich meinen Kopf mit einem Schnauben in meinem Kissen. Ich höre sein leichtes Lachen erneut. Kurz raschelt es dann senkt sich die Matratze neben mir ab. Shawn trägt seine Boxershorts und hält mir auffordernd eines seiner Shirts hin, welches ich dankend anziehe.

 Er wartet kurz ab, bevor er mich in einen liebevollen Kuss zieht. Schnell ist da wieder die mir gut bekannte Spannung zwischen uns, doch Shawn merkt wohl auch, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Wiederholung der letzten Nacht ist. Ich merke wie die Bewegung seiner Lippen wieder sanfter und leichter wird, ehe er sich schließlich endgültig von mir löst. Lächelnd rappelt sich der Kanadier etwas auf und bietet mir an mich an seine Brust zu kuscheln, was ich nur zu gerne annehme.

Ich lausche seinem Herzschlag, während er mir sanft durch die Haare fährt.

„War letzte Nacht für dich ein Fehler?", erreicht mich plötzlich die Frage des Lockenkopfs. Ich merke wie sich seine Atmung und sein Herzschlag unter mir beschleunigen und auch ich spanne mich etwas an.

Kurz räuspere ich mich. „War es denn für dich einer?", stelle ich die Gegenfrage.

„nein", bekomme ich eine zügige Antwort. „Ich bereue keinen einzigen Moment, denn jede einzelne Sekunde mit dir war und ist wunderschön. Dass einzige, das ich bereue, ist, dass wir beide es nicht schon eher geschafft haben uns zu gestehen, was wir wirklich füreinander fühlen. Es hätte uns so viel erspart."

Erleichtert über seine Aussage und mit einer Horde Schmetterlinge im Bauch, stimme ich ihm zu und genieße diesen Moment voller Geborgenheit zwischen uns.

Leider hält dieser nur einige Minuten an, da Shawn mich irgendwann an den Grund des klingelnden Weckers erinnert.

„Liza, dein Flug geht in wenigen Stunden. Und wenn du noch packen und etwas Essen willst, müssen wir langsam hoch". Wehklagend vergrabe ich meinen Kopf an seiner Brust und spüre deshalb nur allzu gut seinen von seinem kehligen Lachen rührenden vibrierenden Oberkörper unter mir.

Eine halbe Stunde später sitzen Shawn und ich tatsächlich in der Küche. Zu seinem Shirt habe ich mir noch eine Jogginghose übergestreift und auch er hat es sich in einem gemütlichen Outfit neben mir bequem gemacht, um seine Cornflakes in sich hinein zu schaufeln. Obwohl ich gerade die beste Nacht meines Lebens hinter mir habe und der Mann meiner Träume neben mir sitzt, ist die Stimmung gedrückt. Der Abschied schwebt wie eine dunkle Wolke über uns und ich habe das Gefühl die Zeit vergeht wie im Flug.

Gefühlt fünf Minuten später stehe ich im Eingangsbereich der Villa, mit der ich trotz der kurzen Zeit unsers Aufenthalts so viel verbinde. Die Anderen der Truppe haben sich schon verabschiedet und sind bei ihrem Katerfrühstück, so dass nur noch Shawn und ich uns in dem Flur befinden. Noch ein letztes Mal schlucke ich schwer, höre das Taxi draußen Hupen und schaffe es trotzdem nicht den Blickkontakt zu Shawn zu unterbrechen. Ich habe keine Ahnung wann ich die Anderen wiedersehen werde, geschweige denn Shawn. Schmerzhaft zieht sich mein Herz zusammen und stumm starren wir uns gegenseitig an, bevor er den ersten Schritt macht.

„Na komm her Lizzy", seufzt er leise und zieht mich in eine feste Umarmung. Traurig schlinge ich meine Arme um seinen Hals und inhaliere ein letztes Mal seinen Geruch.

Leider löst sich Shawn schon nach einigen Augenblicken von mir. „Feier mit mir Silvester Liza", flüstert er plötzlich und überrascht schaue ich ihn an. „Ich schmeiße eine Party bei mir und du bist herzlich eingeladen. Diese Ungewissheit, wann und wie ich dich wiedersehe bringt mich sonst um.", erklärt er mir ernsthaft. Gerührt ziehe ich ihn an mich und drücke ihm einen Kuss auf seine Lippen.

„Sehr gerne komme ich.", antworte ich. „Ich vermisse dich doch jetzt schon". Strahlend schaut er mich an. „das heißt aber nicht, dass ich jetzt nicht los muss zu meiner Familie", erkläre ich und sofort verdüstert sich die Miene meines Gegenübers. Ein erneutes Hupen von draußen unterstreicht meine Worte

„Dann sollst du das aber noch bekommen", meint der Kanadier und drückt mir ein etwas windschief verpacktes kleines Päckchen in die Hand. Gerührt schaue ich zu ihm. „aber ich hab gar nichts für dich Shawn!", antworte ich etwas aufgebracht.

„Das macht doch nichts", beruhigt mich dieser. „Und du bist doch eh mein größtes Geschenk." Lachend über so viel Kitsch verziehe ich kurz meine Miene, bevor ich mich ein letztes Mal vorbeuge, um seine wundervollen Lippen auf meinen zu spüren.

„Frohe Weihnachten Liza", murmelt Shawn als wir uns wieder voneinander trennen.

„Frohe Weihnachten Shawn", lächle ich, bevor ich mir mein Gepäck schnappe und hinaus trete.

Kurz bevor ich in das Auto steige, schaue ich ein letztes Mal zurück. Auf den Mann, der da so lässig an der Tür steht und der mein Herz gestohlen hat. Der mit seinem charmanten Lächeln auf mich hinab blickt und nur dessen schmerzerfüllten Augen verraten, dass auch er mich nicht gehen lassen will. Ein letztes Mal lächle ich ihm zu, dann schlägt die Autotür mit einem dumpfen Schlag hinter mir zu und ich bin auf dem Weg zurück zu meiner Familie, weit weg von Shawn. 

~~~

Ja, mich gibt es auch noch! Tut mir leid für die kleine Pause, aber ich war die letzten Tage einfach extrem beschäftigt. :(

Jetzt bin ich aber mit einem neuen Kapitel im Gepäck zurück! Zwar müssen sich Liza und Shawn erst mal in diesem voneinander trennen, aber ein Wiedersehen ist ja abzusehen. Und in so kurzer Zeit kann ja eigentlich nicht viel passieren, oder doch?:D

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx 

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt