38. Kapitel

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Fünf weitere lange Tage muss ich im Krankenhaus verbringen. Meine lange Ohnmacht war auffällig, so dass tagtäglich Tests gemacht wurden, doch glücklicherweise blieben diese unauffällig. Shawn war fast rund um die Uhr bei mir und ich war ihm so unglaublich dankbar für seine Unterstützung. Er hielt meine Hand bei schmerzhaften Untersuchungen und nahm mich in den Arm, wenn die Erinnerungen mich zu überwältigen drohten.

Auch mit der Psychologin hatte ich geredet und erstaunlicherweise hatte es ganz gut getan, sich mit jemanden zu unterhalten, der in keinem persönlichen Kontakt zu mir stand. Sie gab mir wertvolle Tipps, trotzdem hatte ich mich noch nicht entschieden, eine Therapie nach meinem Krankenhausaufenthalt weiterzuführen. Erst mal wollte ich meinen Alltag wieder in den Griff bekommen.

Geschäftig räume ich die letzten Kleidungsstücke in meinen kleinen Koffer. Die Ärzte waren gerade für einen letzten check-up bei mir gewesen und nun war ich tatsächlich offiziell entlassen.

Ich räume den kleinen Teddy, den Tess mir geschenkt hat ein, sowie die verschiedenen Grußkarten. Obwohl sich der Vorfall in kleinem Kreis halten soll, hatten einige Freunde und Bekannte davon Wind bekommen und überhäufen mich seit dem mit lieben Worten und Nachrichten. Erneut bemerke ich, was für ein verdammtes Glück ich mit meinem Freundeskreis doch habe. Ich starre so Gedankenversunken auf den Teddy von Tess, das ich gar nicht mitbekomme, wie eine weitere Person den Raum betritt. Erst ein leises Räuspern, lässt mich aus meinen Gedanken schrecken und mich umdrehen.

„Hey Shawn", lächle ich dem Lockenkopf entgegen, ehe dieser auf mich zukommt und mir einen sanften Kuss auf die Lippen haucht.

„Heute ist dein Tag, Liz", freut er sich. „Es geht nach Hause."

Begeistert jauchze ich kurz und Shawn muss unwillkürlich grinsen.

„Alles gepackt, Honey?", will er wissen.

„Denke schon", erwidere ich und gehe gedanklich noch einmal alles durch. „Jep, müsste stimmen."

Mit dieser Antwort gibt sich der Kanadier zufrieden und schnappt sich meine Tasche, bevor er unsere Finger miteinander verschränkt. Nett verabschiede ich mich bei all den Schwestern, die sich in den letzten Tagen so fürsorglich um mich gekümmert haben. Auf nach Hause.

Auf dem Weg nach unten, bemerke ich, dass wir nicht den Haupteingang ansteuern. Shawn führt mich durch viele verwinkelte Gassen und obwohl er sich locker gibt, kenne ich ihn zu gut, dass ich ihm die Anspannung anmerke.

„Shawn, wo bringst du mich hin?", will ich leicht irritiert wissen.

„Hinterausgang", nuschelt dieser und ich vermute, dass die altbekannten Aasgeier alias Papparazzo davon Wind bekommen haben, dass sich Shawn Mendes in diesem Krankenhaus aufhält.

Leise seufzend folge ich ihm durch die letzte Tür hinaus ins Freie. Dort bleiben mir nur wenige Momente, in denen ich die klare, kalte Winterluft einatmen kann, bevor der Kanadier mich schon zu dem in Bereitschaft stehenden Auto steht. Ich sehe, dass wir einen Fahrer haben, so dass der Lockenkopf neben mir auf der Rückbank Platz nimmt. Zufrieden schmiege ich mich an ihn und genieße die Fahrt zu seinem Apartment.

Einige Stunden später, frisch geduscht und jeweils mit einer leckeren Portion chinesischem Essen vor uns, lassen Shawn und ich den Abend ausklingen. Wir sitzen auf dem Sofa in seinem großen Wohnzimmer und genießen den Blick über das verschneite Toronto. Genüsslich schaufle ich mir die fettigen Asia Nudeln in den Mund und bin überzeugt, dass es in diesem Augenblick nichts Besseres geben kann.

Doch ein Blick auf den Kanadier lässt meine gute Laune etwas zurück fahren. Merkwürdig still löffelt dieser seine Nudeln und wirkt dabei ganz weit weg mit seinen Gedanken. Als wir beide aufgegessen haben und der Lockenkopf immer noch gedankenverloren mit seinen Stäbchen herum spielt, schnipse ich einmal vor seinem Gesicht, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

„Erde an Shawn?", spreche ich. „Ist jemand Zuhause?"

„Haha", bekomme ich sein sarkastisches Lachen als Antwort. „Ja, ich bin anwesend."

„Du wirkst aber so, als ob dich etwas beschäftigt", hake ich einfühlsam nach und Shawns Mauer bröckelt fast sofort. „Was ist los?", frage ich behutsam.

„Wir haben ein Problem", erklärt mir Shawn mit belegter Stimme und automatisch pocht mein Herz schneller. Das klingt gar nicht gut.

„Als ich dich mit Matteo zusammen in das Krankenhaus gebracht habe, haben uns Paparazzi abgelichtet. Sie haben zum Glück nicht das Ausmaß deiner Verletzungen auf Bild, aber nichtsdestotrotz habe ich eine junge Frau in ein Krankenhaus getragen, wobei es sich weder um meine Schwester noch meine Mutter handelt. Leider habe ich am nächsten Tag den dummen Fehler gemacht und bin durch den Haupteingang wieder in das Krankenhaus – und natürlich haben sie mich erneut fotografiert."

„Shit", murmle ich. „Haben sie noch mehr?"

„Ja, leider", bestätigt Shawn mir meine stille Vermutung. „Es gibt Bilder von dir und Niall, wie er dich bei Capital reingeschleust hat.

Zum Glück auch in schlechter Qualität und ohne Bestätigung, dass es sich um die gleiche Person handelt. Dann gibt es noch ein unscharfes Bild von uns beiden Im Fitnessstudio, wie wir uns küssen."

Angespannt halte ich den Atem an.

„Und ein ganz toller Insider, hat der Presse etwas erzählt von, dass „ganz viel Liebe" bei mir zur Zeit im Spiel ist.", schließt Shawn seine frustrierende Berichterstattung und ich atme laut aus.

„Uff, das ist so einiges, aber haben sie meinen Namen?", will ich die wichtigste Tatsache wissen.

„Nein", antwortet mir Shawn. „Aber Liz du weißt, dass es nur eine Frage der Zeit ist."

„Ja, ich weiß", seufze ich und kuschle mich an ihn. Müde schlingt der Lockenkopf seine Arme um mich.

„Hast du einen Plan?", frage ich ihn nach einigen Minuten.

„Nicht wirklich", bekomme ich seine Antwort. „So schön unsere Privatsphäre auch ist – ich habe kein Problem damit unsere Beziehung öffentlich zu machen. Ich liebe dich Liza und ich möchte auch ganz öffentlich dazu stehen, wer die Frau an meiner Seite ist. Die Frau, die mich glücklich macht und mit der ich meinen Lebensabend verbringen will." Gerührt von seinen Worten schaue ich ihn an und drücke ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich Shawn", wispere ich. „Es ist nicht wie geplant, aber das wäre es doch eh nie, also wenn nicht jetzt, wann dann?", nenne ich ihm meine Entscheidung und mit einem weiteren Kuss besiegeln wir unsere Worte. 

~~~

Unsere "Paparazzi-Freunde" lassen also auch nicht lange auf sich warten.

Und jetzt gehen die Beiden tatsächlich an die Öffentlichkeit - mal sehen, was dabei heraus kommt.

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx

Drama of love (Shawn Mendes fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt