Wie war das noch mal mit dem Bergauf?
Bergab trifft es wohl eher, denn die Peinlichkeit beginnt bereits am nächsten Morgen als du hektisch durch deine Wohnung rennst.
,, Fuck fuck fuck fuck!", fluchst du immer wieder vor dich hin, als du deine Sachen zusammen sammelst und irgendwie versuchst dir deine Schuhe an zu ziehen wärend du dir dein dezentes Make-up aufträgst.
Es kommt dir vor als würdest du alles in Lichtgeschwindigkeit erledigen, zumal das auch notwendig ist da du so ziemlich verschlafen hast.
Wenn du nicht pünktlich vor der Wache erscheinst wars das mit deiner Chance Karriere zu machen, und deine Kollegen werden dich umbringen für diese verpasste Gelegenheit!
Schnell richtest du dir noch die Haare bevor du zufrieden vom Flurspiegel ablässt und eilig aus der Wohnung läufst, natürlich nicht ohne hinter dir ab zu schließen, so viel Zeit muss sein.
Dein Sporttest ist auch eindeutig zu lange her, denn um es pünktlich zur Wache zu schaffen wirst du wohl oder übel sprinten müssen.
Es ist erstaunlich wie unsportlich man werden kann wenn man nur für einige Monate aus seinem Sportprogramm kommt.
Mit rasselnder Lunge und brennender Beinmuskulatur bleibst du auf dem Parkplatz der Wache stehen, siehst dich genau nach Jeons Auto um.
,, Verdammt.", jammerst du leise vor dich hin und raufst dir die Haare.
Es ist doch zum Verzweifeln! Da bekommst du einmal die Chance etwas großes zu erreichen und du verpennst sie, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
,, Mitfahrgelegenheit gefällt?"
Überrascht drehst du dich um. Dort sitzt Jeon am Steuer seines Wagens, eine große schwarze Sonnenbrille auf der Nase und hat lässig den Arm auf das heruntergelassene Autofenster gelegt.
,, Gott sei Dank...", hauchst du leise, immernoch deinen Atem regulierend.
,, Jetzt steig ein, ich hab nicht den ganzen Tag zeig.", meint dein Kollege locker, woraufhin du direkt ums Auto läufst und es dir auf dem Beifahrersitz bequem machst.
,, Ich hatte schon Angst ich sei zu spät."
Es ist dir zwar etwas peinlich, aber Ehrlichkeit währt bekanntlich doch am Längsten.
,, Bist du auch. Aber Jung hat mich auf dem Parkplatz vollgequatscht und ich bin nicht ganz so ein Arsch wie ihr alle denkt.", kommt es trocken von ihm während er vom Gelände fährt und sich in den Verkehr einreiht.
Fragend schaust du ihn von der Seite an, jedoch sagt dir schon sein kleines Schmunzeln worauf er hinaus will.
,, Stimmt. Du bist ein viel größeres Arschloch als du zeigst.", kommentierst du Augenrollend was den Fahrer amüsiert schnauben lässt.
,, Du hast es erfasst Kiddo."
,, Weißt du was ich glaube?"
,, Will ich es wirklich wissen?", fragt er skeptisch und hebt eine Augenbraue.
,, Ich glaube das du einfach extrem weich bist und nur so tust als wärst du ein Arsch um nicht verletzt zu werden.", unterbreitest du deine Theorie und schaust nach vorne auf die Straße.
,, In letzter Zeit zu viel Twilight geguckt oder was?", lacht er. ,, Hör zu Kid, manche Menschen sind einfach nicht dazu geboren ein Märchenprinz zu sein. Jede Geschichte braucht einen klassisch altmodischen Bösewichten, und seien wir ehrlich, die Rolle steht mir verdammt gut."
,, Wo du Recht hast.", grinst du und holst sein Notizbuch hervor, welches du ihm entwendet hattest. ,, Ich glaube trotzdem an deinen weichen Kern, sonst hättest du deine vielen Drohungen hiermit schon längst wahr gemacht."
,, Was meinst- Wo hast du das her?!", reagiert Jeon, teils erleichtert teils grimmig auf das Buch in deinen Händen.
,, Berufsgeheimnis, aber du solltest besser auf deine Geheimnisse aufpassen wenn du nicht willst das ich sie aufdecke.", schmunzelst du selbstsicher vor dich hin.
,, Gerissenes kleines Miststück...", nuschelt dein Kollege vor sich hin und drückt dabei die Zunge an die Innenseite seiner Wange, bevor er nach seinem Eigentum greift.
,, Ah ah, denk nicht mal dranne. Du fährst, und ich habe noch vor lebend bei der Zeugin an zu kommen.", meinst du trocken und zieht das kleine Büchlein wieder weg.
Es fällt schwer zu zugeben das du dich damit eigentlich auf sein Niveau herablässt, aber du kannst ebenfalls nicht abstreiten das es dir keinen Spaß machen würde in diesem Spiel die Oberhand zu haben.
Grummelnd lässt er davon ab, konzentriert sich nun wieder vollkommen auf die Straße.
Von da an verläuft die Autofahrt schweigend, keiner von euch scheint dem Anderen etwas mitteilen zu wollen, was von sich aus nichts Schlechtes ist. Wenn da nur nicht diese seltsame Stille wäre.
Immerhin sitzt du quasi mit einem völlig fremden in einem Auto, von dem du nur weißt das er einmal kriminell war.
Aber um sich Horrorszenarien aus zu denken ist es schon viel zu spät. Also schaust du einfach aus dem Fenster und beobachtest freudig wie ihr euch Stück für Stück immer weiter dem Viertel der Viel-Verdiener nährt.
Eigentlich eine angenehme Abwechslung nachdem gestrigen Ausflug zur Gaybar.
Aber wie ist Jeon eigentlich dorthin geraten? Aus eigener Erfahrung kannst du sagen das man als Komissar nicht gerade schlecht verdient, und du hast dabei zusätzlich einen Teenager zu versorgen. Aber Jeon ist allein, mit Hund, kann er sich da keine eigene Wohnung leisten?
Und vor allem, wieso ausgrechnet das Hinterzimmer einer Gaybar?
Seufzend stützt du den Kopf auf deine Hand, während du den Arm ans Autofester legst.
Da versuchst du extra nicht an deinen Kollegen zu denken und erwischt dich nun wieder dabei wie du neugierig sein mysteriöses Leben analysierst.
,, Was? Hat Kiddo ihre Süßigkeiten vergessen?", fragt Jeon trocken als Antwort auf dein Seufzen.
Wieder ist es kurz still zwischen euch, da du erst deine Gedanken sammeln musst. Doch dann setzt du dich wieder aufrecht.
,, Ich darf dir keine persönlichen Fragen stellen, richtig?", fragst du neugierig, weshalb dein Kollege kurz nickt.
,, Richtig."
,, Gut dann stelle ich dir eben eine Frage zum Fall. Park Soojin, wie ist sie in eure kriminellen Machenschaften gerutscht?“
Skeptisch hebt dein Kollege eine Braue bevor er leise, aber anerkennend grummelt: ,, Gut gespielt Kiddo... Soojin ist uns mehr oder weniger zu gelaufen. Wir waren bei einem-“ Er räuspert sich. ,, - krummen Geschäft, und sie ist dazwischen gekommen. Das ist noch einige Male öfter passiert und irgendwann ist sie dann bei uns eingestiegen.“
,, Aber wie kommt man dazu kriminell zu werden?“
,, In ihrem Fall hatte sie Probleme mit ihren Eltern. Ihr Vater war ein riesen Arschloch und ihre Mutter Drogenabhängig. Um das Zeug los zu werden hat sie es eben weiter vertickt.“, erzählt dein Kollege als wäre es das Normalste von der Welt.
,, Achso...“, nuschelst du leise. Nachdenklich vom Erzählten. Wenn du nicht sogar etwas Mitleid für die tote Frau empfindest.
,, Komm schon. Als ob das die Sensation der Stunde wäre, es gibt viele verkorkste Familien. Oder kannst du von einer Bilderbuchfamilie reden?“
Fragt Jeon und wirft dir einen kurzen Blick zu. Jedoch bildet sich dir bei dieser Frage ein dicker Klos im Hals.
Achja. Mal wieder tanze ich aus der Reihe mit meiner Dienstags-Regelung. Aber hey ich bin die Woche nicht da, und bevor mir ein Leser den Kopf abreißt mache ich es lieber so.
🙌💞
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Asshole {Jungkook X Reader}
FanfictionDu hast es endlich geschafft! Nach einem scheinbar unendlichem Bewerbungsprozess hast du es endlich geschafft als Kommissarin bei der Kriminatpolizei in Seoul angenommen zu werden! Alles scheint perfekt! Wenn es doch nur nicht diesen einen Kollegen...