Du fühlst dich beinahe als würdest du deiner eigenen Verhaftung beiwohnen, als du und Jeon, nach einer ausführlichen Personenkontrolle, von einem Wachmann in das große Inhaftierungsgebäude geführt werdet.
Die Wände sind kahl und verprühen eine eisige Kälte welche eine leichte Gänsehaut über den Körper zieht, gefüllt mit dem Gefühl von Unbehagen und Beengtheit.
,, Fühlt sich gut an nach Hause zu kommen.", grinst Jeon und sieht sich in dem langen düsteren Flur um.
Und wieder stellst du dir die Frage, was in einem Leben nur alles falsch laufen muss um solche Sachen sagen zu können. Im Traum würde dir nicht einmal einfallen diese bedrückenden Mauern als ein Zuhause zu bezeichnen. Aber für Jeon scheint dies absolute Realität zu sein.
,, Ist doch auch erst sieben Jahre her, seit ich dich das letzte Mal hier durch geführt habe.", antwortet der Wachmann amüsiert, seine in Falten liegendes Gesicht zu einem freundlichen Ausdruck geformt.
,, Und es war die schlimmste Zeit von euch weg gewesen zu sein.", ebenso freundlich lächelnd, legt dein Kollege einen Arm um die Schultern des relativ alt aussehenden Mannes. ,, Aber Frau Min's Essen habe ich auf Garantie nicht vermisst. Mir kommt es jetzt noch hoch wenn ich an ihre Bratkartoffeln denke."
,, So wie ich dich kenne, ernährst du dich doch bestimmt seit deiner Entlassung sowieso nur von Fast Food und Soft Drinks.", scheekert der Mann und bleibt vor einer großen Doppeltür stehen. Auf Augenhöhe ist in jeder Tür jeweils eine dicke Glasscheibe , wodurch man in ein sperrlich gefülltes Besucherzimmer blicken kann.
Im Raum sitzen nur einige wenige Personen an runden Tischen, mindestens eine Person pro Tisch ist in die braune Gefängnissuniform gekleidet.
Irgendwie fällt es dir schwer zu glauben das noch vor knapp zehn Jahren auch Jeon solch eine Uniform tragen musste, aber wenn du deinen Kollegen so betrachtest mit welchem Gesichtsausdruck er in diesen Raum schaut, fällt es dir immer leichter.
Sein Gesicht, vor allem seine Augen, spiegeln deutlich seine gemischten Gefühle wieder. Trauer, Erleichterung, Sehnsucht und vielleicht auch ein bisschen Freude. Aber wenn du ihn fragen würdest wie er sich gerade fühle, wüsstest du genau das du keine klare Antwort bekommen würdest.
,, Ihr habt eine Stunde. Nutz die Zeit gut mein Junge.", väterlich klopft der ältere Herr Jeon auf die Schulter bevor er einer der Türen aufschließt, dich und deinen Kollegen das Besucherzimmer betreten lässt.
Zögerlich folgst du ihm hinein, siehst dich dabei neugierig um. Doch dein Jeon verlässt keine Sekunde unnötig verstreichen. Zielstrebig geht er auf einen der runden Metalltische zu, an welchem ein in braun gekleideter Junger Mann sitzt. Die Hände in Handschellen gelegt, und der Blick auf das kalte Metall des Tisches gerichtet.
,, Hyung." Bei diesem Wort sieht der Mann auf, blickt genau in die Augen deines Kollegen.
,, Kookie. Komm her Großer.", mit einem herzlichen Lächeln erhebt sich der Häftling, verwickelt Jeon so gut wie möglich ein eine enge Umarmung.
Mehrere Sekunden vergehen in denen sich die Zwei nicht von einander lösen können. Zu groß ist die Freude und Erleichterung den Anderen endlich wieder in die Arme schließen zu können.
Vorsichtig, darauf bedacht die Idylle des Momentes nicht zu stören, trittst du etwas näher an die Beiden heran.
,, Es tut mir unendlich Leid das ich es nicht früher geschafft habe her zu kommen Hyung... ich wollte eigentlich, aber dann ist Soojin gestorben und ich...", haucht der Jüngere der Beiden schuldbewusst, wenn man genau hinhört beinahe schon jammernd, wird jedoch von dem Anderen unterbrochen. ,, Schon ok, das es dir gut geht ist gerade viel wichtiger als alles Andere."
Langsam lösen sich die Zwei, schweren Herzens, wieder voneinander.
,, Du hast ja keine Ahnung wie fertig mich diese Sache macht.", seufzt Jeon und fährt sich dabei durch die rabenschwarzen Haare.
,, Echt? Davon seh ich nix.", grinsend klopft der Häftling ihm sanft gegen die Wange bevor er sich wieder setzt, und auf dich deutet.
,, Und wer ist die Prinzessin hier?"
,, Meine Kollegin. Y/N Y/L/N. Sie hat sich mehr oder weniger mit eingemischt.", erklärt Jeon, setzt sich dabei seinem Freund gegenüber.
,, Dafür scheint ihr euch aber sehr nahe zu stehen.", grinst der Mann breit. ,, Wie kommst du bitte darauf?", fragt Jeon verwirrt als Antwort.
,, Naja, wenn sie Somins Shirt tragen darf, da muss sie dir schon echt was bedeuten. Dieses Shirt erkenne ich auf zehn Kilometer selbst bei Nebel.", erklärt euer Gegenüber stolz, doch in deinem Magen breitet sich ein unwohles Gefühl aus.
Es hat also jemandem gehört der Jeon viel bedeutet hat? Jetzt bekommst du doch ein schlechtes Gewissen deswegen.
,, Halt die Klappe.", grummelt dein Kollege und stützt die Arme auf dem Tisch ab.
,, Na na, so redet man aber nicht mit seinem Bruder im Geiste mein Freund.", mahnt ihn der Ältere.
,, Kommen wir bitte einfach erstmal zum Punkt Doyoung. Ich werde erst wieder ruhig schlafen können wenn Wooseok endlich wieder hinter Gitter sitzt."
,, Ohja, weil das 'ruhig schlafen' darauf hinaus läuft das er dir als nächstes den Körper zerschlitzt. Wir wissen doch alle worauf er hinaus will, Soojin war nur ein Druckmittel um dir Angst zu machen. Immerhin standet ihr euch früher ja so nahe.", erklärt Doyoung ernst. Versucht dabei offensichtlich Jeon ins Gewissen zu reden.
,, Genau deshalb wollte ich doch zu keinem von euch mehr Kontakt haben. Ihr hättet euch alle nur in Gefahr gebracht. Der Typ ist so scheiße nachtragend!", motzt dein Kollege.
Aber deine Neugier ist mal wieder mehr als geweckt. Interessiert lauschend lässt du dich neben Jeon auf einem der angeschraubten Bänke nieder, verfolgst weiter das Gespräch.
,, Das wärst du auch wenn du das denken würdest was er von dir denkt."
,, Zugegeben. Ja. Ich wäre sogar schlimmer. Und du hast wirklich Nichts heraus finden können? Ich dachte der hat seine Spitzel überall."
,, Hat er auch. Nur die sind nicht bestechlich. Die haben selbst alle Schiss vor ihm und seinem Mörderlakaien. Obwohl die immer noch denken das er selbst die Drecksarbeit erledigen würde.", schmunzelt der Ältere der Beiden, weshalb dein Kollege herzlich beginnt zu lachen.
,, W-was ist daran so lustig?", fragst du verwirrt. Jeon hatte zwar Mal erwähnt das es einen Zwischenmann gibt, aber dennoch hättest du gedacht das dieser Wooseok dennoch der Mörder ist, auf den ihr eigentlich angesetzt wurdet.
,, Wooseok könnte nicht mal ne Fliege wegklatschen, der hat für sowas keinen Mumm. Den ersten Mord den er begehen wird ist sicher der, wo er mir eine Kugel zwischen die Augen feuert. Oh ja, auf diese Vorstellung holt der Irre sich bestimmt schon seit Jahren einen runter.", erklärt Jeon amüsiert, was dich im Schock die Augen weiten lässt.
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Asshole {Jungkook X Reader}
FanfictionDu hast es endlich geschafft! Nach einem scheinbar unendlichem Bewerbungsprozess hast du es endlich geschafft als Kommissarin bei der Kriminatpolizei in Seoul angenommen zu werden! Alles scheint perfekt! Wenn es doch nur nicht diesen einen Kollegen...