Asshole {Jungkook X Reader}

40

Und da sitzt sie, mit verbundenen Augen und gefesselten Händen. Abgelichtet in einem verpixelten Handyvideo. Im Hintergrund eine dunkel verzerrte Stimme, welche mit bedrohlichem Unterton den Bildern das bösartige Leben einhaucht.

,, Tick Tack Klein Kookie. Tick Tack."

,, Dieser Dreckige-", beginnt dein Kollege aggressiv zu fluchen. Jedoch sind zu viele Kinderohren um euch, als das du seinen Gefühlen freien Lauf lassen könntest."

,, Wortwahl!", ermahnst du ihn streng, weshalb er noch einmal kurz Inne geht bevor er weiter spricht.

,, - Sohn einer niederen Dirne! Ich vermag es ihn um sein Skrotum zu erleichtern und ihn genüsslich am After seines werten Gefährten Hechul schlürfen zu lassen!"

,, Besser. Aber eww...", angeeckelt verziehst du das Gesicht bei der Vorstellung wie wohl die praktische Umsetzung dieses Plans aussehen mag.

,, Das Weib halte ihr Mundwerk, während ihr männlicher Begleiter finstere Rachepläne schmiedet", giftet er dich an. Was durch die gehobene Wortwahl nicht ganz so beleidigend wirkt wie Üblich.

Abwartend siehst du der Kindergartengruppe nach, welche euch zwei nun fröhlich lachend und singend passiert hat.

,, Du kannst nun wieder normal reden Jungkook."

,, Sehr schön. Aber der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.", grummelt dein Kollege, welcher sein Handy einsteckt und nun sein Schritttempo beschleunigt.

,, Mit normal meinte ich aber nicht das du jetzt Faust zitieren sollst. Und jetzt warte doch mal, wir sind mitten in der Stadt, wo willst du jetzt überhaupt hin?"

,, Nach Hause! Meine Sieben Sachen packen, meinen Hund unter den Arm klemmen und von hier verschwinden!"

,, Warte... du haust ab? Und was ist mit Shuhua?", fragst du entsetzt, willst den Worten keinen Glauben schenken welche der Schwarzhaarige gerade von sich gegeben hat.

,, Wenn Wooseok sie hat... dann ist sie sowieso so gut wie tot.", meint er trocken, läuft weiter vor dir her. Allein das Beschleunigen seines Schritttempos, wenn du dabei bist ihn ein zu holen, verrät seine wahren Gefühle.

,, Uns fällt sicher noch etwas ein. Zusammen schaffen wir das schon.", versuchst du ihn zu ermuntern, schaffst es endlich ihn am Arm fest zu halten und ihn somit zum Stehen zu bringen.

,, Nein. Es ist Aussichtslos. Es ist besser ich verschwinde. Denke an deinen Bruder, was ist wenn dir wegen mir auch noch etwas zustößt? Noch so einen Verlust erträgt er nicht.", redet er auf dich ein. Aber er schafft es nicht dir dabei ins Gesicht zu sehen.

,, Sieh mich an Jungkook.", forderst du ihn mit einem ruhigen Tonfall auf.

Nur langsam kommt er deinen Worten nach.

,, Ich werde gehen. Shu ist nicht mehr zu helfen und an Doyoung kommt er so schnell nicht heran. Und selbst wenn, er ist ein verdammtes Superhirn, ich könnte ihn niemals aufhalten selbst wenn ich es wollte.", seine Augen sind so kalt wie Eis und seine Miene wie versteinert.

,, Das stimmt nicht. Wir haben es doch zusammen schon so weit geschafft. Wir kriegen ihn, du darfst jetzt nur nicht aufgeben!"

,, Lass es Y/N. Meine Entscheidung steht fest. Wenn du dich in dein Unglück stürzen willst, bitte, ich halte dich nicht auf. Aber meine Reise endet hier. Und so sehr es mich schmerzt das du sagen: Ich werde Shu vergessen müssen. Sie ist verloren."

,, Du meinst genau so wie du Somin 'vergessen' hast?", fragst du provokant, was deinem Kollegen ganz und gar nicht zu gefallen scheint.

,, Lass Somin aus dem Spiel!", warnend verengt dein Gegenüber die Augen.

,, Du bist so ein erbärmlicher Feigling Jungkook. An Somins Stelle würde ich mich für dich schämen! Nur weil du eine geliebte Person verloren hast steckt dir der Kopf so tief im Arsch das du  nicht einmal mehr versuchen willst die Lebenden zu retten, nicht einmal die welche dir so viel bedeuten!", fährst du ihn an, wütend über seinen Entschluss einfach aus zu steigen und auch dich einfach zurück zu lassen.

Doch anstatt dich zu beleidigen oder nach Gegenworten zu suchen lässt er seinem Temperament freien Lauf. Ohne zu zögern hebt sich seine rechte Hand bedrohlich an bevor er diese auf deine Wange hinab schnellen lässt.

Der Schmerz kommt einem Ziehen gleich und wird von einem hitzigen Pochen auf deiner zarten Haut abgelöst. Deine Augen weiten sich in Schock, während sich diese langsam aber sicher mit Tränen füllen. Die salzige Flüssigkeit benetzt deine Augen, sodass die Sicht auf den Schläger getrübt ist.

Dennoch erkennst du immernoch seine Augen, die Emotion welche sie wieder spiegeln. Der Schreck über seine eigene Reaktion.

,, Y/N... ich.."

,, Lass es einfach. Du willst gehen? Bitte. Dann geh. Ich schaffe diesen Fall auch ohne dich. Ich schicke dir ein Selfie mit Wooseok wenn ich ihn eigenhändig in Handschellen gelegt habe!"

Deinen Frust herunterschluckend wischst du dir die Tränen weg welche über deine gerötete Wange kullern, während deine entschlossenen Augen tief in die Seele Jungskooks starren.

Niemals hättest du erwartet in dem Ach so Großen Jeon einen solchen Hasenfuß zu entdecken. 

Einige Momente vergehen, in welchen ihr euch nur wortlos in die Augen seht, bevor du dich umdrehst und in der Menschenmasse verschwindest.

Dir ist durchaus bewusst das Jeon dir hinter sieht, aber dennoch drehst du dich nicht ein einziges Mal um.

Du bist stark genug auch ohne ihn weiter zu machen. Koste es was es wolle, du bist fest entschlossen das Leben Lee Shuhuas zu retten.