Als ich aufwachte, hatte ich das Gefühl erdrückt zu werden.
Es war enttäuschend. Für einen Moment hatte ich mir gewünscht, nicht aufzuwachen.
Für einen Moment hatte ich gehofft, ich würde es nicht tun.
Für einen Moment hatte ich so etwas wie Hoffnung und Freiheit gespürt.
Vielleicht bin ich eines Tages frei. Vielleicht.
Ich kroch aus dem Bett und duschte.
Es war okay, Dantes Dusche zu benutzen.
Ich war hier Zuhause. Hier fühlte ich mich Zuhause. Hier fühlte ich mich tatsächlich wohl und sicher.
Hier gab es keine Regeln. Keine Erwartungen. Und niemanden, der mich als so etwas wie einen Versuch ansah. Der Versuch einen vernünftigen Menschen heranzuziehen.
Vielleicht versuchten sie es auch nicht. Vielleicht kam es mir einfach nur so vor. Weil mein Kopf sowieso komisch war und machte, was er wollte.
Ich trocknete mich ab. Das Handtuch färbte sich rot.
Ich fühlte mich besser. Erleichtert. Der Druck war weg. Dieses Gefühl jede Sekunde explodieren zu können.
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Irgendwie möchte ich spüren, wie es ist, von der Brücke zu springen
JugendliteraturLio, 15, depressiv Lio ist 15 und der Durchschnitt aller Menschen. So bezeichnet Lio sich jedenfalls selbst. Immer an der Seite ist Dante. Dante, der nicht wie der Durchschnitt aller Menschen ist. Dante ist das pure Leben. Und Lio - Lio existiert ei...