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»Lio.« Dante tippte meine Nasenspitze an. Er lachte. »Du träumst.«

Ich lachte mit ihm. »Ich weiß.« Ich nahm einen Löffel Eis. »Ich träume von uns. Wie wir in unserem eigenen VW-Bus durch die Welt reisen. Nur du und ich. Und unser Kater und unsere Hündin.«

»Das klingt schön.« Dante lächelte verträumt. »Irgendwann machen wir das. Nur du und ich. Und unsere Tiere.«

Ich nickte. Eigentlich war das Leben doch schön.

Eigentlich lohnte es sich doch zu leben.

Eigentlich befand sich das Schöne direkt vor mir.

Dante.

»Du, möchtest du deine Kirsche?« Dante sah mich flehend an. Er hatte den Hundeblick aufgesetzt und er beherrschte ihn perfekt. Seine großen Augen leuchteten wie zwei Sterne.

Er war mein Universum. Dante war mein Universum. Und keiner konnte es mir nehmen.

»Nein. Ich lachte und hielt ihm meinen Becher hin.

Sofort steckte er sich die Kirsche in den Mund und genoss sie.

Er liebte Kirschen. Trotzdem bestellte er sich immer den Exotenbecher. Weil er war wie ich - wie er immer sagte.

Ein Exot.

Anders.

Besonders.

Aber da täuschte er sich. Ich war die normalste Person der Welt. So normal, dass es langweilig war.

Aber wenn Dante lächelte, dann war alles vergessen. Dann fühlte ich mich tatsächlich so etwas wie Besonders.

Manchmal dachte ich, dass Dantes Lächeln etwas Besonderes war und weil er es mir schenkte, war ich es auch. 

Irgendwie möchte ich spüren, wie es ist, von der Brücke zu springenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt