Sternenlicht

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Yumiko's Sicht:

"Lauf Yumiko! Ich halte sie auf"

"Nein, auf keinen Fall! Ich werde nicht ohne dich gehen!"

"Das Jutsu wird deine Erinnerungen gleich versiegeln. Geh bitte an einen sicheren Ort!... ich schaffe das."...

Urplötzlich reiße ich meine Augen auf und atme schwer. Es kommt mir so vor, als wäre ich stundenlang gerannt. Verzweifelt und angestrengt. Doch wie kann dies sein, wenn ich in meinem Futon am schlafen war? Auch bemerke ich, dass ich wohl angefangen habe zu schwitzen und ich ziemlich unruhig bin.
'Ich muss wohl schlecht geträumt haben... auch wenn ich mich daran nicht wirklich erinnern kann...', geht mir dort zuerst durch den Kopf. Anders kann ich mir dies nicht erklären. Höchstens ein Jutsu könnte schuld an dessen gewesen sein, doch wer sollte so Etwas tun?
Damit verlasse ich auch den wohlig, warmen Futon und schüttele einmal den Kopf.

Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, durch eine Schiebetür nach Draußen, "mein" Zimmer zu verlassen und mich auf die hölzerne Terasse zu setzen. Damit habe ich nicht nur einen Blick auf den Garten voller Blumen und einen Teich, sondern auch auf den Himmel. Dieser ist atemberaubend schön. Unglaublich viele Sterne zieren diesen und funkeln Einer mehr als der Andere. Ein definitiv beruhigender Anblick für mich. Man könnte sich glatt dort drinnen verlieren. Nicht einmal den leichten Abendwind, noch das Zirpen der Grillen, kann ich dabei vernehmen.

Doch wie komme ich überhaupt hier her?
Nach dem mehr oder weniger anstrengenden ersten Tag, wo Tobirama mich letzten Endes herumgeführt hatte und zurück nach "Hause", habe ich nur noch zu Abend gegessen und mich in den Futon gelegt. Offen gesagt fehlte mir die nötige Kraft den restlichen Abend wach zu schaffen. So habe ich auch absolut keine Ahnung, welche Uhrzeit gerade ist. Doch ist dies wirklich relevant?

"Was machst du hier? Doch nicht etwa Informationen austauschen oder was?"
Eine mittlerweile bekannte, kalte Stimme bringt mich aus meiner Trance heraus.
Auch drehe ich mich zu Dieser herum und kann deutlich erkennen, von wem sie ausging.
"Tobirama?", geht mir da zuerst über die Lippen, "Ich hatte nur einen schlechten Traum und wollte frische Luft schnappen. Das müsstest du doch bemerkt haben, wenn du mich so gut im Auge hast." Beim Letzteren muss ich leicht schmunzeln und schaue wieder zum Teich nach vorne. Erkennen kann ich in der Dunkelheit keinen einzigen Fisch drinne.
Doch lässt er sich daraufhin überraschend neben mich nieder und schaut auch nach vorne.
"Was machst du da?", frage ich da eher aus Reflex und schaue zu ihm nach links. So Nahe war er mir offen gesagt noch nie. Nicht nur kann ich ihn von der Nähe aus genauestens mustern, sondern vernehme ich auch seinen Geruch.
"Stell' nicht so dumme Fragen", entgegnet er mir monoton und nicht wirklich freundlich.
"Wie kommt es überhaupt, dass du und Hashirama Brüder seid? Er ist so nett und offen. Du hingegen, wie ein Eisklotz", meine ich da zu ihm. Es kommt mir immer noch so vor, als hätte Mina mich dabei ziemlich auf den Arm genommen. Nicht nur, dass beide sich Äußerlich keineswegs ähneln, sondern auch Charakterlich. Zumindest sehe ich dort noch keine Ähnlichkeiten.
"Nur weil ich potenziellen Spionen von den Uchiha so schnell kein Vertrauen schenke?", gibt der Mann mir grob als Antwort.
Dies bringt mich wieder zum seufzen:"Wieder die Uchiha... was sind die überhaupt? Eure Erzfeinde? Eine böse Drachenart?" Letzteres klingt ziemlich dumm, doch ist für mich mittlerweile Alles möglich.
"Man muss es dir lassen, die Dumme, Unwissende kannst du gut spielen", meint er vorerst, bis sein Blick sich eher verfinstert, "Die Uchiha sind ein vom Bösen besessener Clan. Sie sind unglaublich stark und wohl unsere größten Feinde. Immerhin haben sie viele unserer Mitglieder auf dem Gewissen und greifen uns immer wieder an. Aber das solltest du ja wissen, nicht wahr?"
'So ist das also... wie ich es mir gedacht habe sind es ihre größten Feinde... kein Wunder, dass er mir solch ein Missvertrauen hegt.'
Kurz blieb eine Stille zwischen uns beide, welche wohl auf meine Gedanken zurück zu führen sind. Doch wird diese auch gebrochen, als ich anfange zu sprechen:"Ehrlich gesagt kann ich dann dein Missvertrauen verstehen", ich stehe nun auf und gehe langsam zur Türe, doch lasse dabei keineswegs den Blick von Tobirama ab, "Das ändert aber nichts daran, dass du für mich immer noch ein Eisbär bleibst-" Zwar zeigte ich dabei ein überlegendes Grinsen und wollte ihn damit etwas ärgern, doch läuft dies schief. Direkt bin ich gegen die Schiebetüre gelaufen, welche sich noch als geschlossen herausstellte. Das sah für Tobirama wahrscheinlich ziemlich amüsant aus.
So reibe ich mir schnell die Nase, schaue noch mit roten Wangen ( durch Peinlichkeit ) zu Tobirama zurück und betrete schnell mein Zimmer, wo ich auch recht zügig die Türe wieder schließe.

Das Letzte, was ich dabei noch von ihm vernehmen konnte, waren die Worte:"Langsam bezweifle ich, dass du eine Spionin bist." Was auf meine äußerst offensichtliche Dummheit wohl zu schließen ist.

Am nächsten Morgen:

Durch den  gleißenden Sonnenstrahlen, welche sich auf meinen Gesicht breit machen, und dem lauten Zwitschern der Vögel, werde ich aus meinen Schlaf gezogen. Glücklicherweise bleib es bei einer restlichen traumlosen Nacht. Unglücklicherweise jedoch war der ganze restliche Tag kein Traum. Ich befinde mich noch immer in dem Anwesen, welches wohl dem Clanoberhaupt Hashirama Senju gehört. Auch sein Bruder Tobirama, welcher auf mich wie ein Eisbär wirkt, befindet sich in diesem. Doch wohl das Schlimmste, was mich an der Situation stört ist, dass die Erinnerungen meinerseits noch kein bisschen wieder zurückerlangt sind. Ziemlich deprimierend.

Damit schmiss ich mich auch aus dem Futon und begann damit meine Kleidung anzulegen. Doch klopfte Jemand gerade an der Türe, als ich dabei war mir den Obi anzulegen.
"Lady Yumiko?"
Die Türe wird zögerlich aufgeschoben und zu erkennen ist niemand anderes, als die nette Dame Mina. Diese hat mir nicht nur mein Frühstück überreicht, sondern auch mitgeteilt, dass Hashirama selbst mich sehen möchte.
Damit zögerte ich auch nicht lange und aß recht schnell das leckere Frühstück. Ein Segen am Morgen. Doch begab ich mich dann auch schon mit ihr los.

"Guten Morgen Yumi-Chan, hast du gut schlafen können?", begrüßt mich der herzensgute Anführer. Dieser steht des Übrigen schon vor dem großen Anwesen und hatte mich wohl bereits erwartet. Was mir dabei jedoch auffällt ist, dass Hashirama die rote Rüstung trägt. Entweder wird dieser wohl zu einer Schlacht aufbrechen oder hat Ähnliches zu tun.
"Mehr oder weniger könnte man sagen", gebe ich den Mann daher mit einem kleinen Lächeln als Antwort.
Da legt er zuerst den Kopf leicht in die Schräge und wollte darauf Etwas erwidern, doch wirft ein Mann ihm wohl einen Blick zu, welcher den Mann etwas in Zeitdruck versetzt.
"Nun, da ich gleich dort muss, kann ich dir dies nur noch schnell mitteilen", er schaut einmal rechts neben mich und dann wieder zurück, "Damit du die nötige Selbstverteidigung beherrscht, wird Tobirama dich ab heute anfangen im Taijutsu zu trainieren. Er sollte im Anwesen sein, teile ihn das bitte mit ja? Ich muss dann auch. Bis später Yumi-Chan!"

Mit diesen Worten lässt Hashirama mich auch allein. Am liebsten hätte ich mich an seinem Bein festgeklammert und versucht, dass er bleibt. Mit dem Eisbär zu trainieren, ist nämlich eine wirklich schlechte Idee.

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-Überarbeitet am 28.Januar 2021

Yumiko, der Wunsch nach FriedenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt