Vertrauen

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Langsam lasse ich mich in seine Arme entspannt zurückfallen und atme erleichtert aus. "Ich danke dir, Tobirama", geht noch murmelnd über meine Lippen.

"Mir ist zu Ohren gekommen, dass du uns eine große Hilfe warst gegen die Uchiha"

"Ich habe versucht mein Bestes zu geben. Die Gegner waren so brutal... ich-"

"Sei still und ruh dich aus, du kannst es mir morgen erzählen."

"Verstanden", murmele ich noch leise. Meine Augen lasse ich weiterhin geschlossen und genieße die Wärme, welche von Tobirama ausgeht.

Er ist so warm... ich dachte immer er wäre eiskalt, wie dumm von mir gedacht.

Langsam verfalle ich einen tiefen, traumlosen Schlaf, jedoch bemerke ich noch, wie Tobirama mich hochhebt und sich losbewegt. Wahrscheinlich trägt er mich in mein Zimmer, doch dies bekomme ich sowieso nicht mehr mit.

-

Man könnte sagen, dass ich wie ein Stein geschlafen habe. Weder habe ich geträumt, noch Irgendetwas von außen mitbekommen. Nicht einmal meine schmerzenden Knochen und die stechenden Wunden haben diesen Schlaf stören können. Mittlerweile werde ich wach, jedoch lasse ich meine Augen noch geschlossen. Die Wärme, welche mich umgibt, fühlt sich herrlich an. Am liebsten würde ich wohl den ganzen Tag in dem weichen Futon verbleiben, doch dies wäre sehr unwahrscheinlich. Doch, ist es nur der Futon, welcher mir Wärme schenkt? Sofort öffne ich nun meine Augen. Tatsächlich hat jemand seinen Arm um mich gelegt und ich liege mit den Rücken an der Brust der Person. Allerdings ist es für mich keine Schwierigkeit herauszufinden um wen es sich handelt.

Es ist niemand Anderes als Tobirama.

Sein regelmäßiger Atem ist spürbar auf meiner Haut, sein Duft ist mir schon gewohnt und seine helle Haut, wie man es an dem Armen an meinem Bauch sieht, ist unverkennbar. Es kann nur er sein. Dennoch geht in mir die Frage auf: Warum? Warum zur Hölle legt er sich neben mir? ER ist doch die anderen Tage auch immer so misstrauisch gewesen! ... oder hat er etwa... Nein!

Um nicht noch an meinen Gedanken zu verzweifeln, versuche ich nun aufzustehen. Doch dies stellt sich schwieriger, als gedacht, raus. Tobirama hält mich nämlich ziemlich stark fest.

"Tobirama?", flüstere ich vorsichtig. Keine Antwort.

"Tobirama?"frage ich nun in meinem normalen Ton. Doch erneut folgt keine Antwort.

Dies lässt mir keine andere Wahl. "TOBIRAMA, STEH AUF DU VERDAMMTER RIESENEISBÄR!"

Natürlich lässt ihn mein lauter Ruf sofort zusammenzucken, was den Eisbär wachwerden lässt. Mich hat er zudem auch sofort losgelassen und sich aufgebeugt. "Warum schreist du denn!", wirft er mir direkt genervt entgegen. Ich dagegen kann mich auch endlich aufsetzen und schaue ihn an. "Du wirst ja anscheinend nicht anders wach. Du hast mich so fest gehalten, dass ich mich nicht einmal befreien konnte", gebe ich ihn mit dem Armen vor der Brust verschränkt als Antwort. Dies lässt ihn dann für einen kurzen Moment überrascht dreinschauen. Antworten tut er auch erst einmal nicht, was mich dann weiterführen lässt. "Außerdem, warum liegst du überhaupt in meinen Futon?" Nun lässt es den eiskalten Ninja tatsächlich ein bisschen rot werden und er wendet seinen Blick von mir ab. Hätte man dies von ihm erwartet? Nein. Ist es trotzdem ziemlich süß? Auf jeden Fall, auch wenn ich dies ungerne zugeben möchte.

"Nachdem ich dich hierher getragen habe, wollte ich deine Wunden noch versorgen, allerdings...", er steht nun auf, "Bin ich wohl selber dabei eingeschlafen." Da bewegt der Riese sich bereits schon los zur Türe. "Da du nun wach bist, kannst du das selber machen."

Als ich etwas später aufstand, machte ich mir selber Frühstück und setze mich alleine hin.
Warscheinlich helfen sie beim Aufbau mit, ich sollte mich beeilen, dann kann ich auch noch helfen.
In einem schnellen Tempo schaufele ich auch schon das gemachte Essen hinunter, um so schnell wie möglich den Anderen zu helfen. Doch dann vernehme ich, wie die Haustür geöffnet wird. Es wird wohl einer der beiden Männer sein, wenn nicht sogar beide.

"Was machst du denn hier, Hashirama?"

Der, sonst so motivierte, Mann kommt erschöpft hinein zu mir ins Esszimmer und lässt sich auf einen der Sitzplätzr fallen. "Urgh- ich muss etwas Essen, sonst falle ich noch um vor Hunger", lässt er ermüdend über seine Lippen gehen. "Mit meinem Holzversteck kann ich zwar alles wieder aufbauen, aber das ist auch anstregend..."
Ich werfe ihm einen kurzen verständnisvollen Blick zu und lege meine Stäbchen ab. "Ich mache dir etwas zu essen."

Lange hat es nicht gedauert. Es war ein einfaches Frühstück ohne großen Aufwand. Mina dafür zum Haus kommen lassen wäre völlig überflüssig gewesen. Ich stelle ihm das Frühstück vor seiner Nase auf den Tisch und setze mich selber dann gegenüber von dem völlig erschöpften Mann.
"Ich danke dir, Yumi-Chan! Das wäre nicht nötig gewesen", sagt er in seinem, gewohnten, lieben Ton und beginnt dann auch direkt schnell loszuessen. Ich widme mich ebenfalls meinem stehengelassenen, restlichen Essen und es bleibt vorerst still. Wir beide mampfen unser Essen voller Konzentration und mit Schnelligkeit auf. Auch relativ gleichzeitig werden wir fertig und legen unsere Stäbchen wieder ab. "Das tat gut", kommt zufrieden von dem Braunhaarigen, der glücklich vor sich hinlächelt. Eine wirkliche Frohnatur. "Übrigens Yumi-Chan", setzt er nun an und schaut mich etwas ernster an.  "Mir haben Einige berichtet was du im Kampf geleistet hast- und mit welchen Fähigkeiten zu gekämpft haben sollst."
"Es war, wie eine Art Reflex. Als uns ein Uchiha umbringen wollte, kam mir meine ganze Kampferfahrung wieder- außer meine Erinnerungen an mich selbst", erkläre ich ihm dann.
"Dein Jutsu... es können nur Mitglieder des Kaguya Clan's sein. Sie können ihre Knochen als Waffen nutzen- denn sie wachsen sofort wieder nach."
Wenn ich darüber nachdenke, dass der Stab, welchen ich genutzt habe, ein Knochen war, ist es ziemlich einleuchtend. Doch trotz aller dem weiß ich nicht, ob dies jetzt gut oder schlecht ist.
"Der Kaguya Clan ist sehr- aggressiv. Allerdings wüten sie im Norden, weit weg von uns. Wahrscheinlich hast du dich von ihnen abgewandt oder deine Eltern- denn die Entfernung ist wirklich sehr groß", nun aber lächelt er mich wieder an. "Jetzt vertraut auch Tobirama dir endlich."
Sofort weiten sich meine Augen und ich schaue ihn unglaubwürdig an. Reicht ihm das vollkommen, dass ich keine Uchiha bin? Oder woran liegt es? "Was- warum das Aufeinmal?!", kommt es etwas lauter und schneller, als erwartet, von mir. Auch bin ich direkt aufgestanden, was die Frohnatur vor mir leicht zum Lachen bringt. "Das musst du ihn am besten selbst fragen." Da steht Hashirama selbst auch auf und bewegt sich wieder in Richtung der Haustür.

Witzig..., wie soll ich ihn das denn fragen? Der würde mir das nicht ums verrecken sagen!

"Warte- ich komme mit Helfen!", rufe ich dem Braunhaarigen noch zu und stelle das Geschirr zur Seite, ehe ich mich schnell losbewege hinaus, an die frische Luft. Doch dort erwartet mich nicht nur die, vom Angriff teils zerstörte Siedlung, sondern auch ein gewisser Eisbär...

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-Überarbeitet am 10.10.2022

Yumiko, der Wunsch nach FriedenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt