Genialer Abschluss

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Jetzt war er also da. Der letzte Tag. In ein paar Stunden mussten wir zum Flughafen, um unseren Flug nach Hause zu bekommen. Aber Ann und ich wollten uns noch nicht von Roman und Heiko trennen. Es war ausgemacht worden, dass wir uns dann am Flughafen verabschiedeten, weil unsere Mum uns abhohlen wollte. Doch Ann und ich hatten andere Pläne. Was genau es war, wussten nur wir beide. Roman und Heiko sollten es gar nicht erfahren. Am besten erst im Flieger.

,,Dann lass uns mal anfangen. Sonst wird dass nichts mit der Idee." Ann schnappte sich ihr Handy und fing an Nachrichten zu schreiben. ,,Jetzt helf mir mal.", beschwerte sie sich.  Seufzend ließ ich mich draußen auf die Liege fallen und schrieb ebenfalls ein Haufen Nachrichten.  ,,Glaubst du das reicht?", erkundigte sie sich eine halbe Stunde später und wischte über ihr Handy. ,,Ehm ... Ich glaube schon." Ich hielt ihr mein Handy hin und wischte ebenfalls über den  Bildschirm. ,,Was wird er wohl dazu sagen?", überlegte ich laut. Ann zuckte die Schultern. ,,Werden wir dann sehen.

Doch nach ein paar Stunden hatten weder Ann noch ich eine Nachricht. ,,So geht das nicht weiter.", beschloss Ann. Sie meldete sich auf unserem Fan Account an und schrieb von dort aus erneut ein paar Nachrichten. ,,Warte, er ist gerade online. Schreib mal nochmal.", verlangte ich und siehe da ... Nach ein paar Nachrichten stand unsere Idee auf festen Steinen. ,,Er findet die Idee cool.", gab Ann mir durch. Ich grinste ,,Wer findet das nicht?"

Da heute unser letzte Tag hier war, hatten Ann und ich Liebesschlösser besorgt, die wir gemeinsam mit Roman und Heiko an eine Brücke hängen wollten. Alles schön romantisch, da Ann und ich mehr wie romantisch waren. Wir waren sogar so romantisch, dass wir echt alles machen würden, was irgendwie romantisch war.  Ann und ich machten uns also auf den Weg zu dem Zimmer der Jungs.

Als ich klopfte, hörte man es im inneren des Zimmers kräftig rumoren. Ein paar Sekunden später ging die Tür auf. ,,Es ist gerade ganz ... Ach ihr seit es, kommt doch rein." Heiko hielt uns die Tür ins Zimmer auf. ,,Ehm ... ja." Ann und ich blieben mitten im Zimmer stehen. ,,Was ist hier denn passiert", erkundigte ich mich. ,,Ach nichts.", wiegelte Heiko ab. ,,Mein werter Herr Bruder, kann sein Lieblings T-Shirt nicht finden.", rückte Heiko dann doch mit der Sprache heraus. Ann schaute mich durchdringend an. ,,Ist das Shirt zufällig weiß?", wollte Ann wissen. ,,Ach das", murmelte ich. ,,Das hab ich. Liegt in meinem Koffer ganz oben. Kann es dir gerne holen.", meinte ich und war schon wieder auf dem Weg nach draußen.

,,Ne, lass mal. Wenn du es hast. Gut dann müssen nur die restlichen Sachen in die Koffer." Roman grinste seinen Bruder an. ,,Roman ... ist das fein Ernst?", fragte Heiko genervt. Bevor es allerdings Streit geben konnte, gingen Ann und ich dazwischen. Ann ging zu Heikos Koffer, ich zu Romans, wir räumten die Sachen ein und tauschten hin und wieder das ein oder andere Kleidungsstück aus. Nach fünfzehn Minuten waren wir fertig. Ich setzte mich erschöpft aufs Bett. ,,Jungs.", seufzte Ann und ließ sich neben mir nieder.

,,Müssen wir schon los oder warum seid ihr schon da?", wollte Roman wissen und setzte sich neben mich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. ,,Ne, aber wir wollten mit euch noch schnell nach Barcelona. Da gibt es eine ganz besondere Brücke.", fing ich an. ,,An der Brücke kann man so genannte Liebesschlösser anbringen. Und da dachten Kat und ich, dass wir das auch machen könnten.", machte Ann weiter. ,,Das heißt, ihr wollt jetzt noch mal eben nach Barcelona um die Schlösser an die Brücke zu hängen?", hackte Heiko nach. Ann und ich nickten. ,,Aber wir haben gar keine Schlösser, die man .." ,,Doch, die haben wir", unterbrach ich Roman und holte das Rosé-goldene Schloss in Herzform heraus. Sprachlos schauten Roman und Heiko erst das Schloss an und dann Ann und mich.

Nach erstem Zögern, war es doch dabei geblieben. Also packten wir unsere Koffer und schoben sie zu einem Taxi. Der Taxifahrer verlud unsere Koffer und fuhr uns dann nach Barcelona. ,,So, hier ist die Brücke. Wo wollt ihr die Schlösser aufhängen?", fragte Heiko, nahm Anns Hand und lief mit ihr auf die Brücke zu. Roman und ich folgten ihnen. Nach fünf Minuten hatten Ann und ich einen schönen Platz gefunden. Auch die Jungs waren damit einverstanden. Also hängten Ann und Heiko ihr Schloss dorthin und Roman und ich daneben.

Als Roman die Schlüssel in den Fluss werfen wollte, hielt ich ihn zurück. ,,Willst du den Schlüssel wirklich weg werfen?", erkundigte ich mich und sah ihm in die Augen. Auch wenn ich wusste, dass ich darin versinken würde. ,,Ja, denn ich war mir in meinem Leben noch nie so Sicher wie jetzt, dass du mir gut tust und ich dich nie hergeben werde. Niemals!" Sein Blick verhakte sich mit meinem. Sekundenlang schauten wir uns einfach nur an. Schließlich lächelte ich ihn an. Dann tu es.", meinte ich. Roman nahm meine Hand in seine und gemeinsam warfen wir den Schlüssel ins Wasser. ,,Jetzt ist er weg.", murmelte ich und schmiegte mich eng an ihn, als er mich zärtlich küsste. 

Das war es also fast mit Spanien.  Aber hey, es ist noch nicht vorbei! Ich bleibe dran. Versprochen!

Ein Sommer mit den LochisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt