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Endlich vorbei. Ich ging jetzt grade aus der stickigen Anstalt namens College raus. Versteht mich nicht falsch, ich mag es ins College zu gehen, aber wenn die nicht endlich mal diese bescheuerte Klimaanlage reparieren, dann sterbe ich noch in der Schule. Und glaubt mir, das ist der letzte Ort, wo man sterben möchte. Das wäre furchtbar. Oh Gott allein die Vorstellung lässt mich schaudern.

Ich stieg ins Auto ein und fuhr nach Hause. Ich erledigte wie immer meine Aufgaben und machte dann etwas anderes. Ich telefonierte mit Sabrina und erzählte ihr alles. Sie rastete natürlich komplett aus und plante schon meine Zukunft mit Mr Arschloch. Ich fand das ja nicht so super. Ich kann diesen Typen nicht leiden. Ok er ist vielleicht hübsch, aber mehr auch nicht. Wie ich mitbekommen habe, hat er wahrscheinlich ständig eine neue am Start. Ein Player durch und durch. Noch dazu ein Möchtegern Badboy mit reichen Eltern. Noch dazu hat er wahrscheinlich eine große Klappe mit nichts dahinter. Ich weiß, ich sollte mir keine Vorurteile machen, aber er hat sich das ja irgendwie selbst eingebrockt.

Mein Handy machte ein Geräusch und ich guckte nach, was es ist. Eine neue Nachricht von Mav.

Mav: Du hast am Donnerstag in zwei Wochen deinen nächsten Kampf.

Ich: Oki, danke.

Ich warf mein Handy aufs Bett und ging zum Fenster. Es war schon dunkel draußen und ich machte das Fenster auf und lehnte mich raus. Ich liebe es die Nachtluft einzuatmen. Ich beobachtete die Sterne und den Mond. Der Himmel so schön.

Zum Glück ist Zach nicht da. Ihn könnte ich jetzt nicht ertragen.

Ich weiß nicht wie lange ich schon hier stand und den Nachthimmel betrachtete, doch ich musste es unterbrechen, da ich ein lautes Poltern von unten hörte. Ich machte das Fenster zu und sah mich nach etwas um, womit ich mich verteidigen könnte. Ich nahm mir meine Bürste kurzerhand und ging leise aus dem Raum. Ich schaute mich auf dem Gang um und lief langsam zur Treppe. Ich lief die Treppe runter und guckte mich um.

Ich schrak hoch als ich plötzlich einen starken Arm um meine Taille. Zach. „Hättest du etwa gedacht, dass du dich damit verteidigen kannst?", fragte er mich und ich konnte den Alkohol schon förmlich auf meiner Haut spüren. „1. Im Notfall hätte ich meine Fäuste benutzt und 2. was genau ist mit Ihnen passiert, dass sie wie ein Club riechen und rumtrampeln wie ein Elefant, Mr Brown?", sagte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. „Alkohol, baby.", lallte er. „Oh Gott.", murmelte ich und zog ihn mit in die Küche. „Du kannst mich Zach nennen, obwohl ich weiß, dass ich ein Sexgott bin.", sagte er hinter mir. Ich verdrehte die Augen. „Igitt.", sagte ich nur. Ich setzte ihn an der Kücheninsel ab und machte einen Kaffe.

Ich reichte ihm den Kaffe und stellte noch ein Glas Wasser vor ihm ab. „Trinken Sie schon, Mr Brown. Ich kann Sie betrunken nicht ertragen. Ach was sag ich den da bloß? Ich kann sie nie ertragen, egal in welchem Zustand.", sagte ich und zuckte dann mit den Schultern. Zachary überhörte den Rest gekonnt und trank den Kaffe. Er nahm das Glas Wasser in die Hand und trank es zur Hälfte aus. „Fühlen Sie sich besser?", er nickte. „Dann jetzt ab ins Bett.", sagte ich und er grinste komisch. „Kommst du mit ins Bett?", fragte er und ich verzog mein Gesicht. „Ganz sicher nicht.", ich packte ihn an Arm. Ich half ihm die Treppe hoch und führte ihn in sein Zimmer. „Rufen Sie mich einfach, wenn sie etwas brauchen, Mr Brown.", sagte ich und bewegte mich aus dem Raum raus. Ich duschte mich noch schnell und ging dann zu Bett.

Gegen Acht Uhr wachte ich auf und entschied mich dazu joggen zu gehen. Als ich wieder zuhause angekommen war duschte ich und aß Frühstück. Ich hatte eine Sportleggings und ein gecropptes T-Shirt an. Meine Haare waren einfach offen und wellten sich leicht.

Ich ging nach oben und klopfte an Zachs Zimmer an. Es kam keine wirkliche Antwort, weshalb ich einfach reinging. Ich sah mich im Zimmer um, doch es war alles abgedunkelt, weshalb ich nichts sehen konnte. Also ging ich zu den Fenstern und riss die Gardinen auf. Ich hörte ein Murren und sah mich um. Zach versteckte sich unter der Decke. Ich seufzte kurz und ging auf das Bett zu. Ich riss ihm die Decke weg. „Reißen Sie sich zusammen. Sie können nicht in der Dunkelheit den ganzen Tag rumgammeln nur weil sie sich gestern einen Kater angetrunken haben, Mr Brown.", sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften. Er guckte mich an und leckte sich über die Lippen. „Wenn ich so einen Ausblick habe, dann möchte ich nie wieder in der Dunkelheit sitzen.", sagte er. Ich rollte mit den Augen. „Brauchen sie irgendetwas, Mr Brown?", fragte ich und ignorierte einfach mal seine komische Aussage. „Dich.", sagte er. Ich runzelte meine Stirn. „Was soll ich tun, Mr?", fragte ich. Er klopfte neben sich aufs Bett. Ich soll mich zu ihm legen?! Ganz sicher nicht bahhh. „Ja, nee. Das können Sie vergessen.", sagte ich und wandte mich zum Gehen, doch seine Stimme unterbrach mich. „Is ja gut. Kannst du mir bitte Aspirin bringen?", fragte er und ich nickte und ging nach unten um Aspirin zu holen.

Ich nahm noch ein Glas Wasser und ging wieder nach oben. Ich stellte es ihm hin und wollte wieder gehen, da ertönte wieder seine Stimme. „Bleib bitte kurz hier.", ich drehte mich um und setzte mich an das Ende des Bettes.

„Du machst illegale Kämpfe, oder?", fragte er nach einer Weile. Ich sah ihn an. „Wieso fragen Sie mich ständig aus, Mr Brown?", stellte ich eine Gegenfrage. „Weil es mich interessiert.", sagte er einfach. „Aber ich weiß nichts über Sie. Das ist doch unfair.", er zuckte nur mit den Schultern. „Also?", fragte er. „Ich werde Ihnen keine Antwort geben.", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Er seufzte. „Na gut. Ich bin Zachary Brown, vierundzwanzig Jahre jung, habe letztes Jahr mein Studium absolviert und bin absolut gutaussehend und unwiderstehlich.", sagte er. „Und eingebildet.", fügte ich hinzu und lachte. Er ignorierte es mal wieder und fuhr fort. „Jetzt beantworte meine Frage. Machst du bei diesen Kämpfen mit?",fragte er und ich seufzte. „Da Sie wohl nie locker lassen werden,
beantworte ich jetzt einfach Ihre Frage. Ja, ich mache bei den Kämpfen mit und gewinne so gut wie jeden davon.", sagte ich ruhig. „Okay. Da warst du also am Mittwoch. Und wer war dieser Typ, der dich abgeholt hat? Dein Freund?", fragte er. „Ich denke wir haben uns nur auf eine Frage geeinigt.", sagte ich und verließ den Raum.

Housemaid Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt