Stammestreffen [Teil I]

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Stammestreffen [Teil I] 

Elaine

Ich verließ den Balkon wieder und überlegte, wie ich das Problem mit diese Begegnung, wenn man es so nennen konnte, am besten geheim halten könnte. Mit einem gedankenlesenden Edward, einem gefühleerkennenden Jasper und einem Rudel, was meine Gedanken mitbekam sobald wir in Wolfsgestalt waren, würde das gar nicht so einfach werden.

Zuallererst müsste ich also einfach probieren an andere Dinge denken, wie meine Angst oder meine negative Einstellung gegenüber diesen fremden Clans. Okay, so klang das deutlich einfach als es wirklich war. Zumindest konnten meine Sorgen mir so im Augenblick auch mal weiterhelfen. Ich musste trotzdem hoffen, dass Edward nicht wieder in Versuchung gerät meine Gedanken zu durchstöbern, sonst wäre die Gefahr sehr groß, dass er von meinem nennen wir es Deal mit dem Halbvampir erfährt. Auch meine Unschlüssigkeit gegenüber diesem könnte ihn aufmerksam machen.  ›Denk einfach gar nicht an ihn Elaine‹, ermahnte ich mich selbst.

Mein Weg führte mich schließlich in das Wohnzimmer, wo sich auch Paul befand, welcher mich bereits die gesamte Zeit über im Auge behielt. Edward, Rosalie und Alice waren währenddessen bei der nächsten Patrouille, sodass ich mir nun erst einmal keine Sorgen um meine Gedanken machen musste.

»Lainy? Alles gut bei dir?«, fragte Paul plötzlich, als ich mich neben ihm auf der Couch niederließ. Ich fragte mich, wie oft ich wohl diese Frage in nächster Zeit noch zu hören bekommen würde.

Mein Blick glitt zu ihm.  »Ja, bei mir ist alles gut«, probierte ich ihn zu beschwichtigen, doch auch er schien mir keinen Glauben schenken zu wollen. Schien ich in letzter Zeit wirklich so unzuverlässig zu sein, dass sie mir nicht einmal mehr glaubten, wenn ich ihnen etwas sagte?  »Es ist wirklich alles gut«, wiederholte ich mit Nachdruck und in der Hoffnung, dass er mir vielleicht doch glaubte.

»Wir freuen uns schon, dich morgen wenigstens für einen Tag wieder Zuhause  in La Push zu haben.« Sein plötzlicher Themenwechsel überraschte mich nicht großartig. Aber Moment einmal. Morgen war das Stammestreffen. Ich würde morgen gar nicht in der Nähe der Cullens sein. Das bedeutete, dass meine Gedanken morgen auch noch sicher wären. Nur die Nächte würden eine Gefahr bilden, doch da sollte ich ja eigentlich schlafen. Es bestand somit also wirklich die Chance, dass dieses Treffen stattfand. Wollte ich das aber wirklich? Was ist, wenn ist doch eine Falle ist. Edward meinte, dass Tracker öfters zu irgendwelchen Tricks greifen würden. Aber Damon hatte relativ aufrecht gelungen. Kann man überhaupt aufrecht in den Gedanken einer anderen Person klingen?

Ich konnte mich zu einem leichten Lächeln zwingen.  »Ich mich auch.« Keineswegs. Ich freute mich wirklich, aber im Augenblick schien mir einfach kein guter Zeitpunkt um wirkliche Freude zu zeigen. Üblich ist es schließlich nicht, dass ein gewaltbereiter und psychopathischer Vampir mit sadistischen Vorlieben einen probiert mit allen Mitteln zu quälen und zu töten. 

Den Rest des Tages schaffte ich irgendwie zu überbrücken ohne komplett verrückt zu werden. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Paul, welcher von Sam dazu verdonnert wurde bis zum morgigen Tag auf mich Acht zugeben. Wir unterhielten eigentlich nur, da ich nicht wirklich was anderes machen konnte. Ab und zu wurden wir dann von Nessie, Rosalie, Alice und Edward unterbrochen, denn nach der Patrouille der Drei wollte Edward etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen, doch wollten ihre beiden Vampirtanten, da nicht wirklich mitspielen.

Meine Gedanken schienen heute auch wirklich meine geblieben zu sein, denn ich wurde nicht ein einziges Mal auf diese angesprochen. So hatte ich am Abend mich ruhigen Gewissens hinlegen können, ohne die Sorge, dass mein eventueller Plan enttarnt worden war.

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