Bis(s) Trauer und Freude nah beieinander liegen
Elaine
»Wie ich sehe hast du dich entschieden, mein Sohn.«
Damon schob mich hinter sich, um mir so vor seinem Vater Schutz zu bieten. Er schien damit die Aussage seines Vaters zu bestätigten. »Ja, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Lass sie in Frieden und wir werden nicht gegeneinander kämpfen müssen« , erklärte er unruhig. Was meinten sie mit der Entscheidung? Ich musste mich verwandeln und ihm zur Seite stehen. ›Lass es‹ , schallte es in meinem Kopf.
Wo blieben die Cullens und die Jungs?
»Vergiss es. Du wirst halt mit ihnen untergehen und das weißt du ganz genau« , fauchte der Tracker gereizt. Ich konnte nicht verstehen, wo die anderen blieben. Es war immer auf sie Verlass gewesen und jetzt tauchten sie nicht auf? ›Der links neben meinem Vater kann ein Kraftfeld erzeugen. Wahrscheinlich können sie deswegen nicht herkommen‹ , erklärte mir Damon schnell. Bedeutete dies jetzt, dass wir zu zweit gegen sie kämpfen mussten?Ich hörte, wie er leise seufzte. »Du unterschätzt mich« , sagte er nun vollkommen ruhig. Auch seine Körperhaltung hatte sich gelockert. War irgendetwas geschehen? Hatte sich unsere missliche Lage verändert? Doch diesmal beantwortete er meine Fragen nicht.
Ich sah leider auch nicht viel von dem Tracker, da Damon mich um einiges überragte und mich so komplett verdeckte. Dadurch konnte ich nicht erkennen, wie dieser auf die Aussage seines Sohnes reagierte.
Dann herrschte plötzlich Stille. Ich vermutete, dass Damon mit seinem Vater noch über dessen Gedanken mit ihm sprach. Eventuell probierte er sogar die anderen Vampire vom Gegenteil zu überzeugen. Mit Sicherheit konnte ich jedoch nichts von dem Sagen. Ich wusste im Moment lediglich, dass diese Stille mich nur noch viel nervöser machte. Ich wollte wissen, was hier gerade geschah oder ob überhaupt etwas geschah. Wieso sollten sie jetzt auch einfach schweigen?
»Xander. Lass uns bitte fortgehen« , ertönte nun eine besorgte Stimme ganz in meiner Nähe, weshalb ich mich der Gestalt ruckartig zu wandte. Es war ebenfalls ein Vampir. Seine Körperhaltung wirkte aber anders. Er hatte sich zu unseren Gegnern gewandt und hob beschwichtigend seine blassen Hände. Schließlich hielt er inne. Der Vampir war auf unserer Seite! Er wollte uns helfen!
Ein spöttisches Lachen hallte über die Lichtung und bereitete mir Gänsehaut. »Du schaffst es wirklich alles durcheinander zu bringen. Du kleine dumme Göre!« , fauchte der Tracker. Es war das erste Mal, dass er direkt mich ansprach und doch schien in den Worten sein ganzer Hass mit überliefert zu werden. Es schien ihm auch nicht zu gefallen, dass der andere Vampir auf unserer Seit stand. Es schien ihn richtig aufzubringen und dabei konnte ich ihn nicht einmal sehen.
»Bitte Xander. Komm mit Daylie mit mir. Ich möchte nicht gegen meinen eigenen Bruder kämpfen« , bat der Vampir erneut mit einer solch sanften Stimme, wie ich es selten gehört hatte und blickte dabei in die Gruppe unserer Gegner. Zwei Angreifer weniger wären schon einmal von Vorteil.
Stille. »Ich gehe mit ihm, Xander. Ich möchte dies nicht mehr« , mischte sich nun einer der weiblichen Vampire ein. Ihre Stimme klang zittrig, als sei sie sich nicht hundertprozentig sicher, ob sie wirklich die richtige Entscheidung traf. Aber auch sie war außerhalb meines Blickfeldes, doch was dann geschah, bekam ich trotzdem nur zu gut mit. Ein reißendes Geräusch tönte über die große, offene Lichtung und brachte einen schmerzerfüllten Schrei mit sich. Ich war zusammengezuckt, was auch Damon nicht unbemerkt blieb. Er drehte sich kurz zu mir, ehe er wieder seine gesamte Aufmerksamkeit auf seinen Vater richtete.
»Daylie!« , schrie der Kraftfelderzeuger verzweifelt. Er war also dieser Xander und kniete nun vor den Körper seiner toten Gefährtin. Der Tracker, Damons Vater hatte einfach so der Frau den Kopf abgerissen. Nur weil sie fortgehen wollte. Würde er dasselbe mit seinen anderen Anhänger auch machen? War er wirklich so kaltherzig?
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WolfsBlood
FanfictionZwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters verwandelt auch Elaine Clearwater sich zum ersten Mal und muss sich nun langsam an ihr neues Leben gewöhnen. Ihre Geschwister unterstützen sie dabei so gut es nur geht. Schnell jedoch muss Elaine feststellen, das...