Kapitel 34

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Kapitel 34

Harry hatte in Windeseile sein, also eigentlich ja mein, Brötchen aufgegessen und sah mich abwartend an. Um ihn wenig zu provozieren, aß ich meins, welches ich in der Hand hatte, extra langsam. „Kannst du nicht ein wenig schneller essen?“, fragte er und fing an mit seinem Bein zu wippen. „Aber wieso denn? Der Tag ist doch noch lang.“, fragte ich und legte das halb aufgegessene Brötchen auf das Holzbrettchen, das auf dem Sofatisch stand. „Du weißt genau warum und möchtest mich hier nur provozieren.“, sagte er und nahm sich das Brötchen. Mit einem Mal war es in seinem Mund verschwunden und ich sah ihn perplex an. „Ey! Das war meins!“, sagte ich und schlug ihm leicht gegen den Arm. Er kaut und schluckte. „Ja, das weiß ich sehr gut, aber ich will endlich zu Paul und ihm diese Bilder zeigen.“, erstand auf und ging, mitsamt dem Brett in die Küche. Ich stand auf und folgte ihm. „wir müssen uns sowieso noch was anderes anziehen und nochmal frisch machen.“, sagte ich und legte meine Arme um seinen Bauch. Er seufzte und legte seine Arme um meinen Nacken. „Aber man muss es ja nicht unnötig mit Essen heraus zögern oder?“, fragte er und grinste mich an. Diesmal seufzte ich. Ich wollte wenigstens meinen Kaffee zu Ende trinken. „Dan lass mich aber wenigstens meinen Kaffee zu Ende trinken.“, bat ich ihn und legte den Kopf ein wenig schräg. „Na gut, aber beeil dich dein kaltes Gebräu zu trinken.“, er lachte und ließ mich gehen. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo ich den Kaffee im Gehen runter kippte und die Tasse dann in die Spülmaschine stellte. „Gut, dann lass uns was anderes anziehen und dann können wir los.“, meinte ich und ging voran, die Treppe wieder hoch. Ich hatte einen übergroßen Pullover und so eine bequeme Yoga Hose an und damit konnte ich unmöglich unter die Leute gehen. Wir standen nebeneinander holten frische Anziehsachen aus dem Schrank. Eine schwarze Hose und ein grünes Hemd für Harry, eine helle Jeans und eine dunkle Bluse für mich. Harry fing an. Er zog sich seinen Pullover den er trug aus und zog sich das Hemd an. Ich bewunderte für einen Moment seinen schlanken Oberkörper, dann zog er das Hemd an. Ich wandte den Blick ab und zog mich um. Erst die Bluse, dann die Jeans. Als ich mich umdrehte und zu Harry sah, stand er an die Wand gelehnt und beobachtete mich. Sein Hemd war immer noch offen, wohlgemerkt. Ich  ging auf ihn zu und schloss langsam die Knöpfe. Bis auf die letzten 3 von oben. Sowie er seine Hemden sonst auch immer trug. „Danke.“, sagte er mild und nahm meine Hand in seine. „Ich wollte nochmal mit dir wegen dem Führerschein sprechen…“, fing er an. „Ich hatte geplant, dass du nach der Tour anfängst… Ist zwar noch lange hin, aber nur das du schon mal Bescheid weißt.“, erklärte er und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Das hört sich gut an.“, sagte ich leise und lächelte zu ihm hoch. „Freut mich zu hören.“, erwiderte er und grinste schief.

Nachdem diesen schönen Augenblick, gingen wir wieder runter und machten uns fertig. Harry nahm die Zeitungen und Zeitschriften mit und Händchen haltend verließen wir das Haus. Da heute mal schönes Wetter war, entschied Harry sich dazu mit seinem Porsche, der in der Garage stand, zu fahren. Per Knopfdruck ließ er das Tor der Garage hochfahren und das schwarze Fahrzeug guckte uns entgegen (Wegen den Scheinwerfern :D). „Bitte sehr, meine Dame.“, mit einer freundlichen Geste hatte er mir die Beifahrertür geöffnet und hielt sie mir auf. Ich dankte ihm mit einem Lächeln und ließ mich in den weichen Ledersitz sinken. Der Innenraum des Autos roch nach neu und nach Tannennadeln, was vermutlich an dem Tannenbaum-Duftspender lag der an dem Rückspiegel hing. Harry stieg ein, schnallte sich an und ließ den Motor an. „Schnurrt immer noch wie eine zufriedene Katze.“, sagte er leise und strich mehrmals über das ledernde Lenkrad. Ich lächelte über seine Geste und schnallte mich an. Erst dann fuhr er die Auffahrt  runter und schloss das Garagentor, mithilfe der Fernbedienung, die auf dem Armaturenbrett lag.

Die Straßen Londons waren heute ziemlich leer. Es herrschte kaum Verkehr und auch keine, oder nur vereinzelt, waren Fußgänger unterwegs. Die Fahrt über herrschte ein angenehmes Schweigen, das auch nicht endete, als wir vor einem großen Gebäude standen und Harry nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte. Gemeinsam betraten wir das Gebäude und sofort fing das Getuschel der Frauen an der Rezeption an. Harry beachtete es gar nicht und steuerte die großen Aufzüge am Ende des Eingangsbereichs an. Er drückte auf den silbernen, runden Knopf, der den Aufzug kommen ließ und lehnte sich dann gegen die Mamorvertäfelung der Wand. Mit einem leichten „Bling“ öffneten sich die Türen und wir gingen in die Kabine. Ich hatte meine Angst gegenüber Aufzügen total vergessen, da ich schon lange nicht mehr mit einem gefahren war, aber jetzt wo ich in der Kabine stand und die Türen sich langsam schlossen, musste ich mich um eine ruhige Atmung zwingen. Zu meinem Nachteil fuhr der Aufzug auch noch extrem langsam und ich hatte das Gefühl ich würde sterben. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du Angst in Aufzügen hast?“, fragte Harry, der mich forschend ansah und nahm seine Hand in seine. Automatisch klammerte ich mich an seine Finger und ging näher zu ihm, dass ich praktisch auf seinen Füßen stand.

My little Servant (Harry FF) - Abgeschlossen (25.11.2014)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt