Kapitel 10

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Kapitel 10

,,Ganz sicher, dass du nicht mit willst?", fragte Harry, der angezogen im Flur stand und mich beobachtete. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich komm schon klar.", sagte ich und schob ihn aus der Tür. ,,Hast du die Zettel dabei?", fragte ich. Er hielt sie hoch, während er zum Auto schlenderte. Diesmal nahm er seinen schwarzen Range Rover. ,,Viel Spaß!", rief ich noch, dann wurde eine Autotür zugeschlagen und Harry machte den Motor an. Er hupte einmal kurz, als er aus der Lücke fuhr. Ich winkte und ging dann zurück ins Haus. Es war frisch ohne Jacke und Schuhe. Ich kochte mir eine große Kanne Tee und setzte mich dann an den Tisch. Alles was ich versäumt hatte, würde ich morgen nachholen müssen. Und Harry musste morgen wieder arbeiten gehen. Also ins Büro und ins Studio zum aufnehmen. Da war ich schon wieder den ganzen Tag alleine. Ich würde morgen einkaufen gehen.. Ich legte schon mal den Zettel bereut, nach Geld würde ich Harry morgen fragen. Ich nahm die Kanne mit nach oben und ging duschen. Mit noch feuchten Haaren, legte ich mich ins Bett. In Harry's Bett, auf seine Seite. Sein Kissen roch wunderbar nach seinen Aftershave und nach ihm selbst. Ich trank drei Tassen von dem Tee und entdeckte dann den Flachbilschirm, der an der Wand hing. Ich ließ meinem Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach der Fernbedienung. Sie lag auf der Kommode unter dem Flachbildschirm. Ich stand auf und holte sie mir. Dann setzte ich mich ins Bett und drückte den An-Knopf. Der Bildschirm flimmerte auf und dann kam ein Bild. Aber es war kein öffentliches Fernsehn. Eher eine Abfolge von Bildern. Ich sah keinen wirklichen Sinn darin und machte den Fernseher wieder aus. Dann müsste ich wohl doch nach unten gehen und da einen Film schaun. Unten angekommen machte ich mich an seinen DVD-Regal zu schaffen. Es musste dringend mal geputzt werden. Haufenweise Action-Filme, doch als ich Titanic fand, sprang ich vor Freude einmal in die Luft. Ich machte alles an, dimmte das Licht und kuschelte mich dann in eine warme Decke gehüllt aufs Sofa. Am Ende heulte ich, wie immer, Rotz und Wasser. Aber es war ja auch verdammt traurig. Eine Liebe die so schön ist, endet so krass. Als der Abspann los ging, sprang die Tür auf. Erschrocken hielt ich den Atem an. ,,Amy?", ich atmete aus und stand auf. ,,Ja?", meine Stimme zitterte. ,,Ich mach mal das Licht an..", warnte er mich vor. Zwei Sekunden später war der Raum hell erleuchtet. ,,Titanic?", fragte er mit einem Blick auf den Fernseher. Ich nickte und neue Tränen rannen über mein Gesicht. ,,Wie oft hast du den Film schon geguckt?", fragte er und machte den Fernseher aus. ,,20 Mal?", fragte ich und lachte. ,,Und du weinst immer noch?", fragte er belustigt. ,,Ja. Das ist verdammt traurig, wie diese Liebe zerstört wird.", sagte ich und zerknüllte ein Taschentuch in meiner Hand. ,,Geh dir einen Apfel essen, dann gehts besser.", sagte er und packte die DVD zurück in den Schrank. Ich ging in die Küche und nahm mir einen Apfel. Ich wusch ihn nochmal und schnitt ihn dann in Streifen. Harry kam in die Küche und fischte um mich herum nach einem Stück. ,,Danke.", sein warmer Atem war an meinem Hals und seine Lippen streiften meine Wange. Dann war der Moment vorbei. Mein Herz raste und ich legte das Messer beiseite um mich nicht nochmal zu schneiden. Als mein Herz beschloss einigermaßen normal zu schlagen, griff ich nach dem Messer und schnibbelte weiter. ,,Haben Männer immer so eine Wirkung auf dich oder nur ich?", augenblicklich ließ ich das Messer fallen und drehte mich zu ihm um. Er stand an den Kühlschrank gelehnt und schaute mich kauend an. Ich schluckte einmal und drehte mich dann um. Ich nahm die Apfelstücke, schmiss den Rest in den Müll und wischte einmal über das Holz. Ich drehte mich um und guckte vor ein schwarzes Tshirt. Harry war mir so nah, dass ich, peinlicherweise, meine Hand öffnete und die Stücke leise zu Boden fielen. Harry gluckste und sah mich dann an.

Harry P.o.V.

Amy stand perflex vor mir und starrte auf meine Brust. Ich stützte meine Hände hinter die Ablagefläche hinter ihr und hielt sie so gefangen. Ihre Augen waren noch etwas rot und schimmerten noch feucht. ,,Ich hatte dich was gefragt..", flüsterte ich und sah wie sie rot wurde und nach einem Ausweg aus der Situation suchte. ,,Oder hattest du bisher nicht so viel Kontakt zu Männern..?", fragte ich und strich über ihren Unterm zu ihrer Hand und umschloss sie mit meiner. ,,Wie denn auch?", fragte sie mit piepsiger Stimme. ,,Es war nie Zeit dazu.", gestand sie. Diese Antwort schockte mich schon ein wenig. Amy war bildhübsch. Ihre weichen Gesichtszüge, ihre schlanke Figur, ihr Charakter. Sie war das Ebenbild der perfekten jungen Frau.

My little Servant (Harry FF) - Abgeschlossen (25.11.2014)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt