Kapitel 32

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Kapitel 32

„Wann fangen wir an?“, fragte ich und sie löste sich komplett von mir um auf die Uhr in der Küche gucken. „Ich würd sagen so in einer Stunde, dass wir so um 6 pm essen können. Der Auflauf braucht ein bisschen und es gibt viel zu schneiden, also guck nicht so schockiert.“, sagte sie. 2 Stunden kochen plante sie. 2 Stunden bis wir essen könnten. Also ich war ja nicht so wie Niall, der wirklich immer was essen konnte, aber ich hatte Hunger. „Oh Baby… Das ist fies. Ich hab Hunger.“, quengelte ich. „Dann iss doch was. Aber nicht zu viel. Du sollst ja schließlich auch noch was vom Auflauf essen.“, seufzte sie und öffnete den Kühlschrank. Sie holte die Milch raus und setzte das Wasser für einen neuen Kaffee auf. „Wir brauchen Kaffee.“, stöhnte sie und kippte den Rest des Kaffeepulvers in den Filter. Ich sah die Gelegenheit, die sich mir bot und ergriff sie. „Ich fahr eben Kaffee holen.“, sagte ich und war schon halb aus der Tür. „Bis gleich.“, sagte sie und schüttete das kochende Wasser über das Kaffeepulver. Ich würde neben dem Kaffee noch zwei Döner mitbringen. Ich wusste zwar nicht, ob Amy Döner mochte, aber ich wollte ihr eine kleine Freude bereiten. Also fuhr ich erst Kaffee holen und dann zu einer Dönerbude, wo ich den Chef kannte und wurde sogleich in ein Gespräch verwickelt. „Stimmt es das du dieses hübsche Mädchen als Freundin hast, oder ist das bloß ne PR-Aktion?“, fragte er nachdem ich bestellt hatte. Ich schüttelte den Kopf. „Sie ist wirklich meine Freundin und zwar aus Liebe und nicht wegen ner PR-Aktion.“, beantwortete ich die Frage und plötzlich tummelten sich mehrere Kunden in dem kleinen Laden. Ich sah warnend zu Orhan, dem Chef, und er nickte. Er machte die zwei Döner fertig, während immer mehr Leute kamen und mir langsam auf die Pelle rückten. Schnell schob er mir die Döner rüber, ich schob das Geld rüber und verschwand dann auf die Toiletten wo es einen Hinterausgang gab, über den ich dann flüchtete.

Im Auto entspannte ich mich erstmal einen kurzen Augenblick und packte meinen Döner aus. Der Geruch nach warmen Fleisch und Soße verteilte sich im Auto und ich biss einmal rein. Es war fast wie ein Geschmacksorgasmus, bis dann ein paar junge Frauen an meinem Wagen vorbei gingen. Schnell packte ich das Essen wieder ein und fuhr aus der Parklücke. Ich fuhr einen kleinen Umweg, ich wollte ganz sicher sein, dass ich nicht verfolgt wurde, und kam dann nach 20 Minuten zu Hause an. Ich parkte in der Einfahrt und nahm die zwei Döner, bevor ich ausstieg. Amy wartete nicht wie vorhin auf mich auf der Treppe, sondern ich hörte sie oben arbeiten. „Hallo Baby!“, rief ich nach oben und ein gedämpftes „Hallo…“, kam zurück. Ich ging nach oben und sah Amy, wie sie gerade einen Kleiderhaufen aus ihrem alten Zimmer ins Schlafzimmer brachte. „Ich wollte gleich eben meine Sachen zu deinen packen, wenn das in Ordnung ist…“, sagte sie und kam dann auf mich zu. Sie drückte mir einen Kuss auf die Lippen und nahm mir dann einen Döner ab. „Döner!“, sagte sie freudig. „Aber wir essen unten.“, fügte sie hinzu und nahm mir den zweiten auch ab. Wir gingen runter, ich zog mir die Schuhe aus und Amy holte zwei Teller aus dem Schrank und ein paar Servietten. „Kommst du?“, fragte sie und setzte sich auf ihren Platz gegenüber von mir und legte jeweils eine Rolle auf die Teller. „Du beißt gerade in meinen Döner.“, sagte ich gespielt ernst, als sie in meinen angefangen Döner biss. „Egal.“, sagte sie was eher nach „Ewal“, klang. „Du wirst aber trotzdem noch mit mir kochen.“, sagte sie als sie herunter geschluckt hatte. „Immer.“, sagte ich lächelnd und sie biss zufrieden in die Rolle.

„Holst du schon mal die Kartoffeln? Haben wir überhaupt welche da?“, fragte sie lachend und sah mich etwas entschuldigend an. Ich seufzte. Nein hatten wir nicht. „Wir haben keine Kartoffeln.“, sagte ich und musste auch lächeln. „Dann gibt’s halt was anderes… Wie wärs mit Lasagne?“, fragte sie und guckte sogleich ob alles dafür da war. „Es ist entschieden. Es wird Lasagne gemacht. Sofern du…es magst?“, fragte sie und sah dabei so süß aus, wie sie mich so verunsichert anguckte. „Du sollst mich nicht so verunsichert angucken…“, sagte ich und ging auf sie zu. „Ich esse alles außer Brokkoli. Und Rosenkohl. Ansonsten alles.“, sagte ich und umfasste sanft ihr Gesicht. „Wirklich alles.“, sagte ich und küsste sie einmal sanft auf die Stirn, ehe ich sie wieder los lies und das Hackfleisch aus dem Kühlschrank holte. „Ob du es glaubst oder nicht, ich kann ne verdammt gute Lasagne machen.“, sagte ich und erntete einen bewundernden Blick von Amy. „Dann darfst du heute alleine kochen. Da du es ja so gut kannst. Und hinterher, wenn sie fertig ist, sag ich dir wie sie ist.“, sagte sie und hatte sich somit ihrer Pflicht zu kochen entzogen. Sie wollte ja kochen. Dämlicher Weg Styles. Ok, neuer Versuch. „Na gut. Ich kann sie nicht ganz alleine machen. Ich weiß nicht wie diese weiße Soße geht…“, war zwar eine kleine Lüge, aber wenn schon, denn schon. Ich wollte es nicht alleine machen. „Doch die kannst du, willst aber du willst nicht alleine kochen.“, durchschaute sie mich. Ich ließ die Schultern hängen und sah sie bittend an. „Kannst du mir helfen? Ich will nicht alleine den Hausmann spielen.“, sagte ich nachdem sie die Augenbrauen hochgezogen hat und mich mit diesem leicht arroganten Blick angesehen hat. „Natürlich. Gerne sogar.“, sagte sie und holte eine Pfanne für das Hackfleisch raus. „So gefällt mir das.“, murmelte ich und Amy lächelte mich wissend an. Sie hatte es gehört.

My little Servant (Harry FF) - Abgeschlossen (25.11.2014)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt