Kapitel 36

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Kapitel 36

„Das lasse ich nicht gelten. Du bist ja nicht mein Papa.“, und sofort kamen die Erinnerung zu meinem Vater zurück. „Tut mir Leid, Baby…“, flüsterte er und entfernte sich von mir. „Geh nicht…“, bat ich leise und legte meine Hand auf seine, die neben meinem Bein lag. Ich rutschte näher zu ihm und lehnte mich leicht an ihn dran. Er legte mir einen Arm um die Schultern und seufzte leise. „Wir sollten langsam mal ins Bett gehen. Wir müssen morgen früh aufstehen.“, meinte er und ich schüttelte leicht den Kopf. „Ich will nicht ins Bett.“, maulte ich und drehte mich so, dass ich meine Beine über seine legen konnte und kuschelte mich an seine Brust. Ich vergrub meine Nase in dem weichen Stoff und hielt den Stoff zwischen meinen Fingern fest, so dass er mich nicht weg schieben konnte. Er legte still seinen anderen Arm um mich herum und ich schloss meine Augen. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig und sein Herz schlug stark und gleichmäßig unter dem Pullover. Diese Position war irgendwie sehr einschläfernd. Irgendwann musste ich fast krampfhaft meine Augen offen halten, doch wie immer siegte der Schlaf und meine Augen blieben geschlossen.

Nur vage bekam ich mit wie Harry mich von sich schob, aufstand und mich dann hoch hob und die Treppe runter trug. Er zog mir meine Anziehsachen aus und deckte mich zu. Mit einem Kuss auf die Stirn, driftete ich dann endgültig in das Land der unendlichen Träume und zu Harry und unserer kleinen Traumfamilie.

Am nächsten Morgen holte mich der Wecker von Harry aus dem Schlaf. Er schlug auf den Wecker und der Wecker verstummte. Brummend drehte sich Harry auf den Bauch und kuschelte sich tiefer in die Decke. Ich dagegen stand leise auf und suchte mir ein paar passende Sachen für den Flug aus dem Schrank, natürlich leise. Dann schlich ich aus dem Schlafzimmer und ging ins Bad um zu duschen.

Das heiße Wasser prasselte auf meinen Kopf und ich rasierte mir meine Beine. Wer weiß was ich alles anziehen musste. Sicherlich auch was knappes und da wollte ich nicht wie so eine junge Frau mit Männerbeinen auftauchen. Meine Haare und meinen Körper seifte ich gleich zweimal ein. Ich wollte auf keinen Fall unangenehm dort auffallen und sowas passierte ziemlich schnell.

Zu meinem Missfallen mussten heute, genau heute, meine Tage beginnen. Ich hasste es wirklich. Das war das erste Mal das ich bei Harry meine Tage hatte, aber es war umso schlimmer als ich feststellte, dass ich nur noch zwei Tampons hatte. Und die würden nicht besonders lange halten. Ich musste Harry also sagen, dass wir nochmal anhalten mussten und ich, naja, was einkaufen musste. Vermutlich wollte er wissen was und dann musste ich mit der Sprache raus rücken. Was für ein Mist.

Ich machte mich fertig, föhnte meine Haare und band sie zu einem lockeren Dutt zusammen. Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, lag Harry wach im Bett und grinste mich an, als ich den Raum betrat. „Ist was?“, fragte ich schüchtern. „In der Tat, Ja.“, er schlug meine Deckenseite zurück und zeigte mir den Fleck, der wirklich nur minimal war, Blut auf der Matratze. „Du hast deine Tage und lass mich raten, du musst noch sowas kaufen, was sich Tampons, oder auch Stöpsel, nennt, kaufen. Hab ich Recht?“, ich konnte dieses teuflische Grinsen wirklich nicht ab. „Ja, also kannst du dann gleich nochmal irgendwo anhalten, wo ich welche kaufen kann?“, fragte ich mit heißen Wangen. „Aber sicher doch.“, meinte er und stand auf. „Machst du schon mal was zum Frühstück? Ich geh eben duschen und anziehen und den ganzen Kram.“, fragte er und gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Immer gerne doch der Herr.“, summte ich gegen seine Lippen. „Gut…“, flüsterte er und gab mir noch einen flüchtigen Kuss, dann verschwand er im Bad.

Ich ging runter und setzte das Wasser auf, während er duschte. Dann ging ich nach oben und wechselte das Spannbettlaken gegen ein neues aus. Jetzt konnte er sich nicht mehr beschweren. Ich guckte in den Koffer und sah, dass er die Kameras eingepackt hatte. Eine holte ich wieder heraus und nahm sie mit nach unten. Die würde ich in meine Handtasche packen und mit Harry gemeinsame Fotos machen. Oder ich machte welche von ihm und seinen Fans. Oder ich machte welche mit meinen. Falls ich schon welche hatte. Vermutlich nur so kleine Mädchen die mich so toll fanden. Oben hörte ich mein Handy klingeln und raste wieder hoch. Eine neue Nachricht blinkte mir entgegen. Ich entsperrte den Bildschirm und las diese. Karl Lagerfeld, der wissen wollte, wann wir landen, damit er uns einen Fahrer schicken konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut mit der neuen Technik umgehen konnte. Ich schrieb ihm zurück, dass ich ihm vor der Landung Bescheid geben würde. Vorsichtshalber nahm ich das Handy mit nach unten. Jedenfalls wollte ich das tun. Als ich aus dem Schlafzimmer ging kam mir ein nackter Harry entgegen der sein Handtuch in den Haaren hatte. Vor Schreck schrie ich einmal kurz und spitz auf und hielt mir dann die Augen zu. „Jetzt kannst du wieder gucken.“, gab er etwas atemlos von sich und ich nahm langsam meine Hand von meinen Augen. Er hatte sich das viel zu kleine Handtuch um die Hüften gebunden und hielt es mit einer Hand fest. „Tut mir leid, dass du mich so erleben musstest.“, entschuldigte er sich und lief seitlich an mir vorbei, ins Schlafzimmer. „Kein Problem.“, brachte ich heraus und ging langsam die Treppe runter, da mir die Knie zitterten.

My little Servant (Harry FF) - Abgeschlossen (25.11.2014)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt