Kapitel 19

2.4K 121 3
                                    



„Wir sterben lieber aufrecht, als vor der Welt zu knien."

~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich spürte sie.

Die Wut.

Doch sie ging nicht ausschließlich von mir oder gar Alpha Zac aus, sondern noch von einem anderen Wolf.
Und dieser Wolf war kein anderer als Cayden.
War er wütend auf mich?
Oder doch auf Alpha Zac?

Das Rudel kämpfte. Kämpfte für seine Luna. Und das, obwohl ich sie alle belogen hatte.
Nachdem ich mich verwandelt hatte, waren zuerst die Blicke des Rudels auf mich gerichtet. Es war eine Mischung aus Verwirrung, Angst und doch... Akzeptanz. Und so kämpften sie weiter.

„Verdammt." , flüsterte July. „Es sind zu viele... Wir müssen... Wir müssen den Alpha erlegen, Bella."

Ich nickte nur gedankenverloren, dessen bewusst, was es bedeuten würde, würde ich den Kampf verlieren. Nachdem ich einen dunkelgrauen Wolf, meinen derzeitigen Gegner mit einem Biss in die Kehle außer Kraft gesetzt hatte, rannte ich so schnell ich konnte über den nassen Waldboden in Richtung des Alphas, welcher sich gerade mit Cayden in einem Kampf befand.
Mit Schwung sprang ich über den Alpha, seine Kehle im Flug erfassen. Ein lautes Knurren ertönte, bevor mein Körper hart auf den Boden katapultiert wurde. Mich aufrappelnd versuchte ich meinen Mate per Mindlink zu kontaktieren, er solle sich um den nächsten Wolf kümmern.

„Denkst du allen Ernstes, ich lasse dich mit dem Typen allein?!" antwortete Cayden mir wütend, woraufhin ich zusammenzuckte und mich vor Zac verteidigte.
Auf Caydens rhetorische Frage jedoch entschied ich mich dazu, nicht zu antworten.

„Na siehst du..." hörte ich ihn nur noch in meinem Kopf knurren, bevor ich ein Ablenkungsmanöver startete. Währenddessen ich also versuchte meinen alten Alpha zu beschäftigen, warf mein Mate sich auf diesen und biss ihm in die Kehle.

Sofort verwandelten sich alle Wölfe seines Rudels keuchend zurück, denn sie empfanden einen tiefen inneren Schmerz.

Jeder Alpha war tief mit seinen Rudelmitgliedern verbunden. Er spürte- genau wie jede Luna- wenn es seinen Wölfen schlecht ging, wenn einer starb, und, wenn sie ihn geistig riefen. Die Verbindung zwischen den Anführern und dem Rudel war schon immer etwas Besonderes gewesen, das man nur schwer beschreiben konnte, aber in jedem Fall besonders war.
Und auch jedes Rudelmitglied war mit jedem Anderem aus dessen Rudel tief verbunden. Ein Rudel zu sein, bedeutete eine Familie zu sein. Es bedeutete, für jeden einzelnen einstehen zu können.
Selten kam es vor, dass die einzelnen Mitglieder sich gegenseitig heruntermachten. Denn einem Rudel beizutreten bedeutete, einen Packt mit dem Mond einzugehen. Es bedeutete, für sein Rudel, seine Familie, zu leben und um jeden Preis für dieses zu kämpfen und im Notfall zu sterben.

Wenn nun also Alpha oder Luna starben, löste das einen tiefen inneren Schmerz in den Mitgliedern eines Rudels aus. Ein Schmerz, der sich zerreißend anfühlte. Genauso, als wenn einem das Herz herausgerissen werden würde.
Ohne die Anführer konnte ein Rudel nicht existieren. Eine Luna ohne Alpha und ein Alpha ohne Luna war etwas beinahe Unmögliches. Der Luna oder der Alpha mussten unglaublich stark sein, um allein ein Rudel führen zu können.

Die Wölfe des Tenebris Rudels sahen sich mich traurigen, aber wissenden Blicken an, bevor der Beta hervortrat.

„Im Namen meines Rudels möchte ich diesen Kampf nun beenden, bevor wir noch schwerere Verluste einstecken müssen. Aber glaubt mir, wenn ich sage, dass es das noch nicht war, Rudel des Mondes!" fauchte Dexter säuerlich und gleichzeitig verletzt, drehte sich um und machte eine Handbewegung um seinem Rudel zu zeigen, dass es ihm folgen sollte.

Unsicher stand ich in meiner Wolfsform auf der Lichtung und starrte dem Tenebris Rudel hinterher. Unwissend, wie ich mich nun verhalten sollte.

Was würde das Rudel sagen? Würde es mich ablehnen? Würde es mich hassen?

Und vor allem: Würde Cayden mich weiterhin akzeptieren?

—————————
Halluuu ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.^^

~Nelly

𝙼𝙰𝚃𝙴- 𝙱𝙻𝚄𝙴 𝙴𝚈𝙴𝚂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt