Kapitel 6

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[Der Glaube daran, dass es irgendwo jemanden gibt, der uns für all das, was wir tun bedingungslos liebt, treibt uns voran und lässt uns niemals aufgeben.]

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Dass Cayden mich sehr wichtig war, war mittlerweile keine Vermutung mehr, sondern ein Fakt.
Und so kam es, dass wir nach der fünf Minütigen Umarmung mit Popcorn auf der Couch landeten und uns einen Film ansahen. Ich lag eng an seine Schulter und generell an ihn gekuschelt da, als plötzlich mein Handy surrte. Sofort runzelte ich die Stirn, denn ich bekam nie Nachrichten. Zumindest nicht mit dem Klingelton, denn Silas, der Junge den ich in der Uni kennengelernt hatte (natürlich nur als guten Freund), bekam schon von Anfang an einen ganz besonderen Klingelton. Und abgesehen von ihm hatte ich keine anderen Kontakte auf meinem Handy.
Ich hatte schließlich niemanden mehr.
So hob ich meinen Kopf von Caydens Schulter, woraufhin er mich fragend ansah, und nahm mein Handy von dem kleinen Couchtisch vor uns.
Ich entsperrte es und ging auf die kleine Nachrichtenapp an welcher links oben eine kleine rote Eins blinkte.

Und was ich da las, sollte alles verändern. Einfach absolut alles.
„Scheiße..." murmelte ich leise vor mich hin und sah mein Handy mit geweiteten Augen erschrocken an.

Anscheinend würde mein Aufenthalt in Moskau sich enorm verkürzen. Sofort schossen mir Tränen in die Augen und ich schielte zu Cayden hinüber. Lange würde ich nichts mehr von seinem Anblick haben. Ich vermisste ihn jetzt schon.
„Ist alles gut, mein Herzblatt?" Cayden sah mich fragend und mit gerunzelter Stirn an. „J-Ja?" stotterte ich mit gebrochener Stimme vor mich hin und stellte ihm eher eine Frage als standfest zu klingen.
„Nochmal, mein Herz: Lüge mich niemals an.", er sah mir in die Augen und nahm meine Wange in die Hand. „Ich bin für dich da, okay?" ich nickte nur und versuchte meine Tränen zu stoppen, was mir leider nicht gelang. „Bella es ist okay." er sah mich liebevoll an und umarmte mich.

Ich wollte doch stark bleiben... Weshalb gelang mir das in der Anwesenheit Caydens nicht?
Warum konnte ich nicht einfach so gefühlskalt bleiben, wie ich sonst auch immer wirkte.

Doch jetzt, wo ich in Caydens Armen lag brachen bei mir alle Dämme, die ich über die lange Zeit meiner Härte aufgebaut hatte. Ich schluchzte laut los, und lies all die angestaute Trauer heraus. Doch ich weinte nicht nur um die Nachricht, die ich erst vor wenigen Sekunden bekommen hatte, nein. Ich weinte um alles, was ich je verloren hatte. Ich weinte um meine nicht vorhandene Familie, ich weinte um die nicht vorhandene Liebe. Ich weinte, weil ich in meinem Leben nur Hass spüren durfte.
Ich weinte um die vergeudete Zeit in meinem Leben.

Nach einiger Zeit drückte ich meinen Mate leicht von mir. „Danke, Cayden. Das bedeutet mir wirklich viel." sagte ich mit gebrochener Stimme und Tränen in den Augen zu dem Mann oder auch Wolf, den ich schon jetzt zu lieben vermochte.
Er strich mir meine Haare hinter die Ohren: „Das ist selbstverständlich, kleine Mate."

Und ich wusste, dass er es ernst meinte.

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Huiiiii na? Habt ihr eine Vermutung, was bei Bella passiert sein könnte?
~Nelly ♥️

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