9 || Down To Fuck...ing Quit School

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Break The Rules - Charli XCX


Genervt knallte ich ich meinen Laptop zu und raufte mir die Haare. "Das hat doch alles keinen Sinn. Wie soll ich es bitte über das Wochenende schaffen, einen zehnseitigen Aufsatz über die Nutzung von Verschwörungstheorien in der Politik zu schreiben?!"

Hilfesuchend sah ich zu Nathan, der mich nur bemitleidend anguckte.

"Guck mal, dafür sieht meine Portraitzeichnung für Kunst eher aus wie Shrek als wie ein Mensch." Er hielt seine Skizze hoch und ich brach sofort in Lachen aus. Die Zeichnung hatte tatsächlich mehr Ähnlichkeit mit einem Oger als mit einem Menschen.

"Ist das ein Selbstportrait von dir?", stichelte ich ihn. "Vielleicht sollten wir einfach tauschen, ich zeichne für dich und du schreibst für mich."

Nathan und ich trafen uns regelmäßig zum Hausaufgaben machen und lernen, denn wir ergänzten uns dabei eigentlich perfekt. Ihm lagen mehr die naturwissenschaftlichen Themen und mir die musisch-künstlerischen. Nur bei den Gesellschaftswissenschaften und Sprachen hatten wir beide nicht viel Ahnung.

"Ich glaube nicht, dass ich dir eine große Hilfe wäre. Da müsstest du eher Logan fragen." Nathan sah ebenso frustriert aus, wie ich mich fühlte. Wenn wir jetzt weitermachten, würden wir beide wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch erleiden. Logan war der Einzige von uns, der mit Fächern wie Politik etwas anfangen konnte.

"Weißt du was, wer braucht schon Schule?! Mister Andrews kann mich mal. Ganz ehrlich, dass ich so eine Strafarbeit aufgebrummt bekomme, nur weil ich im Unterricht vielleicht ein Mal kurz eingenickt bin, ist einfach nicht fair!", beschwerte ich mich.

Nathan sah mich fassungslos an. "Du bist was?"

"Ich bin kurz eingeschlafen und dieser Arsch tut so, als hätte ich der Klasse Nacktbilder von seiner Oma gezeigt. Diese Reaktion ist einfach nur übertrieben", redete ich mich richtig in Rage, während es für Nate kein Halten mehr gab und er in lautes Gelächter ausbrach.

"Ich glaube, das ist ein Zeichen für mich, dass ich einfach die Schule abbrechen sollte. In Französisch bin ich kurz vorm Durchfallen und in Politik bin ich jetzt auch am verkacken... Ich glaube, es ist an der Zeit, meine Karriere als Stripperin zu starten."

Nate wischte sich immer noch lachend eine Träne aus dem Augenwinkel. "So ungeschickt wie du bist, fällst du von der Stange und brichst dir sämtliche Knochen."

Ohne dass er es explizit sagte, wusste ich auf welchen Vorfall er anspielte. Vor ungefähr einem Jahr hatte ich auf einer Party wohl etwas zu viel Alkohol getrunken und deshalb die wunderbare Idee gehabt, die Stehlampe zum Poledance zu benutzen. Leider war ich zusammen mit der Lampe gestürzt und hatte mir meinen Arm gebrochen. Diese Karriereoption fiel dementsprechend raus.

"Dann fange ich eben bei McDonald's an", stellte ich ihm meine neue Idee vor.

Nathans Lachen klang mittlerweile nicht mehr wie Lachen, sondern eher wie eine heulende Robbe und trotz meiner Wut auf die Schule, konnte ich nicht anders, als mit einzufallen.

"Wir sollten mal wieder Frust-Backen, finde ich", schlug Nate vor, nachdem er sich wieder halbwegs eingekriegt hatte. "Was hälst du von Brownies?"

Frust-Backen war bei Nate und mir zum Ritual geworden, wenn einer von uns schlecht gelaunt war. Beim Teigrühren konnte man wunderbar seine Aggressionen auslassen und das anschließende Essen des Kuchens hatte eine erstaunlich beruhigende Wirkung.
"Brownies klingen toll", stimmte ich Nate deshalb zu und folgte ihm runter in die Küche.

Nate räumte die Zutaten aus den Schränken und ich begann schon sie zusammen zu schütten. "Mit oder ohne Gras?", kam es von ihm und ich drehte mich geschockt zu ihm um.

Three MonthsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt