40 || Was noch zu sagen ist...

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Armor - Landon Austin

"Wow, das war unglaublich", flüsterte Noah in meine Haare, als wir uns völlig außer Atem von einander lösten.

Er grinste mich schief an und ein warmes Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, ich hatte diesen Gesichtsausdruck an ihm so sehr vermisst. Automatisch legte sich auch ein strahlendes Lächeln auf meine Lippen.

"Ich lasse dich jetzt nie wieder gehen", meinte Noah dann und zog mich anschließend wieder zu sich heran, sodass er mich von hinten umarmte.

Ich fühlte mich in diesem Moment einfach so geborgen und sicher, wie wir so da standen und zusammen auf das Meer blickten. Es war, als würde eine innere Ruhe in mir einkehren, die ich seit Wochen vermisst hatte. In Noahs Nähe fühlte ich mich einfach wohler, als sonst irgendwo.

Doch dann schoss mir ein Gedanken in den Kopf, der meine gute Laune sofort trübte. Ich hatte Noah noch nicht alles erzählt, was in der letzten Zeit passiert war. Von dem Brief meiner Mutter wusste er ja bereits, aber da gab es etwas anderes, was ich ihm noch nicht erzählt hatte. Mir entfuhr ein leiser Seufzer, der Noah sofort aufhorchen ließ.

"Ist alles gut?" Seine Stimme klang besorgt und er ließ mich los, damit er mich richtig angucken konnte.

"Eigentlich schon, aber es gibt da noch etwas, das ich dir erzählen muss", sagte ich dann vorsichtig und blickte Noah an. Ich wollte am liebsten sofort reinen Tisch machen, denn wenn ich eines gelernt hatte, dann war es, dass Geheimnisse irgendwann immer zu einem Problem wurden, je länger man sie behielt.

Noah wirkte plötzlich auch etwas angespannt und legte misstrauisch seine Stirn in Falten. Ahnte er etwas? Würde er böse werden, wenn ich ihm erzählte, was passierte war? Wie auch immer, nachdem Noah mir all seine Geheimnisse verraten hatte, schuldete ich ihm den gleichen Gefallen.

"Ich habe Nate geküsst", rückte ich dann schließlich mit der Sprache raus.

"Was?" Noahs Stimme klang überrascht, aber zu meiner Erleichterung nicht böse. Vielleicht hatte er wirklich etwas geahnt.

"Kurz nachdem es mit uns zu Ende war, habe ich mich mit Nate getroffen und er hat mich getröstet. Dabei habe ich ihn dann mehr oder weniger dazu gezwungen, seine Gefühle für mich zu gestehen. Und dann habe ich ihn einfach geküsst. Ich war in diesem Moment einfach so emotional aufgewühlt, dass ich nicht wusste, was ich tat", rechtfertigte ich mich und wartete ängstlich auf Noahs Reaktion.

Doch auch jetzt wirkte er immer noch vollkommen ruhig und sah mich einfach nur fest an. Keine Spur von Ausrasten oder wütend werden - offensichtlich war Noah wieder ganz der Alte, der sich durch nichts so schnell aus der Bahn werfen ließ, wofür ich unglaublich dankbar war.

"Hast du etwas dabei gefühlt? Also für Nate?"

Hektisch schüttelte ich den Kopf. "Nein, ich habe dabei sogar an dich gedacht."

Bei diesem Geständnis lachte Noah sogar kurz auf, dann nahm er wieder Blickkontakt mit mir auf. Er wirkte jetzt auch gar nicht mehr angespannt, sondern fast schon erleichtert.

"Wenn es nur das ist. Ich meine, wir waren getrennt und du hast sogar an mich gedacht", antwortete er dann schmunzelnd. "Ich dachte jetzt kommt sowas wie Ich habe in der Zwischenzeit mit Ryan geschlafen oder so, aber das hätte ich euch beiden auch gar nicht zugetraut. Es ist alles gut, wirklich, solange du jetzt nur noch mich küsst. Danke, dass du es mir sofort erzählt hast."

Jetzt konnte auch ich endlich wieder lächeln, ich war so unglaublich froh darüber, dass Noah meinen Ausrutscher mit Humor nahm. Aber wahrscheinlich hatten wir beide jetzt erstmal die Nase voll von Drama.

Three MonthsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt