15 || Stimmungsschwankungen

6K 291 149
                                    


Underwater - Cody Simpson


Das Sonnenlicht schien mir mitten ins Gesicht und auf meiner Haut breitete sich ein angenehmes Kribbeln aus. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte mehrfach. So gut hatte ich seit langem nicht mehr geschlafen.

Als ich meine Augen nun vollständig geöffnet hatte, ließ ich meinen Blick umherschweifen, sofern das im Liegen möglich war. Ich blieb an dem muskulösen Arm hängen, der auf meinem nackten Bauch ruhte und mein T-Shirt etwas hochgeschoben hatte.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, es fühlte sich schön an Noah so nahe zu sein. Irgendwas hatte er an sich, dass ich in seiner Gegenwart alle meine Schutzmechanismen fallen ließ, sonst hätte ich niemals zugestimmt, mit ihm im selben Bett zu schlafen. Aber ich hatte es und bereute es nicht.

Vorsichtig versuchte ich Noahs Arm anzuheben und mich, wenn auch etwas wiederwillig, von ihm zu befreien, was er mit einem Murren quittierte.

"Bist du wach?" Ich musterte Noah. Seine markanten Gesichtszüge, seine perfekt geschwungenen, vollen Lippen und seine weichen Haare, alles an ihm war perfekt. Ich merkte, wie bei seinem Anblick wieder Schmetterlinge in meinem Magen aufstiegen.

Mein Blick blieb an der kleinen Narbe über Noahs Auge hängen, nur zu gerne würde ich wissen, was Noah passiert war. Aber nachdem er in der Stadt auf meine Frage hin vollkommen abgeblockt hatte, traute ich mich nicht, nochmal zu nachzufragen.

In diesem Moment schlug er seine Augen auf. "Jetzt schon", murmelte er.

Alleine der Klang seiner rauen Stimme sorgte dafür, dass sich eine Gänsehaut über meinen Körper zog. Die Wirkung, die dieser Junge auf mich hatte war einfach unfassbar. Nach unserem Gespräch gestern traute ich mir nun auch endlich, mir das einzugestehen.

"Dann ist gut", meinte ich und grinste Noah an, doch er verdrehte nur die Augen.

"Wie kannst du nur so früh morgens schon so gut gelaunt sein?"

Ich zuckte die Schultern, doch dieses dämliche Grinsen wollte mir einfach nicht aus dem Gesicht weichen. Dann fiel mir jedoch etwas ein: Ich hatte meinen Eltern gestern gar nicht bescheid gesagt, dass ich doch nicht zu Hause übernachtet hatte, sie mussten schon außer sich vor Sorge sein.

"Verdammt", zischte ich und griff hektisch nach meinem Handy.

"Was ist los?" Noah zog fragend seine Augenbrauen zusammen und musterte mich kritisch. Sein Arm lag immer noch auf meinem Bauch und es sah auch nicht so aus, als hätte er vor ihn von dort wegzunehmen.

Ich antwortete ihm nicht, sondern blickte auf mein Handy. Es wurden mir fünf verpasste Anrufe angezeigt, drei von meinen Eltern und zwei von Tyler.

Schnell rief ich zurück. Dazu stand ich jedoch auf und ging in Noahs Zimmer auf und ab. Ich konnte beim Telefonieren einfach nicht stillsitzen oder stehen.

Meine Mutter hob das Telefon ab. "Wo bist du?", fragte sie besorgt. Zumindest klang sie nicht wütend. Ich atmete erleichtert auf.

"Das ist eine echt komische Geschichte, ich werde sie dir später erzählen, auf jeden Fall bin ich gerade bei Noah." Ich warf einen Blick zu dem Bett, auf dem Noah immer noch lag und jede meiner Bewerbungen aufmerksam verfolgte.

"Bei Noah? Da bin ich aber gespannt, was du mir erzählst. Dann wünsche ich dir noch ganz viel Spaß, mein kleiner Zottel-Trottel, aber nicht zu viel und wenn doch, dann verhütet bitte-…"

"Oh Gott, Mama", unterbrach ich sie erschüttert. "Was redest du da für einen Quatsch?!" Mir stieg die Röte ins Gesicht, wie gut, dass Noah nicht gehört hatte, was meine Mutter gerade gesagt hatte. In letzter Zeit überkam mich immer öfter das Gefühl, dass sie Noah fast lieber mochte als mich. Er musste es ihr ja richtig angetan haben.

Three MonthsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt