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Ich stimmte ihm glücklich zu, als mir etwas einfiel:„Haben sie eigentlich meine Mutter angerufen?, Ich meine Sie macht sich sicher sorgen" „Das haben wir, sie war gestern auch mal da, meinte aber ich solle sie anrufen wenn du nach Hause kannst, da sie eine Verabredung hätte, und als ich sie eben anrief hatte sie mich abgewimmelt, und sagte, sie sei mit ihrem Freund in einem Restaurant und müsse danach wieder zur Arbeit", antwortete Carlisle mitfühlend „Ach so", erwiderte ich niedergeschlagen aber andererseits hatte ich mit so etwas bereits gerechnet. „Dann werde ich wohl mit dem Bus fahren müssen." „Das geht doch nicht, ich werde dich nach Hause fahren", schob Kilian ein, bevor Carlisle etwas erwidern konnte. „Na gut", antworte Carlisle, wandte sich dann an Kilian und meinte:„Du kannst schon mal ein paar Krücken auftreiben." Damit verschwand Killian gehorsam aus dem Raum und der Doktor stand auf, und machte eine Spritze fertig, mit welcher er zu mir zurückkehrte. Danach entfernte er die Infusion und machte mir ein Verband um die Nadel ,,Du wirst morgen mit Kilian zu uns nach Hause kommen und dann entscheide ich ob wir die Nadel entfernen können oder nicht", kommentierte er die unter dem Verband versteckte Nadel. Dann gab er mir die Spritze in den Arm und hielt einen Tupfer auf die Blutende Stelle, dabei viel mir erst auf welche Kälte von ihm abstrahlte.
Als Kilian mit einem paar Lilla Krücken zurück kam, half Carlisle mir mich hinzusetzen und zeigte mir wie man mit den Krücken richtig läuft. Dann versuchte ich es, wobei ich jedoch das Gleichgewicht verlor und Kilian mich auffangen musste. Zweifelnd schaute Carlisle uns zu:„Ich hoffe es funktioniert, wenn was ist, denk dran, dann kannst du anrufen und ich komme vorbei. Und geh morgen nur in die Schule wenn du keine Schmerzen hast." Also nahm Kilian meine Tasche und hielt mir die Tür auf.

Auf dem Weg zum Auto musste Kilian mich stützen, da ich noch nicht sehr sicher mit den Krücken war, aber letztlich kamen wir dann doch an seinem Wagen an. Er half mir einsteigen und setzte sich auf den Fahrersitz. Die Fahrt verging schweigend, während wir durch die Stadt fuhren und schließlich vor meinem Haus stehen blieben.
Nachdem Killian mir aus dem Auto geholfen hatte, erwartete ich das er wieder auf die Fahrerseite geht um einzusteigen, doch er schloss das Auto ab, und als er merkte das ich noch immer auf der Stelle stand, ging er vor zur Haustür, verwirrt folgte ich ihm. Als er ohne zu zögern den Ersatz Schlüssel, welchen ich am Gestrigen Abend auf der Veranda versteckt hatte aus seinem Versteck holte und die Tür aufschloss. Fassungslos beobachtete ich ihn und stieß schließlich hervor:„Was machst du da eigentlich? Willst du nicht nach Hause fahren?". „Ich schließe die Tür auf, oder willst du durch das Fenster klettern? Außerdem glaubst du doch nicht etwa ernsthaft, das ich dich alleine lassen, wo du kaum laufen kannst", erwiderte Kilian schmunzelnd. Wortlos schaute ich in an, während er lässig ins Haus marschierte.
Ich folgte ihm durch das Haus, bis er vor der Treppe, welche sehr schmal und steil zugleich war, stehen blieb und mir eine meiner Krücken abnahm, als ich dann verkrampft versuchte die Treppe hoch zu hinken, fing er an zu lachen und meinte:„Das müssen wir aber noch üben." Dann kam er zu mir und bevor ich reagieren konnte, hatte er mich scheinbar mühelos auf seinen Arm gehoben und trug mich die Treppe herauf. Erst als wir oben ankamen und er mich vorsichtig wieder abgesetzt hatte, ließ ich meinen Beschwerden freien Lauf:„Was sollte das denn bitte? Du bist doch warnsinnig, was wäre wenn wir zusammen die Treppe herunter gefallen wären?" Doch Kilian ignorierte dies und lief einfach weiter in Richtung meines Zimmers. Noch immer entrüstet folgte ich ihm und als ich schließlich auf meinem Bett saß und Kilian lässig an meinem Schreibtisch lehnte, rutschten mir ein paar Fragen heraus, welche mir sehr auf der Zunge brannten:„ Woher weißt du eigentlich wo der Ersatzschlüssel liegt, und Wieso kennst du dich bei mir zu Hause so gut aus?" Kilian lächelte, ignorierte jedoch die Fragen und meinte:„Was machen wir jetzt?" Wütend starte ich ihn an, und ließ mich in die Kissen sinken. Da fing Kilian erneut an zu lachen „Was ist daran so lustig? Du beantwortest mir keine Fragen, dabei halte ich mich schon zurück. Also wenn du hier bleiben möchtest, dann musst du Mal mit ein paar Antworten herausrücken", stieß ich wütend hervor. ,,Wie wäre es wenn ich dir etwas zu essen hohle, und wir dann etwas Spanisch üben, im Gegenzug hohle ich dich am Wochenende ab und du kannst mir zwei Tage lang Fragen stellen.", Sagte er in einem Ton als wäre er selbst total überzeugt von seinem Vorschlag.

Dann lief Killian nach unten und war wenige Zeit später jedoch auch schon wieder da, beladen mit einem Teller voller belegter Brote. Bestürzt über den Plötzlichen Hunger, welcher in mir Aufstieg und dem Gedanken das ich schon lange nichts mehr gegessen hatte, machte ich mich über die Brote her. Erst als ich alle verdrückt hatte, fiel mir auf in welchem Tempo Killian diese zubereitet haben musste, und das dies absolut unmöglich war, schließlich kannte er sich doch gar nicht im Haus aus. Während wir spanisch übten ging mir dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf.
Am Abend hörten wir wie die Haustür aufgeschlossen wurde, was bedeutete das meine Mutter sich entschlossen hatte auch mal nach Hause zu kommen. Wir ließen uns davon aber nicht stören, sondern übten fleißig weiter. Erst als es nach zehn Minuten an der Tür klopfte, unterbrachen wir unseren Eifer und ich rief meiner Mutter ein „Okay" zu. Als sie eintrat sah sie geschockt zu Killian, welcher neben mir auf dem Bett saß, mein Bein hatte ich auf einen Stuhl gelegt. Und bevor meine Mutter etwas sagen konnte, stand Kilian auf und stellte sich höflich vor:„Guten Tag Frau Killing, ich bin Kilian Cullen, ich helfe ihrer Tochter bei Spanisch, und habe ihr im Krankenhaus Gesellschaft geleistet." Doch meine Mutter bekam noch immer keinen Ton heraus, sondern starrte ihn weiter an, also begann ich zu reden:„Mum. Er ist der Sohn von Dr. Cullen." „Ich glaube ich muss jetzt gehen. Wenn etwas ist, Ruf einfach an. Ich hohle dich...", doch weiter kam er nicht denn ich trat ihm mit meinem Gesunden Fuß auf den seinen, und zeigte mit einer Kopfbewegungen auf meine Mutter. Kilian nickte, ging zur Tür und sagte erst zu meiner Mutter, dann zu uns beiden:,, Es war schön sie einmal kennen zu lernen, aber ich muss mich leider dennoch verabschieden, ich werde vermutlich bereits erwartet" Er verabschiedete sich und verließ das Zimmer nur wenige Sekunden später hörte ich wie die Haustür ins Schloss fiel, und der Motor seines Autos anging. Noch immer Geschockt schaute meine Mutter an die Stelle wo eben noch Killian gestanden hatte, doch nun Schweifte ihr Blick zu mir. Plötzlich kam sie auf mich zu und fiel mir um den Hals:„ Ich bin so froh das dir nichts Passiert ist, was sollte ich denn ohne Dich machen?" „Wofür brauchst du mich bitte?! Du hast doch deinen neuen Freund, er ist dir doch wichtiger, sonst wärst du doch ins Krankenhaus gekommen, wie es jede Mutter gemacht hätte, aber stattdessen war Killian da, denn ich zwar noch nicht lange kenne, dem ich aber anscheinend wichtiger bin als dir!!!?", Schrie ich sie an, und ließ meiner Wut, die sich seit dem Morgen angesammelt hatte freien Lauf. Betreten schaute meine Mutter zu Boden, als ich meine Krücken nahm und mühsam aus meinem Zimmer humpelte, ich schaffte es tatsächlich die Treppe herunter und zog mir meine Jacke an, oben hörte ich meine Mutter rufen, doch dies ignorierte ich, ich öffnete die Tür und ging in den Mittlerweile dunklen Abend hinaus, ich umrundete das Haus und ging in den Wald hinein, vielleicht war es dumm in diesem Zustand im Dunkeln Wald herum zu irren. Nein, es war auf jeden Fall dumm, doch ich musste weg von meiner Mutter, welcher ich scheinbar nichts bedeute.

Aus Alt Mach Neu (Biss)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt