17.

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Schweigend gingen wir zurück zur Schule, wo wir gerade rechtzeitig mit dem Klingeln ankamen. Wir verabschiedeten uns und gingen dann in unsere Jeweiligen Kurse.

Nach dem Unterricht ging ich zum Pausenhof, wo ich auf die anderen wartete, mit denen ich dann zurück zu ihrem Haus fahren sollte. Kurz darauf kamen dann sie dann und wir machten uns auf den Weg. Während der Fahrt unterhielten sie sich, doch ich hörte nicht zu. Sollte ich echt mit meiner Mutter reden? Doch diese Entscheidung wurde mir auch schon abgenommen, denn als ich wenig später mit den anderen im Wohnzimmer des Cullen Hauses saß, klingelte das Telefon und Carlisle nahm ab. Er redete kurz mit der Person am anderen Ende der Leitung und reichte mir schließlich das Telefon mit den leisen Worten:„Deine Mutter. Sei nicht zu streng mit ihr" ich lächelte dankbar und nahm den Hörer entgegen. Wie auf Knopfdruck standen die anderen auf und gingen aus dem Raum nur Melina zögerte kurz, folgte dann aber schließlich den anderen auch aus dem Raum. Vorsichtig legte ich den Hörer an mein Ohr und fragte:„Mum?" „Lorena, bin ich froh das es dir gut geht, ich habe mir solche Sorgen gemacht!", rief sie erleichtert in das Telefon. „Ach echt? Dafür das du dich aber echt spät gemeldet.", erwiderte ich im bemüht ruhigen aber doch vorwurfsvollem Ton. „Ich hatte mit Mark telefoniert, er...", versuchte sich meine Mutter daraufhin zu rechtfertigen, doch ich unterbrach sie:„Klar hast du Mark angerufen, hattest schließlich sturmfreie Bude was?" "Schatz lass es mich erklären, er ist nicht ran gegangen", brachte sie die Worte hervor, und man konnte hören, das sie weinte. Doch das ließ mich kalt, schließlich war sie selber an dem ganzen Schuld: „Ach, wie konnte er dir das nur antun?" „Engel, komm bitte nach Hause, dann können wir über alles reden", bat Sie daraufhin, worauf ich nur trocken auflachen konnte:„Reden möchtest du also? Dafür müsstest du aber zu Hause sein, aber hey warte Mal, das bist du nie. Und jetzt komm mir nicht mit irgendwelchen ausreden. Ich komme jedenfalls nicht nach Hause. Jedenfalls noch nicht." Dann legte ich auf und sank weinend in mich zusammen. Da spürte ich wie jemand seinen Kalten Arm um meine Schultern legte und als ich meinen Kopf drehte sah ich Esme, welche sich neben mich gesetzt hatte. Sie sagte nichts, sondern saß einfach nur neben mir und streichelte beruhigend über meinen Rücken. Als ich mich dann schließlich beruhigt hatte und mich ihr zuwandte lächelte sie mich aufmunternd an und fragte mit ruhigem Ton:„Möchtest du reden?" Nach kurzem Zögern erwiderte ich dann mit zitternder Stimme:„Danke, aber ich glaube das kann ich nicht. Noch nicht." „Ist Ok, Wenn es dir besser geht, wartet Alice in ihrem Zimmer zum Lernen auf dich. Wir bereiten dir in der Zeit ein Zimmer für die nächsten Tage vor.", erwiderte Esme nun liebevoll und ich lächelte sie dankbar an:„Danke für alles. Ich weiß nicht wie ich mich revanchieren kann. Wenn ich irgendwas machen soll, könnt ihr mir das sagen, ich würde euch gerne helfen." „Wir machen das doch gerne. Erhol du dich jetzt erst einmal von deinen Unfällen und dann schauen wir weiter", meinte Esme und stand auf. Auch ich stand auf, nahm die Krücken und machte mich auf den Weg zu Alice. Schließlich würde morgen der Spanisch Test sein und ich musste noch eine Menge dafür lernen.

Sachte klopfte ich an die Tür, als ein sanftes herein ertönte und ich in das große Zimmer trat. Dort saß Alice bereits an ihrem Schreibtisch, während Jasper auf dem Bett lag und in einem Buch las. Nun schauten die beiden in meine Richtung und mir viel plötzlich auf, dass mein Gesicht ziemlich verheult aussehen musste. "Ähm, dürfte ich eventuell euer Bad benutzen?", Fragte ich etwas schüchtern. "Klar, du weißt ja wo es ist ", antwortete Jasper mit einem Lächeln, welches vermutlich jeden verzauberte und in seinen Bann zog, der es sieht. Zumindest ging es mir so.
Schnell ging ich in das Badezimmer und schaute in den Spiegel. Tatsächlich konnte man deutlich erkennen, dass ich geweint hatte. Schnell öffnete ich den Wasserhahn und fing an mein Gesicht zu waschen, bis wenigstens die Spuren, welche Tränen ja hinterließen nicht mehr zu sehen waren. Dann verließ ich das Badezimmer wieder und ging zu Alice an den Schreibtisch. Doch diese stand in dem Moment auf und verschwand in ihrem Ankleidezimmer. Verwirrt schaute ich ihr hinterher, dann wandte ich meinen Blick Jasper zu, welcher mich nur anlächelte und das Ganze zu beobachten schien. Da trat Alice auch schon wieder zu uns, mit einer großen Kiste in der Hand, und sagte:„Das sind ein paar Sachen drinnen, die du die nächsten Tage brauchen könntest. Kleider, Accessoires, Schminke und so. Aber wir werden dir dennoch ein paar Sachen besorgen müssen." „Ich habe doch alles bei mir zu Hause, das kann ich mir doch holen, wenn meine Mutter Arbeiten ist", kam mir der Gedanke, und nach etwas Überredung konnte ich sie dann dazu überreden. Dann verließ Alice erneut den Raum, noch immer mit der Kiste in der Hand und ich wandte mich lachend an Jasper, welcher uns noch immer amüsiert beobachtete:" Ist sie eigentlich immer so aufgedreht?" "Für gewöhnlich noch stärker", erwiderte er lächelnd. Aus seinen Worten sprach so viel liebe, das man sie fast spüren konnte. "Wieso bist du eigentlich nicht mit deinen Brüdern unterwegs?", fragte ich nun wieder etwas schüchtern. Doch da kam Alice wieder, diesmal ohne Kiste, und setzte sich an den Schreibtisch, dann klopfte sie auffordern auf den Stuhl neben sich, auf welchem ich dann kurz darauf platznahm. Dann fingen wir an. Wir lernten lange, während Jasper sein Buch durch lass und sich dann zu uns gesellte. Es war schon dunkel als es an der Tür klopfte und Kilian ins Zimmer trat:„Ich wollte Lorena in ihr neues Zimmer bringen." Er kam zu uns und schaute auf das Heft, welches vor uns lag und fragte lächelnd:„Wart ihr fleißig?" „Kann man so sagen, Lorena hat Talent und macht große Fortschritte, den Test morgen dürfte sie alle Mal schaffen", antwortete Alice lächelnd. Ich packte schnell meine Sachen zusammen, und ging mit Kilian zur Tür, dort blieb ich noch einmal stehen und bedankte mich bei Alice und Jasper für die Hilfe, bevor ich mit Kilian durch den Flur lief. Wir kamen zu einer Tür, welche direkt neben der von Kilians Zimmer lag, an die ich mich jedoch nicht erinnern konnte. Er öffnete die Tür und dahinter lag ein mittelgroßes Zimmer mit einem Sanften Apriko-Farbenen Anstrich und einer Fensterwand. In dem Zimmer Stand eine Kommode, ein großer Kleiderschrank, ein Standspiegel, ein Schreibtisch und ein großes Himmelbett auf welchem die Kiste von Alice stand. Wir traten ein und ich schaute mich staunend um. Dann fragte ich:" Wo kommt das Zimmer auf einmal her?" "Ach das ist mein altes Ankleidezimmer, es war aber total unnötig, da ich gar nicht so viele Klamotten hatte, und deshalb haben wir es vor einer Weile in ein Gästezimmer umfunktioniert, und jetzt ist es dein Zimmer.", Antwortete er und ging zu dem Bett. "Aber...", wollte ich wiedersprechen, doch Killian unterbrach mich:„Esme hat dir was zu essen gebracht. Du solltest dich beeilen bevor es kalt wird." Dann lächelte er mich an, und prompt versank ich in seinen Augen. Doch kurz darauf riss er mich wieder in die Realität:„Morgen nach der Schule fahren wir dann zu dir und holen dir noch ein paar Sachen, glaub mir ich kann dir nicht verübeln, das du lieber deine eigenen Sachen anziehen möchtest, obwohl dir das sicherlich auch stehen würde" Als er das sagte zog er gerade ein Hauteng wirkendes Blaues Kleid aus der Kiste, welches nur bis Mitte der Oberschenkel zu gehen schien. Verlegen musste ich lächeln, machte mich dann aber schnell über das Essen her, was neben meinem Bett auf einem Beistelltisch stand.

Als ich mit essen fertig war, fragte mich Killian mitfühlend:„Alles ok bei dir? Ich habe von deinem Telefonat gehört" „Ja alles gut. Es wäre halt alles so einfach wenn es Mark nicht geben würde." Kilian legte wie bereits am Morgen seine Hand auf meine, und nach kurzem Zögern gab ich mich dem verlangen hin, meinen Kopf zögernd auf seine Schulter zu legen. Ich spürte wie er seinen Kopf drehte, mir einen Kuss auf die Haare gab und flüstert:„Wir sind für dich da."

Aus Alt Mach Neu (Biss)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt