şïхŧεεŋ

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„Alter, hab ich einen Hunger!", stellt Taehyung fest, als die beiden sich wieder einigermaßen beruhigt haben.

Jeongguk's Herz rast immer noch vom ganzen Adrenalin, was zugegebenermaßen auch etwas an Taehyung liegt. Er hat den Blauhaarigen bis jetzt noch nie ernsthaft lachen gesehen und gleich als feststand, sie haben den Blondhaarigen abgehängt, hat sich ein breites Lächeln auf das Gesicht des Älteren geschlichen und in Jeongguk's Augen sogar der Sonne am Himmel Konkurrenz gemacht, soweit er eben in Taehyung's Gesicht sehen konnte.

Ein Lächeln steht ihm viel besser..

„Zur Feier des Tages wäre ich dafür, wenn wir diesen schönen Start in den Tag mit einem guten Frühstück auskosten, findest du nicht? Ich lade dich auch ein."

„Aber du hast doch gar kein Geld dabei?", zieht Jeongguk verwirrt die Augenbrauen zusammen und erkennt nach wie vor das fröhliche Funkeln in Taehyung's Augen, als er zu ihm sieht.

„Wir können doch wenigstens so tun?"

Sofort entflieht Jeongguk ein kleines Kichern und er nickt schließlich mit dem Kopf. Wenn Taehyung das möchte, dann soll es eben so sein. Er ist im Moment viel zu gut drauf als das Jeongguk ihm seine gute Laune zerstören möchte. Auch der Vorfall auf dem Rastplatz ist plötzlich wie vergessen.

Wenn er bloß wüsste, das sein süßes Gekicher insgeheim ein ungewohntes Gefühl in Taehyung's Magengegend entflammt. 

Der Ältere schiebt es jedoch auf seinen Hunger, er kann seinen Bauch nämlich deutlich knurren hören. Seine letzte richtige Mahlzeit ist immerhin schon etwas her, also hält er sich an die Straßenschilder, die die nächste Raststätte anzeigen. 

Nach knapp 10 Minuten ist diese auch erreicht. Es ist ein gepflasteter Platz zwischen unzähligen Bäumen, die dem angrenzenden Wald anliegen, gefolgt von dem kleinen Diner, dass sich inmitten des Parkplatzes befindet.

Die beiden Jungs schnallen sich ab und der frische Frühlingsduft kommt ihnen entgegen, als sie die Autotüren öffnen.

„Ich liebe diesen Geruch", schwärmt Jeongguk und schließt für einen kurzen Moment die Augen. Jetzt hört er auch endlich die ganzen Vögel.

„Riecht halt nach ein paar Blumen", zuckt Taehyung bloß mit den Schultern und beobachtet den Braunhaarigen, wie er inmitten eines Parkplatz steht, den Kopf leicht nach oben gestreckt, sodass seine Nase auf den Himmel zeigt und die Augen entspannt geschlossen. Diese öffnen sich sogleich wieder, als er die Worte des Älteren vernimmt. Beide schauen sich stumm an, Jeongguk schenkt  ihm dabei einen verständnislosen Blick, jedoch belassen es beide dabei. 

Diskutieren möchte weder Jeongguk noch Taehyung, die beiden würden aber noch viel voneinander lernen, das steht fest.

Während Taehyung nämlich die unsensible Art Mensch ist und Jeongguk zeigen wird, das man in im Leben vorsichtig sein sollte, ist Jeongguk eher der Verträumte und hat sich vorgenommen Taehyung beizubringen, dass allein die kleinsten Dinge einem Moment sein eigenes individuelles Detail verpassen können.

Ein tiefes Grummeln ist aus dem Bauch des Älteren zu hören und er seufzt. „Lass uns jetzt einfach rein, sonst musst du eine neue Person retten die dich ans Meer fährt, weil diese hier", Taehyung zeigt auf sich selbst und seinen Magen, „verhungert ist."

„Natürlich", schüttelt Jeongguk schmunzelnd den Kopf und läuft vor. Ihr Weg bringt sie über eine kleine, breite Steintreppe, welche direkt zum Eingang des Lokals führt.

 „Mhh, woah~", verlässt es Taehyung's Lippen, als er die ganzen Auswahlmöglichkeiten an der Anzeigetafel liest. „Wie soll man sich da entscheiden?"

Jeongguk muss dem Blauhaarigen zustimmen. In der kleinen Raststätte gibt es koreanische, aber auch internationale Spezialitäten - sehr wahrscheinlich für die ganzen Touristen, die hier einen Stopp machen.

„Wir könnten Nummer 4 nehmen? 'Menü, bestehend aus Reisbrei mit Geflügel und gebratenem Gemüse, serviert mit Kimchi und einer Kanne Bori-cha' hört sich doch ganz gut an oder?", liest Jeongguk vor und sieht fragend zu dem Älteren, welchem beinahe das Wasser im Mund zusammenläuft.

„Also teilen wir uns das?"

„Ja, ich dachte schon? Da steht es reicht für 3 Portionen und ich bin fest davon überzeugt, dass du mehr Hunger hast als ich."

„Okay", stimmt Taehyung zu und Jeongguk drückt ihm etwas Geld in die Hand. „Gut, ich bin kurz im Bad, bestell du ruhig schon mal und such einen Platz".

Für einen Moment blickt Taehyung auf die Scheine in seiner Hand und sieht Jeongguk nach, welcher gerade hinter der Tür zu den Toiletten verschwindet. Natürlich hatte er durch seine Geschäfte Summen an Geld in den Händen, jedoch ging mindestens die Hälfte dafür drauf, neue Ware bei anderen zu kaufen, die er dann wiederum teurer an neue Kunden verticken konnte. 

Netto blieb ihm also nicht besonders viel, weil er auch noch einige Rechnungen aus der Vergangenheit zu begleichen hatte. Das was er gerade also in der Hand hält, entspricht ungefähr dem Betrag, den er sonst auf eine ganze Woche aufteilen muss.

Etwas unentschlossen bestellt er schließlich Jeongguk's Vorschlag und läuft, nachdem er mit einem etwas mulmigen Gefühl bezahlt hat, mit dem vollen Tablett auf einen kleinen Tisch direkt neben den großen Fenstern zu, durch welches man freie Sicht auf den Wald hat.

Es kostet ihn große Selbstbeherrschung, nicht direkt über das Essen herzufallen, als ihm der leckere Duft in die Nase steigt. Solch ein ausgiebiges Gericht hat er zuletzt gegessen, als er noch bei seinen Eltern gewohnt hatte, weswegen ihn der Anblick unwohl den Magen verdreht, als dieser ihn an früher erinnert.

Er wird aber sofort aus seinen Gedanken gerissen, als sich nicht viel später eine zierliche Person vor ihn auf den Stuhl fallen lässt und ebenfalls mit großen Augen das Essen betrachtet.

„Worauf wartest du denn? Das steht hier nicht zum Anschauen", lächelt Jeongguk Taehyung an und reicht diesem die Stäbchen. Wie auf Kommando hat der Blauschopf diese in der Mitte gebrochen und beginnt, etwas von dem Kimchi zu essen, bevor er sich dem Brei zuwendet und diesen beinahe verschlingt.

„Taehyung", kommt es etwas streng aus Jeongguk und augenblicklich sieht Taehyung fragend von seiner Schüssel auf. Der Anblick ist schon etwas witzig, das muss der Jüngere zugeben, denn ein kleines Lächeln ziert sein Gesicht. 

„Mach langsam, sonst bekommst du noch Bauchschmerzen."

Der Blauhaarige ist völlig überrumpelt von dieser Fürsorge, die Jeongguk ihm gerade zeigt und nickt zögernd, bevor er sein Esstempo verlangsamt. Warum er auf den Braunhaarigen hört weiß er auch nicht; er ist es wahrscheinlich einfach nicht gewohnt, dass sich jemand um ihn sorgt. Auch wenn es an sich eine eher unbedeutende Bitte ist, ganz tief im Inneren ist es dem Älteren doch nicht so bedeutungslos, wie er womöglich zugeben würde.

Damit beginnt dann auch Jeongguk zu essen und die beiden Jungen umgibt ein angenehmes Schweigen, begleitet von leisem Schmatzen und Musik, die aus dem Radio ertönt.

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ᴅᴀɴᴅᴇʟɪᴏɴs↱ᵗᵃᵉᵍᵍᵘᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt