Und da liege ich. Meine Augen, die vom Wachsein brennen auf die Decke gerichtet. Meine Gedanken bei dem Jungen, in welchen ich mich in so kurzer Zeit verliebt habe und meine Ohren widmen sich ganz der Musik von Claude Debussy. Ich liebe klassische Musik schon seit ich denken kann und wollte daher schon früh ein Musikinstrument lernen. Leider hat das bis heute nicht so wirklich geklappt.
Ein lautes piepen holt mich wieder aus meinen Gedanken und ich bemerkte erst jetzt, dass ich die ganze Nacht wach gelegen habe. Sofort höre ich laute Schritte, die auf mein Zimmer zukommen und sofort stehe ich auf, um zu signalisieren, dass ich wach bin. Kaum stehe ich geht meine Zimmertür ein Spalt auf und ich höre nur meine Mutter sagen „Serena aufstehen! Es wird ein anstrengender Tag für dich sein". Mit dem beenden dieses Satzes schließt sie die Tür sofort wieder, ohne eine Antwort zu bekommen. Sie hat Recht, heute wird ein sehr anstrengender Tag. Heute ist der Tag auf den ich jahrelang hingearbeitet habe, heute fängt mein Leben erst an. Zumindest ein Stück davon. Das College. Nach zahlreichen Gesangstunden und viel Mühe wurde ich an der New York University angenommen. Und wenn ich von Mühe spreche, war es wirklich verdammt viel Mühe. Meinen halben Tag habe ich damit vergeudet zu singen und sogar zu tanzen, um an dieser Schule angenommen zu werden. Ich habe tagtäglich viele Stunden gelernt, um meinen perfekten Notendurchschnitt beizubehalten. Was nicht immer leicht war. Mit dem Satz „Serena, mach dich jetzt fertig" werde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich merkte, wie meine Mutter vor mir stand. Ihr schwarzes Haar war zu einem Dutt nach hinten gebunden und sie hatte ein Kleid an, was ich ihr letztes Weihnachten geschenkt habe. Die wahre Geschichte zu dem Kleid ist, dass ich vergessen hatte ihr etwas zu schenken, also hab ich in meinem Kleiderschrank so lange gesucht, bis ich etwas gefunden hatte, was ihr gefallen könnte. Ihr ist es bis heute nicht aufgefallen. „Ja ja." gab ich ihr nur als Antwort und ging sofort in das Bad, welches gegenüber von meinem Zimmer lag. Heute war ein besonderer Tag, also verbrachte ich sehr viel Zeit im Bad und bemerkte garnicht, wie oft mein Handy vibrierte. Ich sah auf mein Handy, um zu sehen, wer mir tausende von Nachrichten schrieb. Hey S! Fährst du nicht heute nach New York? Kann ich vielleicht nochmal vorbeikommen, bevor du fährst? Mein Herz schlägt höher, als ich lese von wem die Nachricht ist. Sie ist von Paul. Paul, der Junge an dem ich pausenlos denken muss, seit unserem Kuss vorgestern, zu meiner Abschiedsparty. Na gut. Party würde ich es nicht nennen, es kamen ein paar Freunde und Verwandte. Aber es war trotzdem schön, einfach nur weil Paul da war. Ich kenne Paul erst seit ein paar Wochen, aber er war mir sofort sympathisch. Er liest genauso gerne, wie ich und versteht meinen Humor ansatzweise, nicht so wie die meisten in meinem Umfeld. Mein Humor ist sehr speziell. Nach langem überlegen, was ich Paul schreibe antworte ich ihm flüchtig Hey! Na klar, ich bin aber nur noch eine Stunde hier, also beeil dich besser :P.
Als ich aus dem Bad herauskomme und die Treppen herunterlaufe, höre ich eine männliche Stimme, die sich nicht wie die meines Bruders anhört, aber auch nicht die meines Vaters. Bis ich schließlich begreife, dass es Pauls Stimme ist. Ich folge sofort der Stimme durch unser großes Haus. „Du hast Besuch" sagte meine Mutter und zeigte auf Paul mit einem Stirnrunzeln. Ich sah sie mit einem warnenden Blick an, dass sie doch bitte freundlich sein soll, aber sie tut so als würde sie es nicht sehen. „Hey Paul. Woah du bist aber ganz schön schnell hier hergekommen" sagte ich mit einem leichten grinsen im Gesicht. „S. Du hast mir vor einer Stunde geantwortet" sagte er und lachte. Ich merke wie ich rot werde und gucke blitzartig auf mein Handy, um auf die Uhr zu sehen. Er hat recht, war ich so lange in Gedanken versunken? „Naja, das ist nicht der Grund, wieso ich hier bin. Können wir reden? Allein?" ich nicke ihm zustimmend zu und signalisiere, dass er mir folgen soll. Ich schiebe die Veranda Tür auf und setze mich auf die Hollywood Schaukel, welche ich als kleines Kind geliebt habe. Paul betrachtet mich erst, bevor er sich setzt. Heute habe ich mich besonders hübsch angezogen. Ich habe mein braunes Haar eingedreht und habe mich leicht geschminkt, dazu ein blaues Kleid mit kaum Ausschnitt. Paul sieht mir ganz tief in die Augen, guckt dann aber in meinen Garten und atmet aus. „Serena, was war das auf der Party?" sagt er, ohne mich auch nur anzusehen. Ich sehe ihn an, um aus seinem Blick herauszufiltern, was er damit meint „Ich meine, was sollte der Kuss? Serena, ich will mir da keine falsche Hoffnungen machen, du bist so schnell gegangen, als ich dich geküsst habe und ich weiß nicht, wie ich das.." Paul sieht mich wieder an und ich setze an mit einem Lächeln, was bei jedem Wort breiter wird „Hast du gerade gesagt, dass du mich magst?". „...ja..wie kann man dich...auch nicht mögen.." ohne zu zögern küsse ich ihn und ich weiß, dass es das richtige ist, da er ihn sofort erwidert. Wieso passieren immer die besten Dinge, wenn man gerade dabei ist auf das College zu gehen? Selbst meine Eltern haben sich erst lieben gelernt, als mein Dad auf dem College war.
Hand in Hand gehen Paul und ich herein, um die frohe Botschaft zu verkünden, dass wir nun ein Paar sind. Ja ein echtes Paar. Ich. Die die nie etwas mit Liebe zutun haben wollte, bevor sie 25 ist. Nun stehe ich hier mit 17 Hand in Handy mit Paul, den ich erst seit ein paar Wochen kenne. Meine Mutter ist kaum begeistert, aber das ist sie nie. Als ich meinen Abschluss gemacht habe, bekam ich nicht einmal ein Herzlichen Glückwunsch! Hast du toll gemacht! stattdessen hat sie gefragt, ob ich schon weiß, was ich als nächstes machen möchte.
Eine Stunde später
Nun versucht neben Finn und Dad sogar Paul mich davon zu überzeugen, dass es im Umfeld von Cleveland auch gute Universitäten gibt. Es ist süß, wie es alle drei gleichzeitig versuchen. Aber ich habe mich entschieden. Jetzt fängt mein Leben erst richtig an denke ich mir jedes Mal, wenn sie mich überreden wollen.
Nach langem verabschieden und vielen Tränen, meinerseits setze ich mich in mein Auto und fahre los. Es ist eine sehr lange Strecke nach New York, deshalb hab ich mir viel Proviant eingepackt und tausende von Liedern heruntergeladen, um bei Stimmung zu bleiben. Während der ganzen Fahrt habe ich ein Lächeln auf den Lippen. Und das nur wegen Paul. Er hat mir versichert, dass er mich oft besuchen kommt und er nachkommen wird, sobald er kann. Paul ist an einer anderen Highschool gewesen und hat die Prüfungen verhauen, also muss er sie noch einmal schreiben. Mein Beileid an ihn. Auf halber Strecke mache ich eine kleine Pause und stelle mich an eine Tankstelle und esse etwas. Ich merke, wie mein Handy vibriert und lese eine Nachricht von Paul Vermisse dich jetzt schon <3. Mein Grinsen wird immer breiter, als wir beginnen uns mit Smileys zuzuschreiben. Nach dem Thema Wer findet den unnötigsten Smiley. Nach langem hin und her höre ich einen Mann hinter mir „Willst du da ewig mit deinem Auto stehen, oder was ist dein Problem" rufen. Ich gucke mich suchend um, bis ich einen Mann mit schwarzen Haaren auf mich zukommen sehe. Na toll. Ich bin noch nichtmal in New York und sofort ist jeder von mir genervt. „Was?" mehr kriege ich einfach nicht raus. „Du hast mich schon verstanden, ich suche hier seit einer halben Stunde einen Parkplatz" er deutet mit seinem Finger auf ein Auto. „Und mir ist aufgefallen, dass du hier schon verdächtig lange stehst und auf dein Handy glotzt".
Ich sehe ihn mit großen Augen an und gucke mich auf den Parkplatz um. Er hat Recht. Ich war so vertieft in Pauls Nachrichten, dass ich garnicht bemerkt habe, wie sich der Parkplatz füllte. „Sorry. Ich wollte sowieso gerade weiterfahren" fahre ich ihn an, da er auch nicht sonderlich freundlich zu mir war. „Gut so. Man muss auch ein wenig Rücksicht auf andere nehmen" was dieser junge Mann dort sagte, brachte mich so zur Weißglut „Das kann man von Ihnen aber auch nicht behaupten. Sie kommen auf mich zu, um mich unfreundlich zu bitten, den Parkplatz freizugeben?". Ich sehe seine Desinteresse, welche mich nur noch wütender macht. Ich höre ein Auto, welches auf den mysteriösen Fremden und mich zukommt. Daraus brüllen Leute „DAMON! ES REICHT JETZT DU HAST DIE WETTE GEWONNEN" ich sehe den Mann vor mir geschockt an, doch er grinst mich nur an und sagt „Danke" und verschwindet in das Auto, in welchem er viele Handschläge zubekommt und wegfährt.
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Him
RomanceDie junge Serena Samuels hat ihr Leben gerade erst richtig angefangen. Alles war perfekt, bis sie auf den Bad Boy Damon Gallagher trifft. Welcher ihr Leben ziemlich beeinflusst, ohne dass sie es merkt. Doch beeinflusst er ihr Leben positiv oder zers...