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Nur einen Wimpernschlag entfernt, liegt der Junge auf dem Boden und Damon auf ihm. Er schlägt auf ihn ein und Sarah und ich stehen daneben und wissen nicht, was wir tun sollen. Bis ich schließlich auf Damon zu renne, um ihm von dem Jungen wegzubringen. Als ich bemerke, dass er mit mir ohne zu zögern mitkommt bin ich erleichtert, ich dachte er würde eine blöde Bemerkung machen und weiter auf den Jungen einschlagen. Als ich mit Damon aus dem Zimmer herauskomme sagt er laut „Dieser verdammte...er war schon die ganze Zeit auf sie scharf..". Ich bringe ihn schnell aus dem Wohnheim heraus zu meinem Auto, damit ich ihn weiter weg davon fahren kann, es soll nicht schon wieder passieren, dass er jemanden zusammen schlägt. Als ich merke, wie er sich auf die Fahrt in das nirgendwo abgeregt hat, frage ich ihn wer das war. „Das ist Kyle." nach einem kurzen seufzen beginnt er wieder „..es ist ihr Ex, sie hatte ihn eigentlich für mich verlassen, aber anscheinend lief da noch was. Du musst wissen, dass Kyle und ich beste Freunde vor Sarah waren.." ich bringe nur ein „Oh.." heraus, aber das scheint ihm zu reichen. Er sieht mein Radio an und ich merke erst jetzt, dass Musik läuft. Er schaltet, ohne zu fragen das Radio lauter und summt leise mit und guckt nicht vom Radio weg. „Ich mag den Song, wie heißt der?" fragt er mich schließlich. Ich sehe ihn kurz an und sage dann „Uhm, ich glaube, wenn ich mich nicht irre XO von Eden. Tatsächlich mag ich das Lied auch, es hat so eine beruhigenden Wirkung" sage ich und lache „Das klingt so bescheuert" füge ich hinzu. „Nein, finde ich auch voll und ganz" sagt er und lächelt mir zu. Vielleicht war meine Meinung zu ihm falsch und er ist wirklich ein netter Mensch?

Nach orientierungslosem fahren fragt Damon „Wohin gehen wir jetzt, ich hab mich jetzt ein bisschen abgeregt". Ich sehe zu ihm rüber, er sitzt auf meinem Beifahrersitz, wie ein Haufen Elend. Er fährt sich andauernd durch sein schwarzes Haar und er versucht ruhig zu bleiben, obwohl er wahrscheinlich gerade niemanden bei sich haben will. „Ich weiß nicht so genau, kennst du irgendwelche Plätze wohin man gehen könnte?" sage ich mit meinem Blick strickt auf die Straße gerichtet. Ich merke, wie er überlegt den Finger in die Höhe hebt ihn aber wieder senkt. Bis er wieder ansetzt „Warst du schon einmal auf dem Empire State Building? Die Sicht auf New York ist nachts der Wahnsinn" ich sehe ihn an und er sieht sofort, die Freude in meinen Augen und sofort fängt er an zu lächeln. „Ich wollte schon immer auf das Empire State Building, schon seit ich klein war wollte ich dorthin". Ich denken, man sieht mir meine Begeisterung an, die ganze Zeit grinse ich und freue mich auf den Weg zum Empire State Building. Damon spielt mein Navi, sodass wir uns kaum verfahren. Es dauert ein bisschen bis wir angekommen sind, da es viel Stau gibt und generell ist der Verkehr in New York sehr hektisch. Endlich angekommen vor dem Gebäude, komme ich aus dem Staunen schon garnicht mehr raus . „Mein Nacken tut weh, aber ich kann nich aufhören nach oben zu gucken" sage ich zu Damon aber er lacht nur und sagt sarkastisch „Daran musst du dich jetzt wohl oder übel gewöhnen". Als wir mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform fahren, wird mir ganz übel bei den steigenden Zahlen der Etagen. Als wir endlich aussteigen können und ich die Aussicht sehe, bin ich sprachlos. Ich beachte Damon nicht, der mich am Arm auf eine Bank setzt. „Das..das ist alles so...." „wunderschön? Ja da hast du Recht, New York ist bei Nacht am schönsten". „Es ist mehr als das" erwidere ich „Es ist, man sieht den Charakter der Stadt, bei Nacht sieht man die tollsten Dinge und nachts sieht man erst die wahre Stadt. Das wahre New York". Damon sieht mich erstaunt an und sagt „Aus welchem Buch hast du das denn geklaut, kitschiger ging es nicht" sofort streckt er mir die Zunge raus und ich verpasse ihn einen leichten Schlag gegen den Arm. Wir gucken uns noch lange die Stadt von oben an und reden ein wenig. Ich erfahre vieles Neues über Damon und beginne ihn langsam zu mögen. Er erklärt mir, dass er an der Columbia studiert, aber überlegt an die NYU zu wechseln, da die Seminare dort besser sind. Er erklärt mir auch voller Freude, wieso er es auf dem Empire State Building so liebt, was mich ziemlich überrascht. „Man kann hier oben einfach abschalten und der Ausblick ist fantastisch, hier oben kann man gut nachdenken"  meinte er. Nach langer Unterhaltung beginnt mein Handy zu vibrieren. Paul ruft an. „Entschuldige, da muss ich rangehen" ich stehe auf und gehe ein bisschen weiter weg von Damon, der immer noch auf der Bank sitzt.

HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt