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Ich werde von einem lauten piepen geweckt, mein Wecker. Ich schlage blitzartig auf ihn ein, damit ich Damon nicht wecke. Aber als ich neben mich sehe, ist er weg. Wann ist er gegangen? Es ist sieben Uhr morgens und er sieht nicht wirklich, wie ein Morgenmensch aus. Als ich gerade aufstehen will, um zu duschen, höre ich wie jemand an meiner Zimmertür klopft „Moment!" sage ich laut. Ich sehe mich kurz im Spiegel an und öffne anschließend die Tür. Paul steht dort, er sieht furchtbar aus. Als ob er die ganze Nacht über geweint hätte. „Serena, es tut mir so leid, ich hätte nie an dir zweifeln dürfen!" er geht an mir vorbei und ich sehe ihn mit großen Augen an. Ich will etwas sagen, doch er hebt die Hand, um zu signalisieren, dass er noch etwas sagen möchte „Serena, sag mir wer dieser Penner war, der dich angefasst hat und ich schwöre dir.." „Stop!" er sieht mich geschockt an „Du sollst diesen Jungen nicht verprügeln, oder sonst wen.." ich gehe ein paar Schritte auf Paul zu und nehme seine Hände „Du sollst einfach nichtmehr an mir zweifeln und mir vertrauen" ich sehe, wie Erleichterung in seinen Augen aufblitzt. „Also bist du mir nicht böse?" ich lächele ihn an und schüttele den Kopf „Nur ein bisschen vielleicht" daraufhin schenkt er mir ein Lächeln und küsst mich. Ich habe ihn echt vermisst und will mich nicht streiten. „Ich hab mir die ganze Nacht Vorwürfe gemacht und dachte schon es ist vorbei" beichtet er mir und setzt sich auf mein Bett. Auf das Bett, auf dem gestern ein anderer Junge und ich geschlafen haben. Ich fühle mich schlecht gegenüber Paul, er hatte die Nacht Schuldgefühle und ich hatte meinen Spaß mit dem Freund, oder eher Ex Freund meiner Zimmergenossin. „Es ist alles gut, Paul. Ich brauchte nur etwas Zeit für mich" er sieht zu Boden „Was ist?" „Ich dachte, dass du mich verlässt, weil ich nichtmehr rund um die Uhr vorbeikommen kann.." ich hebe sein Kinn an, damit er mich ansieht. Erst jetzt sehe ich, wie er Tränen in den Augen hat „Ich verlasse dich doch nicht, wegen so etwas blöden. Außerdem liebe ich dich und würde nicht einfach so mit dir Schluss machen" ich umarme ihn und merke, wie er lächelt. „Wirklich?" ich nicke mit dem Kopf und er küsst mich darauf. Erst jetzt merke ich, dass seine braunen Haare dunkler sind als sonst „Hast du dir die Haare gefärbt, oder etwas ähnliches" er lacht und antwortet „Hab eine Wette verloren, sind bescheuert aus, ich weiß" er fährt sich durch sein Haar, genau wie es Damon immer tut. Damon. Wo ist er eigentlich? Obwohl es eigentlich ganz gut ist, dass er gegangen ist, bevor Paul kam, sonst hätten sich seine Schuldgefühle nur noch mehr verstärkt. „Also ich mag es" ich fahre Paul durch die Haare und betrachte diese. Paul sieht währenddessen auf meinem Schreibtisch „Was ist das?" er zeigt auf eine Weiße Box „Ich weiß nicht" ich stehe auf und gehe zu der kleinen weißen Box, um sie zu öffnen. „Willst du die echt aufmachen? Was ist, wenn das eine Bombe ist?" ich sehe Paul skeptisch an „In meinem Zimmer? Einfach so? Obwohl ich die ganze Zweit hier drin war?" er merkt, wie blöd die Frage ist und sagt „Okay..hast Recht, mach schon auf!" ich lächele ihn an und öffne die Box anschließend. Meine Augen werden groß, als ich sehe, dass die Box eine Handy Box ist. Es ist ein brandneues Handy. Als ich das Handy in die Hand nehme, werden Pauls Augen genauso groß „Von wem ist das?" fragt er mich, ohne den Blick vom Handy abzuweichen „Ich weiß nicht, vielleicht von Mum" er sieht mich skeptisch mit einem deine-Mum-würde-dir-niemals-ein-Handy-einfach-so-schenken Blick an „Okey, stimmt auch wieder". In der Box entdecke ich einen Zettel, worauf steht Tut mir nochmal leid, wegen deinem Handy gestern. War schön dich beim Schlafen zu beobachten. Damon. Als ich den zweiten Satz lese, merke ich wie ich rot werde. „Was?" fragt mich Paul „Nichts, ich weiß nicht von wem das Handy ist, vielleicht Sarahs" Lüge ich und zeige auf Sarahs Bett. Bevor ich das Handy wieder in die Box lege, nehme ich den Zettel raus, so das Paul es nicht merkt und schmeiße ihn unbemerkt in den Papierkorb. „Komisch. Willst du vielleicht, was Frühstücken?" fragt Paul mich und steht von meinem Bett auf. Ich sehe nur auf die Uhr und bemerke, dass es schon viel zu spät ist. Ich muss noch duschen und mich fertig für mein erstes Seminar machen. „Seminar!" er sieht schockierend auf die Uhr und sagt anschließend „Können die nicht mal ausfallen?" er sieht mich mit großen Augen an. Ich seufze „Ich bin im ersten Semester, da will ich nichts verpassen" „Dann muss ich wohl gaaaanz alleine Frühstücken gehen, vielleicht lerne ich ja jemand kennen" ich sehe ihn böse an und schüttele den Kopf „Damn komm bitte mit, ich kann nicht oft herkommen" ich laufe kurz auf und ab, um schließlich mit einem „Na gut" zu antworten. „Trotzdem muss ich noch duschen" ich stecke ihm die Zunge raus und verschwinde in die Gemeinschaftsduschen. Während des Duschens muss ich an Damon denken, ich habe mein Handy schon längst vergessen und schon lange den Fakt, dass es irgend wo an der Upper East Side zu Matsch gefahren ist. Es war wirklich nett von Damon, mich aufzumuntern. Vielleicht schätze ich ihn einfach manchmal viel zu schlecht ein. Sarah meinte Damon studiert an der Columbia, vielleicht ist er in der Nacht in seine Wohnung zurückgekehrt. Von einer männlichen Stimme, die im gesamten Raum ertönt, werde ich aus meinem Gedanken gezogen. „Serena, bist du hier irgendwo?" erschrocken, dass mein Name gefallen ist, ziehe ich den Duschvorhang ein Stück vor, um meinen Kopf durchstecken zu können. „Hier" antworte ich und Paul kommt mit einem bedrückten Gesicht auf mich zu „Du solltest vielleicht doch alleine Frühstücken.." seufzt er „Ich muss wieder zurück nach Cleveland" ich sehe ihn mit großen Augen an und forme ein „Wieso?" mit den Lippen. Er sieht sich um „Kannst du dich beeilen, ich würde das lieber in deinem Zimmer besprechen" erst jetzt bemerke ich wieder, dass ich in der Dusche stehe und Paul somit in den Frauen Duschräumen. Ich nicke Paul zu und er geht in Richtung Ausgang, kurz vor dem Ende kommt ein Mädchen herein, was ihn ein spielerisches „Hey" gibt und stehenbleibt, um ein Gespräch anzufangen. Als Paul stehenbleibt, merke ich wie eifersüchtig ich werde. Wieso bleibt er stehen? Er sollte weiterlaufen und dem Mädchen gar keine Aufmerksamkeit schenken. Ich beschließe mich schnell abzutrocknen und mich anzuziehen, um in Pauls Richtung zu gehen, welcher immer noch mit dem Mädchen redet. Desto näher ich den beiden komme, desto früher bemerke ich, dass ich diesem blondem Haarschopf kenne. Es ist Lena. Ich stelle mich provokant ganz nah neben Paul und sage „Hey, Lena!" ein wenig bösartig, damit sie merkt, dass Paul vergeben ist. „Oh, hey Serena" sie sieht etwas beschämt aus und zeigt in Richtung duschen „Ich sollte jetzt besser duschen gehen, sonst komme ich noch zu spät" als sie geht sagt Paul „Schön dich kennengelernt zu haben" er guckt ihr noch eine Weile hinterher und merkt nicht, dass ich ihn böse ansehe und anschließend in mein Zimmer gehe. Alleine. Ich dachte immer, dass diese eifersüchtigen Teenies in Filmen überreagieren, nur bin ich nicht besser. Wieso guckt er ihr auch noch auffällig hinterher, was ist sein Problem? Bin ich vielleicht zu hässlich, oder was ist es? Ich nehme wütend meine Tasche und packe alle meine Bücher in diese. Das klopfen an meiner Tür ignoriere ich gekonnt. Ein letzter Blick auf die Uhr, sagt mir dass ich es nichtmehr zu meinem ersten Seminar schaffe, sodass ich erst zum zweiten gehen werde.

HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt