Kapitel 1

5.4K 189 12
                                    

Es war wieder einer dieser scheiß Tage. Am Morgen in der Schule hatte ich mich in Kleber gesetzt, dann wurde meine Trinkflasche mit Früchte-Tee in meinen Rucksack gekippt und zum Schluss habe ich in einen verschimmelten Apfel gebissen. Ich war auf dem Heimweg. Es schüttete und es war schon spät. Die Autos fuhren ab mir vorbei. Die Pfützen spritzten und machten mich dreckig. Leise und vorsichtig schloss ich die alte hölzerne Haustüre auf. Sie knarzte. Ich stellte meinen Rucksack ab, zog meine Schuhe aus und hing meine dreckige Jacke auf. Leise ging ich in die Küche. „Hi Mum", sagte ich. „Du bist zu spät", schrie sie mich an, drehte sich Ruck artig um und holte Aus. Im nächsten Augenblick schoss ihre Faust schon auf mich zu. Sie traf mich genau im Auge. Ich schrie. Sie griff nach dem Gürtel. Ein Glas viel zu Boden. Es klirrte. Sie schlug auf mich ein der die Fäuste trafen mich im Rücken, der Gürtel in den Rippen. Ein Gürtelschlag ging daneben. Er traf mich genau im Gesicht. Es folgten noch mehr Schläge. Dann hörte sie auf. Mühsam stand ich auf und ging aus der Küche. Mir tat alles weh. Ich konnte kaum Atmen und mein Rücken brannte. In dem Spiegel mit rissen der im Flur hing schaute ich mich an. Meine Jogginghose war drecking und nass von draußen. Mein Auge war blau. Ich hatte dreck im Gesicht der Gürtelschlag war zu einem breiten riss geworden und blutete. Nicht so stark aber so das mir ein bisschen Blut über die Wange lief. Mein Schwarzer Pferdeschwanz war noch relativ glatt. Eine schwarz Strähne die sich gelöst hatte strich ich mir aus dem Gesicht. Von unten hörte ich jemanden schluchzen. Leise ging ich die Treppe runter und öffnete die Tür zu Leos Zimmer. Er saß auf seinem Bett und weinte. Ich setzte mich zu ihm und lehnte mich an die Wand. Mein Gesicht tat weh. Genauso wie mein Rücken. Er legte seinen Kopf in meine Arme. Ich strubbelte ihm durch die Haare. „Ich habe Angst", schluchzte er. „Ich weiß Leo, ich weiß. Ich auch", sagte ich leise. „Ich habe solche Angst Pola", schluchzte er weiter. „Du musst keine Angst haben, alles wird gut. Alles wird gut.", sagte ich. Wir saßen noch eine Weile so da. Irgendwann schlief Leo ein und ich ging leise in mein Zimmer. Die Tür sperrte ich hinter mir zu ich hatte Angst nochmal Ärger zu bekommen. Angst davor nochmal geschlagen zu werden. Mein Vater war glaube ich noch beim Arbeiten in der Autowerkstatt seines Freundes. An mein Zimmer grenzte mein eigenes Bad. Ich ging rein. Schaute in den Spiegel und betrachtete mein Gesicht. Das Blut ging über meine ganze Wange und um mein Auge herum war es komplett blau. Ich nahm einen Wachlappen und wusch mir das Blut ab. Es war keine schlimme Wunde eher ein größerer Kratzer. Als ich sauber war zog ich mir eine neue Jogginghose an da die alte immer noch nass und dreckig war. Ich hörte noch wie mein großer Bruder nach Hause kam und in sein Zimmer ging. Ich glaube er hatte auch keinen guten Tag denn er schmiß die Zimmertür hinter sich zu. Das konnte er machen denn er hatte nicht so viel zu befürchten wie ich.

Fight or be nobody Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt