Ich ging nach Hause. Der Rucksack mit dem Pokal drin war ganz schön schwer aber das machte mir nichts aus. Louis wollte mich unbedingt begleiten aber ich verbot es ihm. Es hätte ja passieren können das meine Eltern uns zusammen gesehen hätte und dann wäre das für uns beide nicht gut ausgegangen. Die Bäume rauschten im Wind. Es fröstelte mich. Leichte Gänsehaut zog sich über meinen Körper. Der Pulli war nicht besonders warm und verschwitzt war ich dazu auch noch. Luke war da. Er hielt sich ein Taschentuch unter die Nase. Es war voller Blut. Sie hatten ihn mal wieder geschlagen. Er schaute in dem Moment du dem Fenster raus in das ich reinschaute. Unsere Blicke trafen sich. Angst und Verzweiflung spiegelten sich in seinen blauen Augen genauso wie in meinen braunen. Ich schloss die Haustüre auf. Ich nahm ihn in den Arm. Ganz fest. Er wusste das mit dem Kickboxen auch. „Und wie wars?", fragte er. Seine Stimme hörte sich witzig ab durch das Taschentuch. Ich nahm ihn am Arm und zog ihn hinter mir in mein Zimmer. Ich packte dem Pokal aus meinem Rucksack aus und zeigte ihn ihm. Er war stolz auf mich aber ich sollte aufpassen das Mum und Dad ihn nicht sehen. Das war einfach. Sie kamen sowieso nie in mein Zimmer. Ich stellte den Pokal auf meine Kommode. Es war ein guter Platz für ihn fand ich. Luke saß auf meinem Bett. Er schaute mir dabei zu wie ich meinen Schulranzen ausräumte und die Sportsachen aufräumte. Ich setzte mich zu ihm. Er sagte nichts und ich sagte nichts. Wir saßen eine ganze Weile so aneinander gelehnt, schweigend da. Die Uhr die ich auf dem Sperrmüll gefunden hatte und neu zusammengeklebt hatte. Tickte noch ein letztes Mal, dann blieb sie stehen. Luke wollte von unten was zum trinken holen als Leon nach Hause kam und Durst hatte. Er ging in die Küche aber kam nicht wieder. Ich hörte schreie von unten. Ich wollte nachschauen aber Leon wollte nicht das ich da runter gehe. Ich machte es aber trotzdem. Ich ging die Treppe runter. Luke schrie. Mein Vater war es jetzt der Hauptsächlich schlug aber meine Mutter auch. „Aufhören! Lässt ihn in Ruhe!", schrie ich sie an. „Jetzt hör mal gut zu du freche Göre", sagte meine Mutter und packte mich am Hals. „Misch dich hier ja nicht ein oder du kannst was erleben", sagte sie noch. Sie drückte meinen Hals ganz fest zu bis ich fast das Bewusstsein verlor. Kurz davor flog meine Hand auf ihr Gesicht zu. Ich schlug nicht fest aber sie erschrak so das sie meinen Hals los lies. Sie fasste sich aber schnell wieder und schlug mir wieder genau aufs Auge. Beide konzentrierten sich nur auf mich und Luke hatte genug Zeit hoch zu Leon in mein Zimmer zu rennen. Jetzt schlug ein Gürtel und zwei Fäuste auf mich ein. Irgendwann ergriff ich dann auch die Chance nach oben zu rennen. An meinem Hals waren jetzt ebenfalls blaue Flecken. Ein Würgemal. Mein Auge war auch wieder blau. Mein Rücken brannte wie verrückt und blutete auch. Ich wusste gar nicht wie ich liegen sollte. Auf dem Rücken ging es auf keinen Fall.
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Fight or be nobody
General FictionPola wird zu Hause misshandelt von der Mutter geschlagen vom Vater missbraucht alle in ihrer Klasse bis auf die Lehrer wissen was bei ihr zu Hause läuft aber das interessiert sie nicht im geringsten. Sie machen damit weiter. Sie mobben sie. Sie wird...