Kapiel 4

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Ich lag in meinem Bett unter dem dunklen Fenster und zitterte. Nicht weil es mir durch das nicht ganz dichte Fenster kalt war sondern weil ich Angst hatte. Angst davor was passiert war und Angst davor was kommen wird. Ich starrte auf die Tür und irgendwann fing ich an Nachzudenken: Ich lasse mich von meiner Muter schlagen, von meinem Vater missbrauchen und in der Schule Mobben. Ich? Die Kampfmaschine? Die beim Kickboxen Boxsäcke zerschlägt, die mit einem Schlag jemand anderes ins Knockout versetzt. Ich bin eine Kampfmaschine und niemand den man so einfach missbrauchen, mobben oder schlagen darf oder am Ende sogar halb umbringen darf. Ich werde es in Zukunft anders machen. Ja ab morgen. Es wird meine Angst zwar nicht nehmen aber ich werde mich nicht weiter verstecken. Am nächsten morgen stand ich früher auf als sonst. Ich hatte Angst das ich meinen Eltern begegnen könnte. Zum Glück tat ich das nicht. In der Schule ging es zu wie sonst auch. Aber in der Pause kam ein Junge aus meiner Klasse zu mir und setzte sich neben mich. „Wieso sagst du niemanden was bei dir zu Hause abgeht? Oder glaubst du wirklich das ich dir glaube das das blaue Auge vom Kickboxen kommt.", fragte er und sah mich ganz ernst mit seinen blauen Augen an. „Weil ich Angst habe Louis, ich habe Angst!", antwortete ich ihm. „Bei mir zu Hause ist alles gut. Ich muss keine Angst haben und weiß deshalb auch nicht wie das sich anfühlt. Kannst du es mir beschreiben? Ich würde es gerne verstehen", sagte er. „Ich kann meine Angst nicht in Worte fassen denn sie ist zu groß", antwortete ich ihm. Ich blickte ihm in die  blauen Augen und er bemerkte die Tränen in meinen dunkel braunen Augen. Er sorgte ganz vorsichtig seine Hand aus und strich mir eine Schwarze Strähne aus dem Gesicht. Mann muss wissen ich habe immer, wirklich immer einen Pferdeschwanz. Keine Ahnung aber ich glaube das ist so eine Angewohnheit vom Kickboxen. Das Gefühl das jemand mich anfasste, vorsichtig nicht zu schlagen sondern lieb zu sein. Dieses Gefühl kannte ich nicht aber es war unglaublich. Ich fühlte zum ersten mal wieder das jemand nett zu mir war. Es war das beste Gefühl. Doch plötzlich würde ich von der Schulglocke wieder aus meinen Gefühlen gerissen. Alle stürmten zurück ins Schulgebäude auch ich. Den ganzen Unterricht lang sah er mich an. Immer wenn ich mich umdrehte sah ich seine blauen Augen. Louis war nett. Er war anders. Nach der Schule ging ich sofort zum Kickboxen. Louis rannte mir hinter her. „Kann ich mitkommen?", fragte er. Ich lächelte ihn an und nickte. Wir zogen Sportsachen an. Ich brachte ihm ein paar Schläge und Kicks bei. Danach wollte er sehen wie hart und schnell ich schlug. „Respekt. Damit gewinnst du sogar Gold in Olympia", sagte er und nickte mir zu. Hier im Kickboxstudio hingen ganz viele Bilder von mir  weil ich die Beste Kickboxerin hier im Studio war. Louis betrachtete jedes einzeln. Vor allem die Bilder an denen man meine Muskeln sah schaute er besonders lang an. Ich glaube es gefiel ihm. „Wollen wir uns heute Abend auf der alten Brücke treffen?", fragte er. „Ja. Wann?", fragte ich zurück. „So um 10?", schlug er vor. Ich nickte ihm zu und wir verabschiedeten uns. Ich war Klatschnass geschwitzt und meine Fingerknöchel waren rot vom Boxsack. Der Weg nach Hause zog sich. Die Luft war viel zu warm um abkühlen zu können. Als ich vor unserem Haus stand sah ich wie sie drinnen Luke schlugen. Ich schloss die Haustüre auf. Drinnen packte mich sofort mein Vater und zog mich ins Schlafzimmer. Ich hörte Luke unten schreien und ich wusste genau was jetzt passieren würde. Mein Vater würde mich missbrauchen. Niemand möchte das erleben was da jetzt gerade passierte. Es war schrecklich. Er zog mich aus. Ich konnte mich wehren aber das tat ich nicht. Ich hatte schon wieder diese scheußliche Angst. Sex mit seinem Vater das muss man sich mal vorstellen.

Fight or be nobody Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt