In meinem Kopf hämmerte es unerträglich, als ich mühsam mein Bewusstsein aufrecht erhielt. Schlagartig waren meine Erinnerungen wieder da. Tyler. Ich öffnete die Augen gerade soweit, dass ich unter meinen Wimpern hindurch den Boden sehen konnte. Langsam lehnte ich den Kopf zurück, nur um dann von einem sägenden Schmerz durchzuckt zu werden. Ich hob meine Hand, was ein Rasseln erzeugte. Angekettet haben sie dich also auch noch. Vorsichtig tastete ich meinen Kopf ab und fasste dann in etwas Nasses, was meine ganzen Haare verklebte. Die Platzwunde vom Sturtz, wahrscheinlich hatte ich eine heftige Gehirnerschütterung. Selbst als ich meine Augen ganz öffnete, konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken.
Du musst Tyler finden. Ich befand mich in einer Saal, und an der hohen Wand gegenüber hing eine einzige Fackel, die mich aber im Schatten ließ. Neben mir im Boden war ein Stück Metall eingelassen, das durch eine Kette mich am Auftstehen hinderte.
Aber Moment mal... Tylers Erfahrung nach, macht mich dieses Zeug doch unempfindsam... Oder ließ die Wirkung nach? Auf jeden Fall wäre mir das Mittel jetzt lieber gewesen, denn dann hätte ich mich voll und ganz auf eine Fluchmöglichkeit konzentrieren können. ,,Sie ist wach." flüsterte eine Stimme, die zu einem Schemen am Eingang gehörte, in ein Headset. ,,Ey, was wird hier gespielt? Wo ist Tyler?" rief ich und konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, meine Hand an den Kopf zu halten. Der Mann verharrte für einen Moment am Eingang, dann machte er sich davon. ,,Du Arschloch! Komm zurück und mach mich los, du feiger Wichser!" brüllte ich und bereute nicht ein Wort davon, selbst als mich der Schmerz von oben bis unten durchlief.
Tiefe Dunkelheit griff nach mir und bis ich nicht mehr konnte, kämpfte ich gegen sie an. Nein, ich durfte nicht ohnmächtig werden. Ich durfte nicht... Konnte aber nichts mehr tun.
Ein leichtes Pieksen ließ mich aufwachen. Erschrocken drehte ich meinen Kopf nach links und vergaß das Stechen in meinem Kopf, als ich trotz der Dunkeheit in leuchtend grüne Augen blickte. ,,Was...?" setzte ich an, doch meine Stimme versagte. ,,Halt die Klappe." zischte Tyler und zog die kleine Spritze aus meinem Hals, ehe er sie in der Hosentasche verschwinden ließ. ,,Was war das?" wollte ich wissen, doch Tyler seuftzte nur, dann stand er wieder auf. Hoffnungsvoll hielt ich ihm mein Handgelenk hin, das von einem Schloss umgeben war. Er schüttelte den Kopf. ,,Was wird hier gespielt?" flüsterte ich und starrte in seine Augen, in der Hoffnung, dass er irgendetwas sagte, was er aber nicht tat. ,,Kannst du mir wenigstens sagen, wie lange ich schon hier bin?" ich schaute wieder auf den Boden, nach einer gefühlten Ewigkeit wisperte er: ,,Genau dreizehn Stunden." ,,Oh..." sagte ich nur niedergeschlagen und schloss wieder die Augen. ,,Was tun wir hier?" Ich konnte mir seinen ausweichenden Blick nur zu gut vorstellen. ,,Bist du ein Verräter?" platze aus mir heraus und ich konnte das Knistern in der Luft beinahe hören. Ich hatte das ungute Gefühl und Gefühle täuschen bekanntlich so gut wie nie, wie ich in den letzten Wochen erfahren hatte...
,,Ich hoffe nicht, denn Ich liebe Dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich mich in den letzten Tagen auf nichts richtig konzentrieren konnte, meine Gedanken galten nur dir. Ich liebe dich so sehr, dass ich jetzt in dieser Situation stecke. Hätte ich mir meine Gefühlen eher für dich eingestanden, dann wäre ich nicht auf zwanghaften Abstand gegangen. Zum ersten Mal fühle ich kein Gefühl so stark, wie dieses ich kann es einfach nicht unterdrücken. Und weißt du was? Es ist mir egal, wenn ich wegen diesem Gefühl verrecke, ich will mir einfach nur keinen Kopf mehr machen. Okay?" Von unten krabbelte wieder diese Schwärze auf mich zu, aber diesmal war sie wohlig, die mich umfing und nicht auffraß.
***Tylers P.o.V***
Verdammte Scheiße.
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Der Anfang des Endes
RomanceValerie ist Soldatin und als einziges Mädchen bei der Bundeswehr, so beschützt sie die Einwohner ihrer Stadt, die trotz der hohen Mauer immer wieder Angriffe der Außenlebenden erfahren müssen. Ihre Familie ist bei einem Angriff brutal ermordet worde...