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Im Halbschlaf versuchte ich diesen Morgen meine Krawatte zu binden.
Vor diesem Tag graute es mir schon seid dem ich davon wusste. Heute Abend würde ich nach Paris müssen, um einer Rede von Grindelwald zu lauschen.

Die Magenkrämpfe kamen immer sofort, wenn ich nur daran dachte. Tausende von seinen Anhängern werden da sein und ich bin ziemlich sicher das es dabei nicht bleiben wird.
Einer der Gründe weswegen ich unbedingt mit Seraphina reden muss!

Nachdem ich fertig angezogen war, apparierte ich sofort. Auf Frühstück verzichtete ich schon eine Weile. Ich bekam einfach keinen Bissen herunter.

"Percival? Ein Glück. Wir müssen reden. Bitte komm sofort in mein Büro", aufgeweckt lief Seraphina schon los.
Einerseits war ich froh darüber nun die Gelegenheit auf ein Gespräch zu haben, andererseits wäre ich gern erst mit beiden Füßen im MACUSA gewesen, bevor ich sofort einen Befehl anstatt eines 'guten Morgen' bekam.

Seufzend folgte ich ihr schnell. Die anderen Auroren zogen sofort die Köpfe ein, da selbst sie wussten das es nur sehr selten vorkam, dass die Präsidentin so gelaunt war.

In ihrem Büro angekommen, schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich.
"Ich nehme an du weißt worum es geht?"
Verwirrt legte ich die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf.
Seufzend richtete sich Seraphina auf. "Ich habe gehört das Grindelwald heute Abend in Paris sein wird. In einer Gruft, einem Friedhof oder so ähnlich. Er wird dort mit allen Anhängern sein."
Unmerklich versteifte ich mich. Ich kannte Seraphina und wusste welche Richtung das Gespräch nehmen würde.

Sie ließ die Bombe auch nicht lang warten. " Ich fasse mich kurz: Dies wäre die perfekte und beinahe einmalige Gelegenheit ihn und seine Anhänger zu fassen. Ich weiß das MoM ebenfalls da sein wird und wir werden ihm mit allen Mitteln helfen."

Geschockt viel meine Kinnlade gen Boden. "Bist du wahnsinnig?! Seraphina das wäre ein reines Selbstmordkommando!"
Ich straffte meine Schultern in der Hoffnung irgendwie noch etwas Selbstbeherrschung daraus schöpfen zu können.
"Percival ich weiß das du dich vor Grindelwald fürchtest, weswegen ich jemand anderes gefragt habe, ob er die Mission leitet. Ich wollte dir das nicht..."
"Nicht antun?! Ich habe keine Angst vor ihm und das weißt du ganz genau! Darum geht es gerade auch nicht!! Du weißt was er mit einzelnen Auroren anstellen kann! Er konnte selbst mich besiegen! Wenn du meinen Rat hören willst, sage ich dir, dass ich niemals meine Männer in ihr Verderben schicken würde. Wenn du Glück hast kommen von meinetwegen 80 Auroren fünf lebendig zurück. "
Ich hasste es normalerweise andere unterbrechen zu müssen, aber eben hatte ich keine andere Wahl. Wie konnte sie einer Massenvernichtung von Auroren nur zustimmen? Dachte sie echt, nur da es diesmal ein paar mehr sind, dass sie Grindelwald so einfach bekommen würde?! Das war mehr als naiv! Und diese Naivität würde ihren Auroren allen das Leben kosten.

Wütend erhob ich mich aus dem Stuhl und lief zur Tür, meine Hand lag bereits an deren Griff. Das Gespräch war hiermit für mich beendet. "Wenn ich dir wirklich ein Freund bin, hörst du mir zu und wirst darüber nachdenken. Ich sage das jetzt nicht als Direktor, sondern als normal denkender Mensch und dein Freund. Wenn Grindelwald wirklich eine Versammlung hat, unterbrich sie nicht. Schick die Auroren da nicht rein. Es wäre ihr Verderben und ich bin sicher das es eines Tages eine bessere Gelegenheit gibt ihn zu stoppen. Aber nicht so und nicht heute. "
Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen verließ ich das Büro. Wenn sie je etwas von mir und meiner Meinung als Freund gehalten hat, wird sie darüber nachdenken und sich den Rat zu Herzen nehmen.
Ich selber kann leider nicht mehr tun als dies.

Total gestresst lief ich in mein Büro und fluchte, da die Akten, welche ich in meiner Wut zu Boden warf, noch immer dort verweilten.
Wenigstens hatte ich so genug zu tun um auf andere Gedanken zu kommen.

Gramander. Love is an open book, So write it. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt