Gramander. Love is an open book, So write it.

17.

Als ich am nächsten Morgen entspannter als sonst aufwachte, ließ ich die Nacht nochmal revue passieren.
Um ehrlich zu sein hätte ich Mr. Scamander so etwas nicht zugetraut...

Leicht dankbar grinsend, lief ich in die Küche, wo eben besagter bereits an einem gedecktem Tisch saß und mich leicht unsicher anblickte.

Schnell vertrieb ich das Grinsen auf meinem Gesicht grüßte knapp, wie normal auch, nahm mir meinen Kaffe und setzte mich ihm gegenüber.

So aßen wir einige Zeit schweigend.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mr. Scamander seinen Tee zu seinen Lippen führte und gerade einen Schluck davon nahm.

Möglichst desinteressiert sah ich auf mein Brot vor mir und konnte mir ein kleines grinsen nicht verkneifen.

"Nebenbei... Wenn Sie mir noch einmal einen Schlafzauber auf den Hals Hexen und glauben ich würde es nicht merken... Wäre es eine riesen Freude mich eines Tages dafür zu revanchieren."

Sofort Blickte ich den Briten an.

Dieser aber wurde während meiner Worte immer blasser.
Seine Augen waren geweitet und starrten mich geschockt an.

Er begann kräftig zu Husten,da er sich wahrscheinlich an seinem Tee verschluckte, wodurch sich sein Hals bis zu seinen Wangen und der Nasenspitze begann rot zu färben.

Bei diesem Anblick konnte ich nicht anders als lauthals zu lachen.

War ich denn wirklich so Angst einflößend?

"I-ich.. Es... Es war nicht..."
Begann der stotternde Mann vor mir, sich dabei immernoch leicht räuspernd.

Schwerstens versuchte ich, meinen Lacher wieder zu unterdrücken.

"Sie... Was?"
Fragte ich amüsiert und hob dabei eine meiner Augenbrauen, was ich normal nur tat, wenn ich einem unfähigen Auror keinen Glauben schenkte.

Ein wenig möchte ich denn Gewinn durch  seine Reaktion schon noch auskosten.

Ich sah den jungen Mann vor mir gespielt streng an. Er hatte mittlerweile sicher die selbe Gesichtsfarbe wie seine Haare sie sonst für gewöhnlich hatten.

In der Zeit, wie der Brite nach Worten suchte, nutze ich die Gelegenheit und betrachtete ihn genauer.
Er hat Sommersprossen auf Nase und Wange, einige davon auch am Hals.
Ob er überall Sommersprossen hatte?

Ich ließ meinen Blick von seinen halb geschlossenen Augen zu seiner Nase und seinen Lippen gleiten, dann wieder zu seiner Nase und zurück.

Dort war noch ein klein wenig Tee an den Mundrändern.

Ehe ich richtig registrierte was ich tat, streckte ich meinen Arm aus und wischte es ihm behutsam mit meinem Daumen ab, den Blick dabei nicht von seinen Lippen abwendend.

Seine Lippen als auch seine Haut waren sehr weich.
Beinahe wie noch nie angefasste Babyhaut.
Beinahe makellos.

Als ich meinen Blick hob, mein Daumen dabei immer noch an seinem Mundwinkel, sah ich genau in geweitete grüne Augen, die mich leicht schockiert aber auch verwirrt ansahen.

Ich glaube es vergingen Minuten, bis ich mich endlich von diesen los reißen und wieder normal hinsetzen konnte.

Leise räusperte ich mich und begann schnell weiter zu Essen als wäre nichts gewesen.

Der jüngere hingegen glich mittlerweile eher einer Tomate.

"W-wi.. - wieso..."

Kurz schloss ich meine Augen und atmete geräuschvoll aus, hörte aber nicht auf dabei mein Brot zu schmieren.

"Sie hatten da was."

Murmelte ich, als wäre es das normalste der Welt.

Leider war es das anscheinend nicht.
Diese kleine Berührung hat mich total aus der Bahn geworfen.

Ich spürte noch immer seine weiche, zarte Haut unter meinem Daumen, seinen sachten Atem, der durch seine leicht geöffneten Lippen drang und diese niedliche Röte auf seinem Gesicht.
Am liebsten hätte ich mehr davon berührt. Einfach alles, jede einzelne Sommersprosse mit dem Finger nach gefahren und über seine zarte Haut gestrichen.

Dann waren da noch seine Augen.
Ich glaube ich kann nicht sagen wann mich Augen mal so sehr in ihren Bann gezogen haben.

Nichtmal in der Schulzeit war das der Fall oder in meiner Ausbildung, wo weiß Merlin wie viele schöne Frauen waren.

Aber diese Augen? Die waren anders... Magisch beinahe..

Frustriert raufte ich mir die Haare.
Das war doch zum verrückt werden!

Mit einer leisen Entschuldigung begab ich mich ins Badezimmer und stellte mich unter eine eiskalte Dusche.

Ich hoffe das hilft einen etwas klaren Kopf zu bekommen.

Erschöpft schloss ich die Augen und lehnte meinen Kopf an der Wand an.

Großer Fehler!

Sofort schossen mir erst Bilder von grünen Augen in den Kopf, die so tief und unergründlich aber sanft waren, dass man sich hätte darin verlieren können und dann Bilder von sacht rosa perfekt geschwungenen Lippen, die sanft und weich wie Honig waren.

Das eiskalte Wasser wurde aufeinmal unglaublich warm.

Fluchend wusch ich mir schnell die Haare, stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte, da ich in meiner Hektik leider vergaß, dass ich keine trockenen Sachen mitgenommen hatte.

Verrückter konnte der Tag heute echt nicht werden.

Schnell trat ich aus dem Bad, in der Hoffnung das mich keiner sah.

Mein Seelenzeichen bedeckte ich davor mit einem Illusionszauber, sodass es, Merlin sei Dank, nicht zu sehen war.

Als ich jedoch aus dem Bad trat, registrierte ich etwas zu spät, dass mir ein wieder unglaublich rot gewordener Brite gegenüber stand.

Wie versteinert blieb ich stehen.

Das darf doch nicht wahr sein...
Was Morgana, was hab ich bitte falsch gemacht?!

Diesmal wurde auch ich leicht rot, was sehr ungewöhnlich für mich ist.

Das ich stand wie ein Stein, war für mein Gegenüber anscheinend gar nicht so schlecht.

Ich sah, wie er langsam seine Augen über meine Lippen, zu meinem Kinn bis zu meinem Schlüsselbein gleiten ließ.
Von da an wurde das Rot auf seinem Gesicht  noch einige Nuancen dunkler, denn er ließ sehr langsam seinen Blick über meine Brust gleiten, betrachtete diese deutlich länger als den Rest und musterte meine Bauchmuskeln bis er, mit roten Ohren wieder zu Boden sah.

"T-tut mir leid... Ich wollte nicht..."
Fiepte er beinahe leise wie eine Maus.

Das brachte mich zum Glück dazu, aus dieser Schockstarre zu kommen.

"Schon... Schon gut."
Räusperte ich mich schnell, schob mich an ihm vorbei Richtung mein Zimmer und verschwand schließlich auch darin.

Schnell zog ich mich an.
Ein weises Hemd, darüber meine schwarze Weste, eine Krawatte, schwarze Hose und schwarze Schuhe, meine Skorpionanstecker, die ein Erbstück meiner Familie waren und natürlich meinen Mantel.

Zufrieden mit meinem Aussehen trat ich aus dem Zimmer und lief zur Haustür.

"Mr. Scamander? Sind sie soweit!?"

Krach.
Ein kleines Knarren, leises fluchen und schon stand ein leicht desorientierter Mann vor mir, der schnell noch versuchte seine Haare in Ordnung zu bringen.

Gemeinsam liefen wir schließlich zu MACUSA.

Ich hoffte nur, dass der Tag besser verlaufen würde, als er begann.