Kapitel 3

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Louis' Sicht

Im Auto herrscht eine bedrückende Stimmung. Niemand sagt etwas. Harry und ich sitzen weit auseinander. Vielleicht ist es besser so, bevor alles eskaliert.

Wir kommen an der Konzerthalle an und gehen direkt zu unserer Stylistin Lou.
,,Hi Jungs! Schön euch zu sehen!", sagt sie glücklich und umarmt uns alle. Wir kennen sie schon lange und sie ist eine gute Freundin geworden.
,,Louis, du bist als erstes dran", ruft sie, damit ich mich zu ihr auf den Stuhl setze.

,,Oh Gott, Louis, was ist passiert?", fragt sie geschockt, als sie meine verweinten Augen anschaut.
,,Glaub mir, das willst du gar nicht wissen..."
,,Oh doch!"
Sie macht sich an meine Haare und ich fange an, ihr alles von vorne zu erzählen.

,,Louis, das tut mir so leid!", sagt sie mitfühlend, während sie meine tiefen Augenringe mit Concealer abdeckt.
,,Muss es nicht", sage ich schnell und stehe auf, da Harry jetzt dran ist und auf uns zukommt. Ich gehe mit schnellen Schritten an ihm vorbei und setze mich zu den anderen auf ein Sofa.
,,Louis, kannst du sicher auftreten? Du hast seit 2 Tagen nichts gegessen!", fragt Liam besorgt. Das stimmt, ich bekam einfach nichts runter.
,,Ach, das geht schon, wirklich", antworte ich schnell. Ich will nicht, dass sich jemand Sorgen um mich macht.

Harry schaute mich immer wieder im Spiegel an und einmal treffen unsere Blicke sich. Er schaut schnell weg und mein Herz schmerzt erneut. Er will mich nicht sehen. Er hasst mich.

Harry's Sicht

Während Lou meine Haare macht, ist sie irgendwie anders als sonst.
,,Lou, was ist los bei dir? Du bist so still heute", frage ich besorgt.
,,Frag lieber mal Louis, was mit ihm los ist", feuert sie zurück und geht in den Nebenraum, um Outfits zu holen. Ich schaue ihn im Spiegel an, doch als sich unsere Blicke treffen, muss ich einfach wegschauen. Es geht nicht anders. Ich will unsere Freundschaft nicht kaputt machen, indem ich ihm sage, dass ich etwas für ihn empfinde. Es geht einfach nicht.

Kurz vor der Show stellen wir uns immer alle in eine Gruppenumarmung und jeder macht den anderen Mut. Wir sagen immer liebevolle Dinge und fühlen uns dann super auf der Bühne. Doch heute ist es anders. Alles ist anders.

Louis' Sicht

Wir stellen uns in die Gruppenumarmung. Ich bin gegenüber von Harry, er hat sich weg von mir hingestellt.

,,Niall, Zayn, Louis, Harry, ich liebe euch, ihr seid super Freunde und ihr seid so heiß, dass die Menge gleich brennen wird!", sagt Liam lachend.
,,Ich kann mich auch nur glücklich schätzen, in dieser Band zu sein!", sagt nun Nialler.
,,Leute, ich liebe euch, euch seid einfach nur bekloppt und geil", kommt von Zayn.
,,Ähm, ja, ich liebe euch auch alle sehr. Wir werden das rocken, Leute!", gebe ich von mir.
,,Kann ich nur zurückgeben...", sagt Harry fast lautlos, aber wir verstehen es. Die Stimmung ist etwas geknickt.

Auf der Bühne blühen wir so sehr auf, dass man uns nichts anmerkt. Unsere Stimmen harmonieren und wir singen 'Little Things'

Macht jetzt little things an :)

I won't let these little things slip out of my mouth

But if I do, it's you, oh it's you, they add up to

I'm in love with you and all these little things

Und dann kommt mein Part... Ich singe ihn nur für Harry. Ich hoffe, das weiß er.

You can't go to bed without a cup of tea

Maybe that's the reason that you talk in your sleep

And all those conversations are the secrets that I keep

Though it makes no sense to me

Kleine Tränen verlassen meine Augen. Ich wischte sie schnell weg, bevor es jemand merkt, doch zu spät. Liam schaut mich besorgt an. Er kommt zu mir und legt mir einen Arm um die Schulter. Es fühlt sich gut an, gebraucht zu werden. Doch noch lieber wäre ich jetzt in Harry's Armen. Ich liebe Liam, keine Frage, aber Harry ist alles, was ich im Moment will und brauche. Doch er braucht mich nicht.

Wir singen lautstark weiter und Harry erzählt ein paar seiner 'Knock Knock' Witze. Er sieht bezaubernd aus. Als er wieder anfängt zu singen, wird mir schwindelig. Er singt so schön. Ich brauche ihn. Hier bei mir. Und dann wird alles schwarz...

Harry's Sicht

Ich singe mit vollem Herzen alle Zeilen des Songs. Und plötzlich schreit die Menge aufgebracht. Ich schaue hinter mich.

Nein...
Nein...
Nein..!

Lou bricht auf der Bühne zusammen und liegt nun bewusstlos dort. Wir sprinten zu ihm und Liam schreit nach Wasser, was uns auch sofort gebracht wird. Mir fließen Tränen über mein Gesicht. Ich bin an allem Schuld... Es ging zu weit. Ich bin so ein verdammter Idiot. Ich drücke Niall ein wenig zur Seite und umfasse Louis' Gesicht. Er ist so wunderschön. Und er ist bewusstlos.

,,Louis, bitte wach auf, mach schon!", wimmere ich.
,,Harry, der Krankenwagen ist gleich da. Die helfen ihm. Und ich muss dringend mit dir sprechen!", sagt Liam streng.
Ich nicke nur schuldbewusst und beuge mich wieder zu Lou. Ich umfasse immernoch sein bezauberndes Gesicht. Und dann küsse ich ihn auf die Stirn. Und auch, wenn ich ihn schon oft auf die Stirn geküsst habe, dieses Mal war es anders. Ich will, dass er mir verzeiht...

,,Harry, beruhige dich! Ihm wird geholfen.", Liam setzt sich neben mich ins Auto und wir fahren alle ins Krankenhaus.
,,Er hat seit zwei Tagen nichts gegessen und nur wenig getrunken. Dazu nur 3 Stunden Schlaf."
,,Liam, er muss wieder aufwachen!", schluchze ich.
,,Er wird aufwachen, er ist nur ohnmächtig", beruhigt er mich.
,,So und jetzt mal eine Frage. Wieso hast du dich wie das größte Arschloch aufgeführt!? Louis war völlig fertig. Er hat nächtelang geweint und nichts gegessen! Was hast du dir dabei gedacht? Lou denkt, du hasst ihn!"
Ich breche vollkommen zusammen und werde nur so von Schluchzern geschüttelt.

,,Es tut mir so leid, ich wollte Abstand, weil ich...", meine Stimme bricht.
,,Weil du was?"
,,Ich liebe ihn, verdammt! Er bedeutet mir alles! Und ich wollte unsere Freundschaft nicht hinschmeißen, wenn ich ihm das sage..."

Niall, Zayn und Liam sehen mich geschockt an.
,,Oh mein Gott, Harry!", sagt nun Niall, der links neben mir sitzt und mich in den Arm nimmt.

Ich liebe dich, Louis William Tomlinson, wach auf, ich brauche dich so sehr.

Liam's Sicht

Wir sind vor etwa 15 Stunden im Krankenhaus angekommen. Wir durften die ganze Zeit bei Louis am Bett sein. Niall und Zayn sind irgendwann nach Hause, Klamotten und anderen Kram für Louis holen, wenn er aufwacht. Und das wird er.

Es ist 9:12. Harry sitzt auf der Bettkante und hat Louis' Hand seit Stunden nicht losgelassen. Nicht mal, um aufs Klo zu gehen oder etwas zu trinken. Denn er trinkt nichts. Und das seit so vielen Stunden. Er wimmert immer wieder, dass alles seine Schuld ist. Was ja irgendwo auch stimmt, aber der Anblick von ihm am Bett ist trotzdem herzzerreißend. Ich hole ihm einen Kaffee, da ihm die Augen schon fast zufallen.

,,Hier Harry, du brauchst den jetzt", sage ich und gebe ihm den Kaffee. Er leert ihn in einem Zug. Dann legt er seinen Kopf auf Lou's Brust. Und dann passiert etwas, das ich noch nie zuvor gesehen habe.

Louis' Sicht

Ich öffne langsam meine Augen. Wo bin ich bitteschön!? Ich will mich aufsetzen, aber etwas liegt auf mir. Besser gesagt jemand. Die Liebe meines Lebens. Harry.

,,Oh mein Gott, Louis, du bist wach!", schluchzt er und fällt mir um den Hals. Ich Schlingel ihm meine Arme um den Leib und wir beide weinen bitterlich. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Liam leise den Raum verlässt und mir kurz winkt, bevor er die Tür schließt.

,,Lou, es tut mir so leid, ich bin ein schlechter Mensch, ich will dich nicht verlieren, bitte verzeih mir, es tut mir so leid, LouBoo", sagt Harry zitternd und umfasst mein Gesicht.
,,Ist schon gut, Hazza. Schwamm drüber", lächle ich.
,,Danke danke danke", weint er und zieht mich wieder an sich. Wie ich seine Nähe vermisst habe, ist kaum auszudrücken.


forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt