Kapitel 21

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Louis' Sicht

Wir klopfen an und von drinnen ertönt ein gedämpftes "Herein". Ich drücke mit zitternden Händen die Klinke hinunter und öffne die Tür. Harry, Richard und Simon sitzen an einem runden Tisch und ihre Augen sind auf uns gerichtet. ,,Setzt euch." sagt Richard freundlich und wir nehmen Platz. Das ganze ist aber nicht allzu einfach, weil ich immernoch nicht richtig sitzen kann. Also setze ich mich auf die vordere Kante und verlagere mein Gewicht auf meine Beine.

,,Worüber müsst ihr denn so dringend sprechen?" fragt Simon interessiert.
,,Es ist... Naja, einiges vorgefallen." fange ich unsicher an. ,,Wir sind zusammen." bringt Harry es direkt auf den Punkt und greift nach meiner Hand. Sofort verschränke ich unsere Finger und drücke vor Nervosität leicht zu. Erst schauen sie uns alle kritisch an. Harry Magee ist der erste, der etwas sagt. ,,Wie ihr wahrscheinlich wisst, müssen wir alles geregelt ablaufen lassen. Da passt so ein Coming-Out nicht rein."
Ich merke, wie mir Tränen in die Augen steigen. Harry sieht es und malt kleine Kreise auf meinen Handrücken, um mich zu beruhigen.

,,Also ich bin da anderer Meinung. Ich finde, dass sie es nicht verheimlichen sollten, wenn sie sich lieben. Liebe ist so ein wunderbares Geschenk." greift Richard ein. Eins gegen eins. Wir sehen alle abwartend Simon an. ,,Es wäre ein großer Verlust, wenn du nicht mehr als der Womanizer anerkannt wirst, Harry. Die Fans schwärmen alle von dir. Und Louis: auch du hast unzählige Verehrerinnen. Denkt daran, was das für das Einkommen heißen könnte."
Jetzt verlassen zwei Tränen meine Augen und Harry dreht sich zu mir. Er zieht mich in eine enge Umarmung und schlingt seine Arme eng um mich. Ich klammere mich an ihn und er streicht mir beruhigend über den Rücken. Als wir uns voneinander lösen, sehe ich, dass auch er den Tränen nah ist.

,,Ich liebe dich, mein Schatz. Über alles." flüstert er und wischt mir meine Tränen weg. Dann wenden wir uns wieder den anderen drei zu.
,,Also wenn die beiden sich nicht lieben, dann weiß ich auch nicht! Harry, Simon, seht ihr es nicht?!" fragt Richard und sein Ton wird von Sekunde zu Sekunde lauter.
,,Meine Entscheidung ist gefallen. Die Beziehung wird nicht öffentlich gemacht. Und niemand darf etwas ahnen. Wenn ihr euch allerdings auffällig verhaltet, müssen wir eben PR-Freundinnen engagieren." sagt Harry Magee gefühlskalt. Seine Miene ist emotionslos. Sein Blick strahlt Kälte aus. Simon schließt sich ihm an und für mich bricht meine ganze Welt zusammen.

,,Bitte gebt uns eine Chance, ich kann nicht einfach so tun, als wäre da nichts zwischen Louis und mir! Verdammt, ich liebe ihn! Und außerdem gibt es viele Fan-Accounts zu Larry Stylinson. Bitte gebt uns eine Chance." fleht Harry, seine Stimme bleibt aber relativ fest. Die Stimmung ist zum reißen angespannt.
,,Larry Stylinson ist nichts als ein Hirngespinst. Denkt an eure Zukunft! Wollt ihr alles aufgeben?" fragt Harry Magee aufgebracht. ,,Aber wir geben doch gar nichts auf! Haben wir das jemals gesagt? Wir wollen lediglich nicht verstecken, dass wir uns lieben!" unterbreche ich ihn. ,,Von Aufgeben ist doch gar nicht die Rede! Wir sind stärker denn je, wenn wir zusammen sind und mit ihm an meiner Seite werde ich niemals aufgeben!" ruft Harry wütend. Doch der Schmerz in seiner Stimme ist nicht zu überhören.

,,Es tut mir leid, Jungs. Aber ich bin in der Minderheit." sagt Richard und in seiner Stimme ist nichts als Ehrlichkeit zu hören. Ich stehe verletzt auf und ziehe Harry mit mir aus dem Raum. Tränen laufen über meine Wangen und in meiner Brust macht sich ein Stechen breit. Er schließt die Tür hinter sich und schließt mich in seine Arme. Ich schluchze an seiner Schulter auf und durchnässe sein T-Shirt mit meinen Tränen. ,,Shh, es wird alles gut. Wir schaffen das zusammen. Mein wunderschöner Lou. Ich liebe dich so sehr." beruhigt er mich, doch auch auf seiner Wange schimmern ein paar Tränen. ,,Wieso verstehen diese Wichser nicht, dass ich dich liebe!?" frage ich aufgebracht und voller Schmerz. Ich weiß, dass Harry es nicht mag, wenn ich fluche, aber in diesem Moment kann ich nicht anders.

,,Komm, wir gehen nach Hause. Und außerdem hat man eben gemerkt, dass du nicht sitzen kannst." schmunzelt er. Auch ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und nehme seine Hand in meine.

Harry's Sicht

Lou und ich kuscheln zusammen. Es ist mittlerweile Abend und wir schauen einen Film. Doch ich konzentriere mich auf meinen wundervollen Freund. Er sieht so gut aus. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy vibriert, weil ich eine Nachricht bekommen habe.

Richard: Nur um das nochmal klarzustellen: verhaltet euch unauffällig.

Ich verdrehe genervt die Augen und lege mein Handy wieder weg. Louis ist schon fast am schlafen.
,,Lou, nicht einschlafen. Du hast noch deine Jeans an." lache ich leise und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.
,,Ich will aber nicht nochmal aufstehen." schmollt er, muss aber kichern. ,,Warte." antworte ich und stehe auf. Ich krame eine Jogginghose aus seinem Kleiderschrank und hole ein T-Shirt von mir. Ich gehe wieder zu ihm und ziehe ihm sein Shirt über den Kopf, um ihm meins anzuziehen. Dann gebe ich ihm die Jogginghose und setze mich wieder neben ihn ins Bett.

,,Danke, mein Engel." sagt er leise und drückt mir einen Kuss auf meine Lippen. Er zieht sich die Jogginghose an und kneift seine Augen vor Schmerz zusammen, als er sich unbedacht auf das Bett fallen lässt. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und ziehe ihn in meine Arme. ,,Ich will endlich der Welt zeigen, wie sehr ich dich liebe." sagt er nach einer Weile. ,,Ich doch auch, Lou. Wir werden es irgendwann können. Spätestens in 3 Jahren, wenn der Vertrag ausläuft." - ,,Bis dahin vergeht viel zu viel Zeit." sagt er und seufzt.

Am nächsten Morgen werden wir von Niall geweckt, der ausnahmsweise mal Frühstück gemacht hat. Wir gehen nach unten und sehen einen gedeckten Tisch. ,,Na Larry, wie geht's wie steht's?" fragt Liam und trinkt einen Schluck von seinem Tee. ,,Alles okay. Und bei dir?" erwidere ich. Er lächelt leicht gequält und sieht nach unten. Ich weiß natürlich, warum. Mitfühlend sehe ich ihn an und setze mich. Louis setzt sich schmunzelnd auf meinen Schoß. Auch hier weiß ich, warum.

Niall kommt mit einer Brötchentüte in der Hand zur Tür rein, da bei uns um die Ecke eine Bäckerei ist. Sofort stürzen wir uns alle auf das Essen. Louis und ich haben gestern Abend einfach nichts runterkommen. Bei dem Gedanken an gestern macht sich wieder ein mulmiges Gefühl in meinem Körper breit. Ich liebe Louis so sehr. Ich kann unser Management einfach nicht verstehen. Wieso tun sie uns das an? Liebe sollte niemals verboten werden, es sei denn es ist nicht erlaubt wegen des Alters oderso. Wieso gibt es immernoch Menschen, die andere nicht akzeptieren?

,,Haz, was hast du, mein Engel?" fragt Louis besorgt. In diesem Moment bröckelt sämtliches Selbstbewusstsein von mir ab und ich schließe einfach nur meine Arme um ihn. Eine Träne schleicht sich aus meinem Augenwinkel und tropft auf Louis' Shirt. ,,Shh, was ist denn los?" fragt er leise und streicht über meinen Rücken. Ich klammere mich nur noch fester an ihn und schluchze auf. Ich bekomme kaum mit, wie Niall und Liam nach oben gehen und uns alleine lassen. ,,Rede mit mir, mein Engel." sagt er und seine Stimme ist liebevoll und sanft. ,,Ich kann nicht einfach so tun, als wären wir nur Freunde, wenn wir draußen sind." sage ich mit tränenerstickter Stimme. ,,Ich will das auch nicht. Aber wir müssen stark bleiben. Wenn wir uns auffällig verhalten, bekommen wir PR-Freundinnen. Und das ist das letzte, was ich will. Wir schaffen das zusammen." versucht er mich zu beruhigen. Ich löse mich von ihm und schaue ihn aus verweinten Augen an. Er legt seine Hände an meine Wangen und küsst mich mit all der Liebe, die er besitzt. Dieser Kuss hat etwas ganz besonderes. Es ist nicht wie sonst. Ich lege meine Hände auf seine Hüfte und ziehe ihn ganz nah zu mir. Er ist alles, was ich brauche. Alles, was ich will. Ohne ihn wüsste ich nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Aber er rettet mich jeden Tag. Jeden Tag ist er für mich da. Jeden Tag zeigt er mir, was es heißt, aufrichtig geliebt zu werden. Mein komplettes Universum dreht sich um ihn. Er ist der Mittelpunkt von allem. Mein Herz schlägt nur für ihn.

Ich bin hier am weinen, oops. Okay wow diese Liebe von den beiden fasziniert mich jeden Tag. Ich möchte auch jemanden, der mich so anschaut, wie die beiden sich anschauen.

All the love, F
xx

forever loving you - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt